Bei uns läuft die größte Digitalisierungsoffensive in der Unternehmensgeschichte. Was wir tun, um Handyempfang, mobiles Internet in den Zügen, Bussen und Bahnhöfen sowie die neue ÖBB App fortwährend zu verbessern.
Internet, Smartphones, Tablets – die Digitalisierung unseres Lebens birgt ungeahnte Möglichkeiten für uns alle, mischt aber auch den gesamten Industrie-, Transport- und Dienstleistungsmarkt auf: Wer sich als Unternehmen nicht rechtzeitig rüstet, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Gerade für ein Dienstleistungsunternehmen wie uns ist es notwendig, so nahe wie möglich an den KundInnen zu bleiben und zu verstehen, was sie brauchen.
Und zusätzlich zu pünktlichen Bahn- und Busverbindungen wünschen sich die Menschen vor allem eines: mobil zu sein, auch im digitalen Bereich, ebenso schnell und so einfach wie möglich. Connectivity zählt in unserem Zeitalter zu den Grundbedürfnissen. Und deshalb steuern wir mit der größten Digitalisierungsoffensive in der Unternehmensgeschichte in die digitale Zukunft.
Immer mehr Menschen nutzen das Internet nicht mehr nur zu Hause am Computer – sie surfen auch unterwegs auf ihrem Smartphone, Tablet-PC oder Laptop im Internet. Im Falle einer Zug- oder Busfahrt bedeutet das zum Beispiel: Ticket zu Hause am PC buchen und am Handy abspeichern, während der Fahrt am Tablet surfen oder sich mit Videos die Zeit vertreiben. Damit das funktioniert, müssen wir für störungsfreie digitale Services auf allen Ebenen der Reisekette sorgen: vom Ticketkauf über den Aufenthalt am Bahnhof, das Reiseerlebnis im Zug (oder Bus) bis zur Ankunft am Ziel.
Der digitale Weg zum Ticket
Weil Online- und Mobile-Ticketing heutzutage für einen modernen Mobilitätsdienstleister eine absolute Notwendigkeit sind, haben wir unseren Ticketshop Anfang des Jahres einem kompletten Relaunch unterzogen – eine der größten Umstellungen für die BahnfahrerInnen der letzten Jahre und gleichzeitig übrigens das derzeit größte IT-Projekt Österreichs.
Rund 550 BahnkundInnen waren als TesterInnen im Vorfeld einbezogen worden, und jetzt sind Online-Ticketing und die neue Handy-App inklusive neuer ÖBB-Webseite schon seit einigen Monaten online. Alles im gleichen Look, mit einheitlicher Logik und mit vielen neuen Features für euch. Durch die Integration der Verkehrsverbünde ist der Ticketkauf für Bahn, Bus und Bim in einer App in einem Kaufvorgang möglich.
Im neuen Ticketing ist es auch nicht mehr notwendig, ganze Streckennetze oder Tarifsysteme auswendig zu kennen, um ein gültiges Ticket zu kaufen. Wird in der App eine Verbindung ausgewählt, bekommt ihr den günstigsten Preis und den Preis für die Reiseoption mit der größten Flexibilität hinsichtlich Gültigkeitszeitraum und Stornierbarkeit zu sehen. Alle anderen Tarife werden erst gezeigt, wenn ihr auf „mehr“ tippt.
Das System lebt
Die Herausforderung am neuen Ticketsystem: Wir stehen vor der komplexen Aufgabe, alle Kanäle – also vom Smartphone bis zum Ticket-Automaten – in das neue Vertriebssystem zu integrieren und euch eine intuitive, einheitliche Oberfläche zur Verfügung zu stellen, die über alle Vertriebskanäle hinweg gleich bedient werden kann.
„Ziel war es immer, dass man mit zwei Klicks in fünf Sekunden ein Ticket kaufen kann. Und das ist uns gelungen“, so Matthissa Hahn, der für die Gesamtkoordination des Projekts bei den ÖBB verantwortlich zeichnet. Vor allem VielfahrerInnen, PendlerInnen bzw. KundInnen, die einmal ihre Daten und Bezahlinformationen hinterlegt haben, profitieren vom neuen System. „Die Navigation ist viel flexibler als früher, dafür wird der Kunde weniger durch die einzelnen Schritte geführt.“
Eine Umgewöhnung, die manchen KundInnen schwerfiel. Gerade die (kritischen) Rückmeldungen der AnwenderInnen werden aber dazu verwendet, das System laufend zu verbessern. Ohnehin muss man sich im digitalen Zeitalter von der Idee verabschieden, dass eine Applikation irgendwann „fertig“ ist und dann für Jahre unverändert bestehen bleiben kann. Vielmehr fließt euer Feedback laufend in die Weiterentwicklung ein und die App wird zielorientiert und nach Kundenwunsch weiterentwickelt. Tatsache ist: Das neue Online- und Mobile-Ticketing wird von euch sehr gut angenommen, die Buchungszahlen über die neue App und Webseite haben mit plus 25% jedenfalls alle Erwartungen übertroffen. Über die App sind in den ersten drei Monaten nach Veröffentlichung sogar 70% mehr Tickets verkauft worden.
