Der 9. Februar 2015 war ein turbulenter Tag. Aus vielfacher Sicht: Ausläufer des Tiefs Patrick versorgten weite Teile – besonders den Osten – Österreichs mit Schnee, Sturm und Eis. Nicht nur wir hatten damit zu kämpfen – auch die Straßendienste hatten alle Hände voll zu tun.
Eines vorab: Wir möchten uns bei allen unseren Fahrgästen für ihr Verständnis bedanken, dass es in solchen Extremsituationen zu Verspätungen und Ausfällen kommt und uns bei allen entschuldigen, die von diesen betroffen waren.
Jedes Jahr bereiten wir uns schon lange vor Einbruch der kalten Jahreszeit auf den Winter vor – was wir dabei genau machen, haben wir zum Beispiel in diesem Blogpost für euch beschrieben.
Trotzdem kam es im Laufe des gestrigen Tages zu Zugverspätungen und -ausfällen, besonders in den Bereichen Wien und Niederösterreich. Immer wieder wurde uns vorgeworfen, dass “doch Schnee im Winter nichts besonderes sei” oder warum wir “wie immer überfordert bei ein bisschen Schneefall” seien.
Wind, Wind, Wind
Doch gestern war es nicht der Schnee, der zu Problemen führte. Windböen, teilweise mit Geschwindigkeiten von über 80 km/h waren der größte Widersacher des Tages.
Dieser Wind führte zu Schneeverwehungen, der auch die im Dauerbetrieb laufenden Weichenheizungen unbrauchbar macht. Sobald der Schnee weggeschmolz, wurde schon wieder eine neue Ladung heran geweht. Das führte dazu, dass einzelne Gleisanlagen bis zu zwei Meter eingeschneit waren.
Dann hilft nur noch Handarbeit
Wie bereits erwähnt verfügen wir bei über 11.000 Weichen- und an den Hauptstrecken auch über Gleisheizungen, doch bei diesen extremen Bedingungen ist Winterdienst dann immer noch Handarbeit.Zwar werden die Gleise meist mit Schneepflügen, Schneefräsen und Schneebürsten vom Schnee befreit, Tätigkeiten wie Schneeräumung von Weichen oder Säuberung der Spurrillen bei Eisenbahnkreuzungen erfolgen bei derartigen Wetterverhältnissen jedoch ebenso wie das Enteisen von Brücken und Tunnel und das Abschaufeln von Bahnsteigdächern allerdings manuell.
Und dafür waren gestern über 400 MitarbeiterInnen im Dauereinsatz – bei einem großen Teile musste die reguläre Arbeits-/Schichtzeit von 8,5 auf 12 Stunden ausgedehnt werden.
Wir möchten uns hier auch bei allen unseren MitarbeiterInnen, die Schnee, Wind und Kälte getrotzt haben, bedanken. Ohne ihren Einsatz hätten wir die Situation nicht bewältigen können.
Zum Abschluss ein paar Zahlen
Es sind zwar nicht die schönsten Zahlen, trotzdem möchte wir diese mit euch teilen:
NAHVERKEHR OSTREGION
- rund 100 Züge sind komplett ausgefallen
- rund 300 weitere Züge mussten verkürzt geführt werden
- ca. 10% der Haltestellen konnten nicht bedient werden
FERNVERKEHR
- weniger als 10 Züge komplett ausgefallen
- rund zwei Drittel aller Haltestellen österreichweit pünktlich bedienst