Die ÖBB arbeiten weiter an einer klimafreundlichen Zukunft und stellen in einem Pilotprojekt den neuen Cityjet eco vor.
Wir wollen noch umweltfreundlicher werden. Dazu setzen wir auf erneuerbare Energien wie Strom aus Solarenergie, um fossile Brennstoffe einzusparen und den ökologischen Fußabdruck zu vermindern. Was aber, wenn Bahnstrecken nicht elektrifiziert sind und man trotzdem auf Dieselfahrzeuge verzichten will?
Fahren und Laden gleichzeitig
Auf nicht-elektrifizierten Strecken kommen im Normalfall Dieselfahrzeuge zum Einsatz. Diesel zählt zu den fossilen Brennstoffen, ist daher nur begrenzt auf der Erde verfügbar und trägt durch die beim Verbrennen entstehenden Emissionen zum Treibhauseffekt und zum Klimawandel bei. Eine mögliche Lösung – batteriebetriebene Hybridloks. Klingt futuristisch, ist dank der Zusammenarbeit zwischen ÖBB und Siemens aber mittlerweile Realität geworden.
Und so funktioniert’s:
Der Cityjet eco ist eine Innovation, die dabei helfen soll, den Personenverkehr noch umweltfreundlicher zu gestalten. Siemens und ÖBB haben viel Know-How investiert, um auch abseits der Hauptverkehrsrouten Dieselfahrzeuge durch nachhaltige Technologien zu ersetzen. Der von Siemens entwickelte elektro-hybride Batterieantrieb ermöglicht dem Zug, auf elektrifizierten Strecken Strom aufzunehmen und zu speichern. Diese Energie steht dann auf nicht-elektrifizierten Streckenabschnitten zur Verfügung. Bis zur Serienreife wird diese Technologie in den kommenden Monaten auf Herz und Nieren geprüft.
Einmal voll, bitte
Bei batteriebetriebenen Personenfahrzeugen heißt das Stichwort „Schnellladezeit“. Es ist wichtig, die Batterien in kurzer Zeit mit hohen Ladeströmen aufzufüllen, um schnell wieder einsatzfähig zu sein. Dafür werden andere Technologien benötigt, als sie zum Beispiel von Handys bekannt sind. Das umgebaute Triebfahrzeug ist mit Lithium-Titanat-Batterien ausgestattet. Diese ermöglichen eine besonders schnelle Aufladung und halten hohe Ladeströme aus.
Ein kritischer Aspekt batteriebetriebener Fahrzeuge ist der Leistungsabfall bei niedrigen Temperaturen. Von Elektroautos kennt man das Problem der verminderten Batterieleistung und Ausdauer, wenn die Außentemperatur sinkt. Die Hybridloks hingegen müssen das ganze Jahr über ihre volle Leistungsfähigkeit bringen. Deshalb sorgen zusätzlich zur Schnellladetauglichkeit spezielle thermische Ummantelungen dafür, dass äußere Witterungseinflüsse wie Kälte die Leistung der Batterien nicht beeinträchtigen.
Innovative Vorreiter
Von 18. bis 21. September stellen die ÖBB und Siemens als Vorreiter in Europa ihren Prototyp auf der internationalen Leitmesse für Verkehrstechnik vor. Im Fahrgastbetrieb soll die neue Hybridlok in der zweiten Jahreshälfte 2019 zum Einsatz kommen. Da für die Umsetzung des Projekts bereits ein vorhandenes Lokmodell verwendet und modifiziert wird, sinkt die branchenübliche Fertigungszeit von rund 36 Monaten auf die Hälfte.
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