Stimmen Sie ab. 2013 sind wieder viele kreative Vorschläge aus dem Konzern im Betrieblichen Vorschlagswesen (BVW) eingelangt. Die zehn innovativsten Ideen stehen nun zur Wahl der „ÖBB-Idee 2013“.
Ideen bringen, Initiativen umsetzen und motiviertes Engagement – das wünscht sich wohl jedes Unternehmen von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 2013 sind wieder viele kreative Vorschläge aus dem Konzern im Betrieblichen Vorschlagswesen (BVW) eingelangt. Die 10 innovativsten Ideen stehen nun zur Wahl der „ÖBB Idee 2013“.
Was ist die ÖBB Idee 2013?
Jedes Jahr finden viele Ideen den Weg zum Betrieblichen Vorschlagswesen.
Damit die besten und innovativsten Ideen auch prämiert werden können, gibt es jedes Jahr die Wahl der drei besten Ideen des jeweiligen Jahres. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, wurde in einer vorangehenden Jurysitzung eine Vorauswahl getroffen. Dieses Jahr konnten sich zehn Ideen für die Wahl auszeichnen.
Die Juroren bestehen aus den BVW-KoordinatorInnen und jede/r Koordinator/in stellt seine Ideen vor, welche er/sie zur Abstimmung gebracht werden sollen. Die Voraussetzung dafür: Es müssen alle Ideen bereits positiv abgeschlossen sein, d.h. sie sind bereits umgesetzt bzw. befinden sich bereits in Umsetzung. Dafür können alle Ideen herangezogen werden, ob mit errechenbaren Einsparungsnutzen oder auch ohne.
Was ist diesmal neu?
Dieses Jahr ist vieles neu, um Ihnen die Wahl zu erleichtern. Bislang wurden die Ideen mit entsprechendem Text und Bildern im ÖBB-Intranet vorgestellt. Der Platz für eine ausreichende schriftliche Erklärung ist nicht groß genug, viele Ideen sind so spezifisch, dass es mitunter sehr schwer ist, diese nachzuvollziehen. Welche Idee soll man jetzt wählen?
Diesmal gibt es zu jeder Idee eine kurze Filmversion. Diese Kurzvideos zeigen den Ort des Geschehens, den Ideenbringer in seinem Arbeitsumfeld und die Verbesserung, die dadurch erzielt wurde.
Wann wird gevotet?
Von 3. März bis 16. März 2014 können Sie für Ihre drei persönlichen Favoriten im ÖBB-Intranet abstimmen! Für alle MitarbeiterInnen, die keinen Zugriff auf das ÖBB-Intranet haben, gibt es die Möglichkeit Ihre Stimmen auch per Fax (01/93000/25601 oder über Basa 880/25601) unter Angabe der Personalnummer abzugeben. Die Personalnummer dient ausschließlich der Gültigkeitsprüfung und wird für keinen weiteren Zweck herangezogen.
Folgende 10 Ideen stehen zur Wahl für die “ÖBB-Idee 2013″:
1. Vorschlag Infra Energie – Neuer Einschleifbehelf für Schleifringkohlen
Einreicher: Berhnard Obojes, EN-AS, Team Fulpmes
Kohlebürsten sind notwendig, damit Strom zwischen stehenden und drehenden Teil eines Generatormotors fließt. Ohne sie würde ein ESG-Generator nicht funktionieren, der für die Erzeugung des Bahnstromes (16,7 Hz) notwendig ist. Diese Kohlebürsten nutzen sich unterschiedlich ab und müssen daher öfters getauscht werden. Dazu müssen die neu aufgelegten Bürsten dem Schleifring angepasst werden. Diese Anpassung – Einschleifen der Kohlebürsten – erfolgte bislang im Schleifringraum des Generators selbst, wo hohe Temperaturen, enge Platz- und schlechte Lichtverhältnisse herrschten. Zu diesem Zwecke musste auch der Generator abgestellt, der anfallende Kohlenstaub abgesaugt und der Schleifringraum oftmals gereinigt werden. Die Idee war, ein Abbild des Schleifringes mit Bürstenhalterungen anzufertigen, diesen auf einer Werkbank einzuspannen und das Einschleifen nun bei normaler Arbeitshöhe und guter Beleuchtung durchzuführen. Damit konnte eine wesentliche Verbesserung in den Bereichen Arbeitnehmerschutz, Montagebedingungen und Einsatzleistung der verwendeten Maschinen erzielt werden.