Surfen am Bahnhof
Die Basics fürs Bahnfahren wie Ticketkauf und Fahrplanabfragen sind wichtig und das Um- und Auf für einfaches Bahnfahren in unserer digitalen Zeit. Aber ihr wollt mehr: Zugang zu Infos immer und überall, aber auch Unterhaltung während des Wartens auf den Zug und während der Bahnfahrt. Deshalb statten wir unsere größten Bahnhöfe nach und nach mit Gratis-WLAN aus. 30 sind bereits online, weitere drei folgen bis Jahresende, 100 sollen es werden. Gerade wird an einer attraktiven Landingpage, die beim Einstieg gleich praktische Fahrgastinformationen, etwa aktuelle Ankunfts- und Abfahrtszeiten, anzeigt, gearbeitet.
15 weitere Bahnhöfe mit Gratis-WLAN
Schon bisher gab es an 15 Bahnhöfen kostenloses WLAN, seit Anfang August könnt ihr an 15 weiteren Bahnhöfen gratis surfen.
Neu ist das WLAN-Angebot in Wien Hütteldorf, Wien Meidling, Wien Liesing, Wien Praterstern, Wien Spittelau, Wien Handelskai, Wien Floridsdorf, Wien Leopoldau und Wien Heiligenstadt. In Niederösterreich wurden die Bahnhöfe Baden bei Wien und Mödling hochgerüstet. In Salzburg hat der Bahnhof Bischofshofen WLAN erhalten, in der Steiermark Bruck an der Mur, in Tirol der Bahnhof Wörgl und in Oberösterreich AttnangPuchheim.
Schon seit Dezember 2015 gibt es Gratis-WLAN in Wien Hauptbahnhof, Wien Westbahnhof, Wien Quartier Belvedere und am Bahnhof Wien Mitte. In Niederösterreich sind es der Bahnhof Flughafen Wien, Wiener Neustadt Hbf, St. Pölten Hbf und der Bahnhof Bruck an der Leitha. Des Weiteren bieten die Bahnhöfe Linz Hbf, Wels, Salzburg Hbf, Graz Hbf, Klagenfurt Hbf, Villach Hbf und Innsbruck Hbf ebenfalls Gratis-WLAN. Wenn Ende des Jahres die Vorarlberger Bahnhöfe Bludenz, Feldkirch und Dornbirn online gehen, sind dann insgesamt 33 Bahnhöfe „online“. Von dem neuen Angebot sollen möglichst viele Fahrgäste profitieren, also werden Bahnhöfe mit dem größten Fahrgastaufkommen zuerst mit WLAN ausgerüstet. Mittelfristig sollen es 100 sein.
Info & Entertainment im Zug
Was nun auch Schritt für Schritt besser klappt: Handy- und Internetempfang in den Zügen, ein von euch lang gehegter Wunsch. Die Leistung und die Beständigkeit der WLAN-Verbindung im Railjet wurden jetzt schon spürbar verbessert. Millionen wurden in ein komplett neues WLAN-System mit leistungsstarken Servern, Routern und Antennen investiert.
Wer sich mit dem WLAN im Railjet verbindet, landet auf einem praktischen Onboard-Portal mit Infos zur Fahrt und zu den Services am Zug, also alles von Anschlussverbindungen über Wagenausstattung bis zur Speisekarte des Bordrestaurants. Zusätzlich könnt ihr über dieses Portal auch auf etwa 120 Sendungen der ORF-TVthek als Video-on-Demand zugreifen, ohne dass diese während des Abrufens abbrechen oder puffern.
Entlang der Strecken werden gemeinsam mit den Mobilfunkbetreibern neue Sendemasten aufgestellt. Denn im wahrsten Sinne ununterbrochen zu telefonieren und zu surfen ist das Ziel. Neues Handy-Paket für die Schiene 100 Mio. Euro werden in den kommenden Jahren für einen besseren Handy- und Internetempfang im Zug investiert.
