Das Risiko auf Eisenbahnkreuzungen wird oft unterschätzt. Auswirkungen von einem Zusammenstoß von einem Zug mit einem Auto zeigt ein eindrucksvolles Video.
Am 7. Mai 2013 war internationaler Tag der Sicherheit. Aus diesem Anlass trafen Verkehrsministerin Doris Bures, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Othmar Thann, und ÖBB-Holding-Vorstand Franz Seiser in einer Pressekonferenz aufeinander. “Wir unternehmen sehr viel, um das Unfallrisiko auf Eisenbahnkreuzungen zu verringern”, so Bures. Im Mittelpunkt stehen dabei die technische Absicherung von Eisenbahnkreuzungen und Bewusstseinsbildung. Denn das Risiko auf Eisenbahnkreuzungen wird oft unterschätzt. Die ÖBB haben dazu ein Video produziert, das die Gefahr und die dramatischen Auswirkungen von einem Zusammenstoß von einem Zug mit einem Auto zeigt.
“Das Thema Sicherheit hat bei uns absolute Priorität. Wir investieren seit mehreren Jahren jährlich ca. 25 Millionen Euro in diesen Bereich. Die Maßnahmen reichen von der Verbesserung der Situation an Eisenbahnkreuzungen bis hin zu bewusstseinsbildenden Maßnahmen für Kinder und Autofahrer”, so ÖBB-Vorstand Franz Seiser. Denn Züge fahren nicht auf Sicht, der Bremsweg ist unter anderem wegen des großen Gewichts 5- bis 10-mal so lang wie der eines PKWs und kann mehr als einen Kilometer betragen.
Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen werden bis zu 98 Prozent durch die Verkehrsteilnehmer auf den Straßen verursacht. Die Zahl der Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen, die mit Lichtzeichenanlagen gesichert sind, ist seit dem Jahr 2000 nahezu konstant. Seit den 1960er-Jahren konnte die Zahl der Eisenbahnkreuzungen von 10.700 auf derzeit knapp
4.000 reduziert werden. Jährlich investiert die ÖBB-Infrastruktur AG rund 15 Millionen Euro, um bestehende Bahnübergänge mit technischen Sicherungen auszustatten. Neben diesen baulichen Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen wird gerade bei dieser Straße-Schiene-Schnittstelle den bewusstseinsbildenden Maßnahmen eine besondere
Bedeutung beigemessen. In zahlreichen Forschungs- und Kooperationsprojekten (z.B. Sicherheit macht Schule) steht das Thema „Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ im Mittelpunkt. So wird beispielsweise im Forschungsprojekt „Rotlichtakzeptanz“ die Akzeptanz des Rotlichtes an technisch gesicherten Eisenbahnkreuzungs-Sicherungsanlagen bei StraßenverkehrsteilnehmerInnen empirisch an Hand von psychologischen Methoden untersucht. Ebenfalls untersucht wird, ab wann die Tendenz steigt, eine Eisenbahnkreuzung trotz leuchtendem Rotlicht zu überqueren bzw. ab wann die Wartezeit als unzumutbar wahrgenommen wird.