2. Vorschlag Infra ISM – Umbau Schienenschleifmaschine
Einreicher:
Richard Brenner, ISM BK Wien Elektronikkomponenten
Günther Steininger, ISM BK Wien Elektronikkomponenten
Damit Schienenstöße glatt werden, bedarf es an Schienenschleifmaschinen. Die original eingebauten Antriebsmotoren der Herstellerfirma waren jedoch extrem fehleranfällig, da sie optimal nur für horizontale Lagen und für den stationären Betrieb ausgerichtet sind. Es wurden Ersatzmotoren gesucht und gefunden. Mit dem nötigem Umbaugeschick und Engagement können die neuen Motoren nun in die Schleifmaschine eingebaut werden. Diese laufen in allen Lagen – horizontal oder vertikal – ohne Probleme. Dementsprechend längere Einsatzzeiten, Senkung der Reparaturkosten und eine höhere Arbeitszufriedenheit konnten als Erfolge erzielt werden.
3. Vorschlag Infra ISM - Neue Betonfundamente für Lagerung von Hilfsbrücken
Einreicher:
Michael Treitler, ISM BK St. Pölten/Wörth, Teamleiter
Oliver Kurz, ISM BK St. Pölten/Wörth
Andreas Zika, ISM BK St. Pölten/Wörth
Immer wenn z.B. eine Bahnunterführung gebaut wird, müssen Hilfsbrücken im Gleisbereich montiert werden. Diese Brücken werden auf Betonfundamente fest verankert. Bislang mussten diese Verankerungen noch auf den Fundamenten per Hand angebohrt und verschraubt werden. Mit einer selbst entwickelten Konstruktion der Fundamentbeschaffenheit konnte eine wesentliche Verbesserung beim Hilfsbrückeneinbau erzielt werden. Diese Fundamente bergen den enormen Vorteil, dass sie genau dem Hilfsbrückenmaß der ÖBB angepasst sind. Neben der Erleichterung bei der Montage können diese Fundamente für jeden weiteren Hilfsbrückeneinbau verwendet werden können und dienen darüber hinaus als Vorlage bei Fundament-Neubestellungen.
4. Vorschlag PV - Qualitätsprüfungen am Zug elektronisch erfassen
Einreicher: Martin Wieser, Qualitätsmanagement Innsbruck
Mit dieser Idee konnte die extrem mühsame Zettelwirtschaft bei Qualitätsprüfungen endlich verabschiedet werden. Bislang mussten alle Qualitätschecks am Zug durch den Qualitätscoach und dem Qualitätsprüfer Reinigung doppelt erfasst werden. Im Zug auf Papier und danach in das EDV-System. Mit Hilfe von vordefinierten Eingabefeldern, die direkt und systemunterstützt in ein mobiles Endgerät (Smartphone) eingegeben werden, konnte eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, eine tagesaktuelle Transparenz und damit eine effiziente Steuerung der Qualität geschaffen werden. Die Reaktionszeit zur Mängelbehebung ist darüber hinaus wesentlich verkürzt.
5. Vorschlag TS - Reparatursatz für Fernverkehrsschürzen
Einreicher: Adolf Trimmel, Fertigungsbereich St. Pölten, Reisezugwagen NV
Fahrzeuge, deren Aufhängungen bei Schürzen defekt sind, müssen künftig nicht mehr in der Servicestelle St. Pölten zur Reparatur abgestellt werden. Bislang bestand das Problem darin, dass diese Fernverkehrsschürzen neu angefertigt werden mussten, da mit defekter Aufhängung die Schürze unbrauchbar wurde . Mit dem selbst angefertigten Reparatursatz können die Schürzen nun weiter verwendet werden, die Aufhängung direkt vor Ort aufgearbeitet und damit bis zur nächsten Revision gefahren werden. Enorme Einsparungen durch die kontinuierliche Verfügbarkeit der Fahrzeuge ist demnach gegeben.
6. Vorschlag TS - Kompaktregleraufarbeitung
Einreicher: Daniel Chalupar, FSA Linz, Elektrische Komponenten
Ein Kompaktregler regelt die Temperatur im Führerstand eines Triebfahrzeuges. Dieser ist am Klimagerät angeschlossen. In jeder Lok befinden sich zwei Stück davon. In den Übergangszeiten (kalt/warm-warm/kalt)) treten vermehrt Fehler und Defekte bei den Kompaktreglern auf. Durch lange und aufmerksame Fehlersuche konnten die Ursachen der Defekte an Kompaktreglern gefunden werden. Mit dieser Idee können ab sofort Kompaktregler selbst repariert werden. Damit müssen die Reparaturen nicht weiterhin extern vergeben werden, welche neben langen Lieferzeiten auch sehr hohe Kosten verursachten.
