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Sonnenkraft für Bahnpower

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Innovative „Zugkraft“ aus Österreich. 2015 war es so weit: Wir nahmen das weltweit erste Bahnsolarkraftwerk in Betrieb. Unmittelbar neben den Bahngleisen auf dem ÖBB-Bahngrundstück bei der Haltestelle Wilfleinsdorf in der Nähe von Bruck an der Leitha wurden 7000 Solarpaneele montiert  – über diese Fotovoltaikanlage kann die aus Sonnenlicht gewonnene Energie direkt in die Fahrleitung der Züge eingespeist werden. Pro Jahr wird die Sonnenkraft rund 1100 MWh Strom liefern – ein Ertrag, mit dem rund 200 Züge von Wien nach Salzburg fahren können. Damit sparen wir jedes Jahr 400 Tonnen CO2 ein.


Foto: (c) ÖBB/ Eisenberger

Die Solaranlage ist zusätzlich mit Wetterdatenerfassungs- und -auswertungsfunktionen ausgestattet, die zum Beispiel das Verhalten der Anlage unter verschiedenen Wetterbedingungen analysieren – als Vorbereitung für die Realisierung weiterer solcher Anlagen.


7.000 m² Solarpaneele haben eine Spitzenleistung von bis zu 1 Megawatt und wurden auf einem etwa 2 Hektar großen ÖBB-Bahngrundstück östlich der Haltestelle Wilfleinsdorf bei Bruck an der Leitha errichtet. Foto: (c) ÖBB

Preisgekrönte Technik

Mit der Inbetriebnahme dieses weltweit einzigartigen Bahnsolarkraftwerks wird die Bahn zu einem noch umweltfreundlicheren Verkehrsmittel. Das fand auch die Jury des PCON AWARD 2015, die der Bahnstrom-Fotovoltaikanlage Wilfleinsdorf im Wettbewerb der innovativsten Energieprojekte Österreichs den dritten Platz bescherte. Denn für die Umwandlung des Stroms und für die direkte Einspeisung in das Fahrleitungsnetz waren schließlich neue und innovative Ansätze gefragt.

Es wurde eine robuste, aber kostengünstige Lösung für die Einspeisung und die Steuerung der Anlage entworfen. Durch die Einspeisung in die Oberleitung wird der Strom direkt dort verbraucht wo er erzeugt wird. So minimiert man Energieübertragungsverluste und vermeidet Netzgebühren. Der Wechselrichter, der den Solarstrom in 16,7 Hertz Bahnstrom umwandelt, wurde im Zuge des Projekts von einer oberösterreichischen Firma entwickelt.

16,7 Hertz ist die übliche Frequenz für die Eisenbahn in Österreich. Nur die Mariazellerbahn fährt bis heute mit 25 Hertz.

Die Anlage wird im September 2017 als Attraktion auf der Weltausstellung vorgestellt. Bei der diesjährigen Weltausstellung im September wird unsere Anlage als eine von österreichischen Attraktionen im Zeichen erneuerbarer Energien Modell stehen dürfen.

Weitere Anlagen sollen folgen

Die Solaranlage ist mit umfassenden Wetterdatenerfassungs-, Überwachungs- und Auswertefunktionen ausgestattet. In den kommenden Monaten wird damit das Verhalten der Anlage unter verschiedenen Situationen, der Energieertrag und vieles andere mehr analysiert. Die Erkenntnisse aus der Nutzung der Pilotanlage fließen in die Planung weiterer Anlagen ein, die über Österreich verteilt entlang der Bahntrassen entstehen sollen.

Über 3 Millionen Tonnen Kohlendioxid werden hierzulande Jahr für Jahr durch das Bahnfahren eingespart. Zum Vergleich: Die Emissionen eines Pkw sind zwölfmal, die eines Flugzeugs 13-mal höher.

Über 92 Prozent des Stroms gewinnen wir dabei durch erneuerbare Energien.


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