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Der Glücksbringer

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Früher brachte Wolfgang Stroj den Menschen als Rauchfangkehrer Glück. Seitdem er bei den ÖBB ist, ist er unter anderem für die Sicherheit auf Baustellen verantwortlich. Dabei überließ er als Kleinkraftwagenführer, Fahrdienstleiter oder heute als Baubetriebsplaner allerdings nichts dem Glück – sondern seiner Konzentration und akribischer Planung.

Baustellen. Irgendwie sind sie das Spezialgebiet von Wolfgang Stroj und haben ihn über seine Laufbahn hinweg begleitet. 1984 begann er als Gleisarbeiter bei der Bahnmeisterei Semmering.

Etwa zwei Jahre später machte er die Gleisaufseherprüfung und wurde Kleinkraftwagenführer: Er begleitete FahrerInnen von Fremdfirmen beim Fahren auf Baustellen. Denn diese Fahrer kennen natürlich die Signale, aber ihnen fehlen die Befugnis und die Ortskenntnis. Deswegen stellen die ÖBB die sogenannten KL-Führer zur Unterstützung und Sicherung.

Hoch-spannende Zeiten bei der E-Bauleitung

Nach weiteren zwei Jahren wechselte Wolfgang Stroj nach Wien zur Elektrobauleitung. Auch hier betreute er wieder bahnfremde FahrerInnen auf Baustellen zwischen Wels und Attnang-Puchheim, auf der Selztalstrecke aber auch beim Umbau der Schnellbahnstrecke in Wien. „Das war eine intensive Zeit“, erinnert sich Wolfgang, „teilweise waren die Einsätze sehr spontan.“ Viel Zeit mit den Kollegen zu verbringen war zwar nett, meint er, aber das viele Pendeln war ihm doch irgendwann zu viel – es zog ihn in Richtung Heimat, zum Semmering.

Nichts zu verlieren, viel zu gewinnen

Als schließlich eine Stelle als Kleinkraftwagenfahrer in Gloggnitz frei wurde, ging Wolfgangs Wunsch in Erfüllung. „Dort war ich sehr lange und sehr gerne“, meint er. Und trotzdem suchte er nach einigen Jahren eine neue Herausforderung. „Damals wurden gerade Fahrdienstleiter gesucht“, sagt Wolfgang, „und ich dachte – verlieren kann ich nichts, nur gewinnen.“ Also bewarb er sich, machte die Ausbildung und startete 1993 seine Laufbahn als Fahrdienstleiter – etwas, wovon er in seinen Anfängen bei der Bahn kaum zu träumen gewagt hatte. „Wir hatten große Ehrfurcht vor den Fahrdienstleitern“, erzählt er lachend.

Schließlich selbst Fahrdienstleiter, sah Wolfgang so einige Bahnhöfe: „Ich wollte herumkommen und etwas sehen“, sagt er, „denn so lernt man etwas. Jeder Bahnhof und jedes Stellwerk hat seine Eigenheiten.“

Vom Trassenmanagement in die Baubetriebsplanung

Mit den KollegInnen der Schnellbahnstammstrecke kam er besonders gut aus und unterstützte sie unter anderem bei Aufgaben der Disposition. Als dann 2002 eine Stelle beim Netzzugang frei wurde, entschied Wolfang, dass es wieder einmal an der Zeit für etwas Neues war. „Beim Trassenmanagement Ost war ich zuständig für Umleitungen, Schienenersatzverkehre und Ad Hoc Fahrplananordnungen“, erzählt er von seinen interessanten und umfangreichen Aufgaben.

Sechs Jahre später übersiedelte er schließlich nach Wien – nicht zuletzt, weil er in die Baubetriebsplanung wechselte. Seitdem kümmert er sich darum, dass die Arbeiten auf den Baustellen entlang der Westbahnstrecke zeitlich und räumlich disponiert werden. Zum Beispiel stellt er sicher, dass es nicht zu viele Einschränkungen und Streckensperren an einem Tag gibt und sorgt dafür, dass bei den Großbaustellen alles reibungslos über die Bühne geht. „Ich komme viel mit den unterschiedlichsten Kolleginnen und Kollegen zusammen. Und es ist immer etwas anderes – das taugt mir“, sagt Wolfgang.

Zitate 

 

„Hätte mir damals beim Oberbau jemand gesagt, dass ich einmal Fahrdienstleiter werde – ich hätte ihm nicht geglaubt. Fahrdienstleiter waren wie Götter für uns!“

„Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich beruflich weiterzuentwickeln und verschiedene Laufbahnen zu durchleben.“

„Auch wenn sich gewisse Dinge verändert haben – man muss mit der Zeit gehen. Ich bin bis heute stolz, Eisenbahner zu sein.“

 


 


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