1990 gab es 67.000 ÖBB-Mitarbeiter – definitionsgemäß lauter „Alt-Eisenbahner“. Heute gibt es bei insgesamt 32.069 ÖBB-Mitarbeitern (in Österreich, exkl. Lehrlinge) nur noch 24.990 Alt-Eisenbahner.
Dazu kommen 2.035 Postbus-Mitarbeiter, die in ein anderes Dienst- und Pensionsschema fallen. Durch die rasche Schrumpfung der Zahl Aktiver muss zwangsläufig der Pensions-Deckungsgrad entsprechend schlechter werden. Derzeit gibt es rund 72.000 Pensionisten, fast dreimal so viele wie die ins System einzahlenden aktiven „Alt-Eisenbahner“. Auch bei anderen schrumpfenden Berufsgruppen – etwa bei den Bauern – tun sich massive Pensionslücken auf.
Im ASVG hat ein aktiver Angestellter „nur“ die Bezüge von 0,43 Pensionisten zu finanzieren, ebenfalls mit Zuschüssen aus dem Bundesbudget. Ein aktiver Alt-Eisenbahner muss derzeit 2,8 Pensionisten finanzieren. Würde seit 16 Jahren niemand mehr in die ASVG-Pension einzahlen, wäre die Situation des Deckungsbeitrags eine ähnliche, als dies nun beim „alten ÖBB-System“ oder bei den Bauern der Fall ist.
Der letzte Alt-ÖBBler geht 2040 in Pension. Das „alte System“ der ÖBB-Pensionen wird daher etwa 2060 ausgelaufen sein.
Fakt ist …
Die Entwicklung ist das Ergebnis einer langfristigen, sinnvollen Reform: Seit 1995 sind alle neu eintretenden ÖBB-Mitarbeiter im ASVG und nicht mehr nach dem Eisenbahner-Dienstrecht beschäftigt. Das heißt seit 18 Jahren zahlen die neuen ÖBB-Mitarbeiter ins ASVG ein, wodurch der Deckungsgrad in der Eisenbahner-Pensionsversicherung sinkt. Aktuell gibt es rund 14.800 Mitarbeiter nach ASVG. Bessere Deckungsbeträge brächte ein Comeback der Pragmatisierung, denn das wiederum bringt wieder neue Einzahler. Aber wer kann das wollen? Die Reform muss zu Ende geführt werden, mit dem Ziel alle in einheitliches Pensionssystem zu bringen. Der letzte Alt-Eisenbahner wird 2040 in Pension gehen. ÖBBler zahlen auch höhere Pensionsbeiträge, mehr als nach ASVG Beschäftige.