Martin Laimböck und Stefan Mak haben in ihrer Freizeit eine Lokomotive aus der Baureihe 1161 wieder zum Leben erweckt. Weder skeptische Freunde noch fehlende Original-Teile konnten sie davon abhalten.
Zu Beginn war es nur eine verrückte Idee: Wie wäre es, eine der letzten erhaltenen Lokomotiven der Baureihe 1161 aufzuarbeiten, zu restaurieren, neu zu lackieren und eine Zugsicherungsanlage einzubauen, damit sie wieder für das ÖBB-Netz zugelassen werden kann? Klingt nach einem ganz schön verrückten Hobby. Aber aus der verrückten Idee wurde ein Plan.
Als Martin und Stefan Freunden von ihrem Vorhaben erzählten, waren die Reaktionen skeptisch bis irritiert. Eine seit Jahrzehnten ausgemusterte Lok aus dem Jahr 1940 zurück ins Leben holen? Die Frage: „Was wollt ihr mit dem alten Klumpert?“ haben sie nicht nur einmal zu hören bekommen. Viele zweifelten überhaupt an, dass es den beiden Bahn-Enthusiasten gelingen würde.
Am Anfang haben sie alle belächelt
Als sie zum ersten Mal auf den Führerstand der alten Elektro-Lok mit dem typischen Schrägstangenantrieb gestiegen sind und einen Blick in die Maschine geworfen haben, waren Martin und Stefan selbst ein bisschen unsicher. Denn das erste was auffiel, war ein großes Loch.
„Wir haben es uns schon leichter vorgestellt, das Ganze. Aber je mehr wir sie zerlegt haben, desto mehr haben wir bemerkt, wie viel noch zu tun ist.“
Wenn Hobby zur Leidenschaft wird
Fehlende Original-Teile waren nicht mehr zu bekommen. Kein Hindernisse für Martin und Stefan. Selbst nachfertigen war hier also die Devise. Kein Wunder, dass das Team mit zwei Helfern in Summe 3.000 Arbeitsstunden in das Projekt investierte, alle in der Freizeit. Doch der Einsatz zahlte sich aus. „Je mehr wir mit der Restaurierung der Lok weitergekommen sind, desto weniger sind die Skeptiker geworden“, erzählt Martin diesen Wandel mit einer gewissen Genugtuung.
Martin und Stefan haben sogar extra einen Verein gegründet, um Unterstützung für ihren Plan zu bekommen und die alte 1161 wieder aufs Gleis zu bekommen. Mittlerweile hat der Verein über 10 Mitglieder.
Eine Lok für alle Sinne
Mit Zahlen lässt sich die 1161 so beschreiben: Gewicht: 56 Tonnen, Baujahr: 1940, Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h. Mehr als mit ihrer überschaubaren Geschwindigkeit beeindruckt die 1161 mit ihrer Lautstärke ¬¬– vor allem im Führerhaus. Sie ist ein Erlebnis für alle Sinne und pfeift, knattert und kracht. Man sieht, dass sich etwas tut. Und statt einfach ein paar Knöpfe zu drücken, muss man vieles mit Muskelkraft bewegen.
Die 1161er Baureihe wurde zwischen 1925 und 1942 produziert und unter den Treibfahrzeugführern wegen ihres Handrades im Führerhaus liebevoll „Kaffeemühle“ genannt. Das restaurierte Modell war zwischen 1940 und 1994 als Verschublok im Einsatz – nur in den Fünfzigerjahren wurde sie kurz für den Personenverkehr zwischen Salzburg und Golling verwendet.
Was die größte Herausforderung bei der Renovierung war, verrät Martin uns hier: „Fünf Fragen – fünf Antworten. Mit Martin Laimböck.“
Zu sehen ist die dritte Episode der „Gleisgeschichten“ am Facebook– und YouTube-Kanal der ÖBB. Bis Ende 2018 gehen in Summe sechs Episoden online.
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