Um die Voraussetzungen für ein Onboard-Portal und Video-Streaming zu schaffen, wurde die komplette Railjet-Flotte in den Technischen Services (TS)-Werkstätten Matzleinsdorf und Simmering mit modernster Technik ausgestattet.
Schon bequem, so ein mobiles Internet. Heutzutage will man ja jederzeit und überall online sein – natürlich auch beim Zugfahren. Konnektivität wird inzwischen als selbstverständliche Dienstleistung an öffentlichen Plätzen, am Arbeitsplatz oder während einer Reise angesehen. Verfügbarkeit und durchgehende Verbindung sind heutzutage ein Muss. Das Problem dabei? In einem Zug, der mit Tempo 230 durch die Landschaft braust, geht das naturgemäß nicht so einfach wie in den eigenen vier Wänden, wo eine Breitband-Standleitung Surfen und Downloaden ohne Probleme sicherstellt. Und die Topografie in Österreich, mit ihren unzähligen Bergen und Tunnels, macht das Unterfangen nicht gerade einfacher.
Störungsfrei Surfen
Um euch in nahezu ganz Österreich ein möglichst unterbrechungsfreies Surfen und Telefonieren zu ermöglichen, werden bis Ende 2018 1.500 Bahnkilometer mit 900 neuen Mobilfunksendern ausgestattet, auch die Tunnels werden verkabelt. Gleichzeitig wird auch der WLAN-Technologie in den Railjets völlig neues Leben eingehaucht. Schließlich konntet ihr während der Fußball-Europameisterschaft in zwei Railjets erstmals die Spiele der Kicker live verfolgen. Seit mehr als drei Jahren wird im Railjet schon kostenloses WLAN angeboten, doch dieses konnte mit den neuen Anforderungen nicht mehr mithalten. Mit dem neuen WLAN-System in unseren Railjets surft ihr jetzt deutlich besser im Internet.
Zusätzlich ist seit Juni über das Bord-WLAN ein neues Onboard-Portal mit Unterhaltungs- und Informationsangeboten abrufbar. Durch das Video-Unterhaltungsangebot auf dem Bordserver ist auch bei voller Fahrt und starker Internetnutzung das maximale Streaming-Vergnügen gewährleistet. Darüber hinaus könnt ihr in Sekundenschnelle aktuelle Zugverbindungen und Anschlüsse am eigenen Handy abrufen. Dahinter steht WLAN 3.0. Es ermöglicht mit dem neuesten AC-Standard ein zehnmal schnelleres Netz als bisher mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 1.300 Megabit/Sekunde. Künftig können sich pro Wagen bis zu achtzig Fahrgäste gleichzeitig mit dem WLAN-Netz verbinden und möglichst unterbrechungs- und störungsfrei streamen oder surfen.
TS-Werkstatt
Die erforderlichen Umbauarbeiten wurden von den TS-TechnikerInnen in den Werkstätten Matzleinsdorf und Simmering durchgeführt. TS-Techniker arbeiteten dabei eng mit dem WLAN-Team im Personenverkehr zusammen. Innerhalb von weniger als drei Monaten mussten alle 51 Garnituren umgebaut sein, was einen Durchlauf von einem Railjet pro Tag bedeutete. Tag für Tag wurden bei TS an die tausend Meter modernste Cat7-Ethernet-Netzwerkkabel quer durch den ganzen Zug verlegt, zudem wurden nahezu alle Komponenten wie beispielsweise Access Points, Switches oder Dachantennen getauscht und der Bordserver auf sechs SIM-Karten der Mobilfunkbetreiber A1, T-Mobile und Drei erweitert. Unterm Strich steckten die TS-TechnikerInnen in jeden Zug nicht nur enormes Engagement und Herzblut, sondern auch an die 130 Stunden Arbeitszeit und verbauten dabei rund zweihundert Kilogramm Materialien. Am 17. Juni wurde der letzte Zugplanmäßig mit WLAN 3.0 ausgerüstet.
„Mit dem neuen WLAN-System sind wir für die nächsten Jahre und auch für weitere Erfolge unserer Fußballer bestens gerüstet“, ist sich das Projektteam einig. „Denn mit dieser Technologie geht sich auch die nächste Fußball-WM mit Sicherheit aus.“
WLAN 3.0 im Railjet
Ihr verbindet euch über WLAN mit dem Onboard-Server. Da die Railjets gut abgeschirmt sind, sind pro Zug je zwei Repeater eingebaut, die die Signale entsprechend verstärken. In jedem Wagen erzeugt dann ein eigener Access Point samt dazugehöriger Verteilerbox („Switch“) das WLAN-Netz. Die neue Technologie entspricht dem WLAN-AC-Standard und ermöglicht eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 1.300 Megabit/Sekunde. Die Aufrüstung auf WLAN 3.0 beinhaltet den Tausch von Access Points, Switches, Dachantennen und Teilen der Verkabelung. Die Arbeiten wurden in den TS-Werkstätten Matzleinsdorf und Simmering durchgeführt.