„Wir haben nun den nächsten Schritt gemacht, um bis Ende 2018 den Handyempfang auf 1.500 Kilometern unserer Bahnstrecken zu verbessern. Die Umsetzung wird ein bedeutender Fortschritt im Interesse unserer Kundinnen und Kunden sein und das Reisen mit der Bahn noch attraktiver machen“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä am 14. Juli bei der Vertragsunterzeichnung mit dem bmvit und den Mobilfunkunternehmen A1, Drei und T-Mobile.
Gemeinsam werden 100 Mio. Euro in den Ausbau der Netzabdeckung auf den wichtigsten Bahnstrecken Österreichs investiert. Für euch bedeutet das: schnelle Internetverbindungen und guter Handyempfang – egal ob sie während der Zugfahrt arbeiten, telefonieren, surfen oder WhatsApp, Facebook und Twitter nutzen wollen.
Ausbau bei laufendem Betrieb
Durch den Bau von 900 neuen Mobilfunksendern entlang von 1.500 Gleiskilometern werden die Qualität beim Telefonieren und Internet-Surfen im Zug deutlich verbessert. In einem ersten Schritt wird bis Ende 2016 die Netzabdeckung entlang der S-Bahn-Strecken in Wien und Niederösterreich sowie entlang der Weststrecke Wien–Salzburg ausgebaut. In einer zweiten Etappe werden die Südstrecke, die S-Bahn-Strecken in der Steiermark, Kärnten, Innsbruck und Vorarlberg mit einer verbesserten Mobilfunkversorgung ausgestattet.
Etwa alle fünf Kilometer wird eine zusätzliche Sendestation auf dem LTE-Standard errichtet, jeder Standort wird mit 200 Mbit/Sekunde angebunden. Der Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur wird im laufenden Bahnbetrieb erfolgen.
WLAN auch im Bus
Kostenloses WLAN bieten wir aber auch nach und nach unseren BuspassagierInnen an. Seit Dezember 2015 wurden 113 Postbusse mit WLAN ausgerüstet – je nach Anforderung aus den Verbundausschreibungen werden weitere Busse folgen. Zusätzlich wird auch die neue Flotte der Vienna Airportlines (13 Busse), die ab August 2016 sukzessive zum Einsatz kommt, mit gratis-WLAN ausgestattet.
Jetzt schon gilt: Bahn- und Busfahren mit uns ist wieder ein Stück einfacher geworden. Neu: sich vom Handy zum Bahnsteig führen lassen Das ÖBB-Business Competence Center testet am Wiener Hauptbahnhof einen Personal Indoor Assistant (PIA), eine zeitgemäße Lösung zur Orientierung in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen und Flughäfen. Ihr könnt euch durch die Kamera eines Handys oder Tablets Geschäfte, Restaurants, Banken, Postämter, Züge und Bahnsteige, Aufzüge und Sanitäranlagen, Informationsschalter oder weitere Verkehrsanbindungen anzeigen lassen. Das Besondere daran: Der PIA bettet die Informationen dieser Infrastruktur ins Realbild ein und führt euch damit sicher zum Ziel – und das millimetergenau.
„Die punktgenaue Wegeführung sucht die optimale Route und bringt den Fahrgast ohne Hindernisse zum Beispiel zum gewünschten Bahnsteig oder einem anderen Ort, den er zuvor definiert hat“, erklärt Gerald Schinagl, Innovationsmanager, BCC.
Außerdem ist der PIA barrierefrei ausgelegt: Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten werden visuell oder per Audio zum Ziel geführt. Durchreisende finden in ihrer Sprache die für sie wichtigsten Anlaufstellen wie Informationsschalter, öffentliche Verkehrsmittel oder Hilfs- und Beratungsinformationsstellen. Für fast alle Smartphones Die Technologie des Personal Indoor Assistant ist weltweit einzigartig. Sie wurde in Kooperation mit der TU Wien zu 100 % in Österreich entwickelt und mit dem BCC für den Bahnkontext adaptiert. Die Applikation funktioniert auf 95% aller Smartphones. Der PIA bietet außerdem einen Zusatznutzen für die Business-Flächen auf öffentlichen Plätzen: Restaurants oder Geschäfte können mit individuellen Informationen wie Aktionen, Gutscheinen oder Menüplänen in die Applikation eingebunden werden.