Katzen sind großartig! Sie sind tolle Kuschelpartner, sind nicht aus der Ruhe zu bringen, haben ihren eigenen Willen (den sie meistens auch durchsetzen) und wirken sich laut einer Studie auch positiv auf unseren Gemütszustand aus.
Es gibt unzählige Gründe, Katzen zu lieben. Auch unsere MitarbeiterInnen haben ein Herz für Tiere. Viele sind selbst stolze KatzenbesitzerInnen. Den heutigen Weltkatzentag haben wir uns zum Anlass genommen, ein paar tolle Katzengeschichten aus dem Arbeitsalltag unserer KollegInnen zu sammeln.
Zum Beispiel die Geschichte einer verängstigten Katze, die bei unserem Kollegen einen Platz zum Ruhen und Entspannend gefunden hat, oder die Geschichte der Bahnhofskatze, die unsere KollegInnen am Bahnhof Hollabrunn auf Trab gehalten hat.
Eine Zugfahrt mit kuschligem Ende
Sonntag, 11. Dezember 2005, ich sitze im Zug nach Wien, wo ich am Montag 12. Dezember die schriftliche Fahrdienstleiterprüfung habe. An dieses Datum erinnere ich mich noch ganz genau, und anders als man annehmen könnte, lernte ich einen Grund dafür im Laufe der Anreise erst kennen.
Ich sitze also im Zug nach Wien, der IC ist gut gefüllt, doch ich finde Platz in einem Abteil. Neben mir sitzt ein verliebtes junges Paar mit einer Katzentransportbox. In ihr bewegt sich etwas auf seinen vier Pfoten unruhig hin und her und maunzt leise vor sich hin. Wie unangenehm muss es sich doch für das Fellkäuel anfühlen, in dieser ungewohnten Umgebung eingesperrt zu sein. Mitfühlende Blicke wandern zum Pärchen und ihrer Katze.
Aber nur noch eine Stunde bis Wien… wäre nicht irgendwo zwischen Semmering und Breitenstein plötzlich eine Fahrleitungsstörung. Draußen ist es längst finster, der Zug wirkt nur mehr schütter beleuchtet und wir stehen irgendwo in der Pampa. Die Katze ist sichtlich nicht mehr zu halten – eigentlich möchte sie in ihrer Panik sogar gehalten werden. Ihre Besitzerin fragt, ob es jemanden stören würde, wäre die Katze aus ihrer Box befreit.
Niemanden stört es, die Katze darf aus dem Behälter hinaus und erkundet das ganze Abteil. Nachdem sich alle Fahrgäste über ihr Kennenlernen gefreut haben, nimmt sie schließlich auf genau meinem Schoß Platz. Hier bleibt sie schnurrend bis ich in Wien aussteigen muss. Die Fahrdienstleiter-Prüfung war bis dahin vergessen. Heute dafür denke ich gerne an diese Zeit zurück, auf der ich diese besondere Zug-Bekanntschaft gemacht habe.
Die Bahnhofskatze aus Hollabrunn
Als ich am Bahnhof Hollabrunn zu arbeiten begann, lebte dort eine Bahnhofskatze, die jahrelang im Durchgang zwischen Fahrdienstleitung und Personenkasse in einem gemütlichen Kisterl residierte. Zumindest wirkte es auf den ersten Blick so, denn in Wahrheit hatte sie alle Räumlichkeiten in Beschlag genommen. Das Erste, was ich in meiner Einschulung als Fahrdienstleiter dort lernte war, die Gepflogenheiten und Fressgewohnheiten der Katze zu achten und zu ehren.
Wenn die Nächte kalt und grauslich waren, verbrachte sie diese ganz allein im Bahnhofsgebäude, dabei stellte sie aber nie etwas an. An schönen Tagen sonnte sie sich am Hausbahnsteig, während sie zwischen den wartenden Reisenden Hof hielt.
Wenn ihr gerade danach war, ging sie ihre Runde und holte sich ein paar Streicheleinheiten oder, wozu es viel öfter kam, verlangte ihr Futter. Sie war überall in der Gegend beliebt und wurde von allen versorgt, die zum Bahnhof kamen. Leckereien in Dosen, Packerl und anderen Formen – der Futtervorrat des Tieres, den wir verwalteten, war um ein Vielfaches größer und abwechslungsreicher als unsere eigenen Speisen im Kühlschrank.
Aber es kam, wie es kommen musste – eines Tages blieb Katzes Schlafplatz leer. Ständig schauten wir nach, ob sie vielleicht nicht doch vor der Tür sitzen und warten würde. Hundertmal am Tag ging die Tür auf und herein sah jemand, um sich nach Katze zu erkundigen. “Wo ist Katze?” lautete auch die große Schlagzeile in der damaligen Bezirkszeitung, die von ihrem Foto geziert wurde. Man hatte das Gefühl, als suchte die ganze Stadt.
Während in unserer Bahnhofsfamilie etwas fehlte, beruhigte uns die Vorstellung, dass Katze es sich immer an unterschiedlichen Orten gut gehen lässt. Wo immer ein miauender Vierbeiner nahe den Gleisen und doch mit genug Sicherheitsabstand entdeckt wurde, konnte es sich um unsere Katze handeln.
Wir sehen also: Katzen findet man überall. Auch bei den ÖBB <3
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