7. Vorschlag TS - Lufttrocknungsanlage bei Triebfahrzeugen
Einreicher: Thomas Bauer, FSA St. Pölten, Komponenten Produktion
Der Kompressor in einem Triebfahrzeug verursacht Feuchtigkeit, eine Lufttrocknungsanlage ist notwendig, damit die Feuchtigkeit nicht höher als 35 % ansteigt. Im Zuge der standardisierten Wartungsvorgaben muss das Trockengranulat in den Anlagen erneuert werden. Das Auffüllen der Anlage konnte bislang nur in abgepackten Einheiten zu immensen Kosten erfolgen. Durch diese Idee ist es nun möglich, das Granulat in loser Schüttung (deutlich günstiger) zu beschaffen und die Anlage selbst zu füllen. Durch die Anschaffung bestimmter Bauteile und dem entsprechendem Know-How konnte die Lufttrocknungsanlage an die neue Füllvariante erfolgreich angepasst werden. Mit dem neuen System konnte die Feuchtigkeit auf 17 % minimiert werden.
8. Vorschlag TS - Temperatursensor Frontscheibe Talent
Einreicher:
Martin Willig, Werk Jedlersdorf, Auftragsmanagement
Stefan Staribacher, Werk Jedlersdorf, Flotten Engineering E-Triebwagen
Bei defekten Temperatursensoren ist die Scheibenheizung der Talent Frontscheibe ohne Funktion. Das Tauschen des Sensors konnte bislang nur mit dem Tausch der kompletten Frontscheibe erfolgen. Dies erforderte Zeit, hohe Kosten und Stillstand des Triebwagens. Die Lösung wurde gefunden. Es wurde ein alternativer Temperatursensor gefertigt, der nun direkt auf der Scheibe verklebt wird und an die Originalverkabelung angeschlossen wird. Einsparungen in der Durchlaufzeit, Montage und bei den Kosten gehen damit einher.
9. Vorschlag TS - Prüfstand + Fehler Auslesetool für Railjet-WCs
Einreicher:
Franz Mauser, Werk Jedlersdorf, Elektroniik/Klima/Ventile (Prüfstand)
Rauch Gerald, Werk Jedlersdorf, Elektroniik/Klima/Ventile (Prüfstand)
Peter Gruber, Engineering IH Design, Simmering (Auslesetool)
Die Verfügbarkeit von WCs auf Zügen ist ein Qualitätsstandard. In bestimmten RAILJET-Garnituren kam es jedoch immer wieder zu WC-Ausfällen. Bisher gab es keine Möglichkeit die WCs zu prüfen oder die Fehlerursache zu finden. In Eigenregie wurde ein Prüfstand für diese WC-Type gebaut, welche eine 1:1 Abbildung der im Railjet eingebauten WC-Type ist. Das Schieberventil war als Schwachstelle erkennbar. Ein Materialfehler? Darüber hinaus wurde ein IT-Programm selbst entwickelt, welches die Fehlercodes entschlüsselt und den Zeitstempel (wann der Fehler auftritt) mitschreibt. ZWEI Jahre lang wurde konsequent aufgezeichnet, wobei als Ergebnis eine exakte Fehleranalyse vorlag. Damit konnte ein Serienmangel festgestellt und bewiesen werden. Die Einsparungen liegen dabei in der Abwendung massiver Kosten bei der Instandhaltung und laufender Wartung.
10. Vorschlag TS - Ersatzteile für Sitze Nahverkehr
Einreicher: Erich Weingartner, Einkauf/Materialwirtschaft St. Pölten
Im Zuge der planmäßigen großen Ausbesserungen bei Nahverkehrszügen werden auch die Sitze erneuert. Die Geschäftsbeziehung zum einzigen Lieferanten in Sachen Sitzersatzteile erwies sich in allen Belangen als zu schwierig und zu teuer. Durch persönlichen Einsatz des zuständigen Disponenten wurden Alternativen für die nicht sicherheitsrelevanten Ersatzteile gesucht und gefunden. Eine nachhaltige Verbesserung bei der Kostenreduktion, der Lieferperformance und der Materialverfügbarkeit ist demnach gewährleistet und erspart dem Unternehmen sehr viel Geld.