Durch die mediale Diskussion der vergangenen Tage wurde – als Nebenschautplatz – immer wieder thematisiert, was sich denn bei den ÖBB in den vergangenen Jahren überhaupt so getan habe. Wir haben auch abseits von Budgetzahlen und Bilanzpressekonferenzen stets auf eine transparente Informationspolitik über unsere Projekte gesetzt.
Wer sich abseits der klassischen Medienberichte informieren will, hier ein paar Milestones und Links zu Projekten, auf die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurecht stolz sind.
Wien Hauptbahnhof: Das Tor zur Welt
Nach sechs Jahren Bauzeit war es im Dezember 2015 so weit: Wien Hauptbahnhof eröffnete pünktlich und im Budgetrahmen – mit einer Investition von rund einer Milliarde Euro eines der größten Bauprojekte der letzten Zeit und ein wichtiger Impuls für Österreichs Wirtschaft.
Mit der Eröffnung von Wien Hauptbahnhof wurde auch ein Erbe der Monarchie überwunden: Die drei Kopfbahnhöfe in Wien haben einen zeitgemäßen und modernen Bahnbetrieb im Herzen Europas erschwert. Der neue Bahnhof ist als modernen Durchgangsbahnhof konzipiert, der die Verkehrswege nach Norden, Osten, Süden und Westen bündelt und eine leistungsstarke Drehscheibe für den nationalen und internationalen Bahnverkehr darstellt.
WIEN HAUPTBAHNHOF IN ZAHLEN
- 115.000 bis 120.000 Menschen nutzen täglich den Bahnhof
- Alle 80 Sekunden fährt ein Zug
- Reisen in alle Nachbarländer möglich
- Regionale Drehscheibe für Pendler
- Alle U- und S-Bahn-Stationen der Stadt Wien sind in 30 Minuten erreichbar
Zeitgleich mit dem Vollbetrieb von Wien Hauptbahnhof ging auch die neue Anbindung zum Flughafen Wien an den Start. Zweimal pro Stunde verbinden jetzt Züge gleich sechs Landeshauptstädte mit dem Flughafen Wien.
Bahnhofsoffensive: Moderne Stationen für eine moderne Bahn
Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt – und wer mit den ÖBB verreist, startet auf einem von mehr als 1.200 Bahnhöfen. Sie sind das Tor zur Bahn und die Visitenkarte der ÖBB. Gerade deshalb war die große Bahnhofsoffensive einer der Hauptpunkte in der Moderisierungsstrategie der ÖBB der letzten Jahre. Unser Ziel war es Bahnfahren noch angenehmer und komfortabler zu gestalten und die Bahnhöfe zu attraktiven Verkehrsknoten umzugestalten.
In der ersten Phase der Bahnhofsoffensive wurden innerhalb von fünf Jahren die Bahnhöfe Feldkirch, Innsbruck, Graz, Baden, Krems, Linz, Wiener Neustadt, Leoben, Wels und Klagenfurt komplett erneuert. Danach erfolgte die zweite Phase mit den Bahnhöfen Wien Praterstern, Wien Heiligenstadt, Wien Hütteldorf, Wien Meidling, Wien Mitte, St. Pölten, Bruck an der Mur, Attnang-Puchheim, Salzburg, Graz und der Hauptbahnhof Wien.
Aktuell wurden 117 Bahnhöfe fertig umgebaut und 75% der Reisenden können auf barrierefreien Bahnhöfen ein- oder aussteigen. Bis 2025 werden 270 österreichische Bahnhöfe modernisiert. Das Ziel ist, dass 90% aller Fahrgäste dann barrierefreie Bahnhöfe nutzen.
MEHR INFOS
Bahnhofsoffensive: Bilanz 2012
Videos: ÖBB Bahnhofs- und Stadtentwicklung
Bauprojekte: Österreich nachhaltig verändert
Mit insgesamt knapp 250 umgesetzten Projekten hat die ÖBB-Infrastruktur AG in den letzten Jahren das Erscheinungsbild der Bahn nachhaltig verändert und viel zum Erfolg des österreichischen Schienenverkehrs beigetragen. Hunderte neue oder sanierte Verkehrsstationen ermöglichen unseren Kundinnen und Kunden seither einen sicheren und komfortablen Aufenthalt auf den Bahnhöfen.
Leuchtturmprojekte – wie die Hauptbahnhöfe in Wien, Salzburg oder Graz oder der Bahnhof am Flughafen Wien – wurden dabei ebenso im Zeit wie im Kostenplan umgesetzt wie viele regionale Bahnhöfe in ganz Österreich. Dazu kamen Schlüsselprojekte für den Güterverkehr wie der Umbau des Terminals in Ludesch und substanzielle Baufortschritte bei den Großterminals in Inzersdorf und Wolfurt und die Fortsetzung der Tunnel-Großprojekte am Brenner, entlang der Koralmstrecke und am Semmering.
MEHR INFOS
Infrastruktur: Wir bauen für Mobilität
Video: Die Welt der Infrastruktur
Westbahnausbau: In 2:22h von Salzburg nach Wien
Die Westbahnstrecke gehört zu einer der meist frequentiertesten Strecken im österreichischen Schienennetz. Der 44 km lange Neubaustrecke zwischen Wels und Wien ist dabei ein wichtiger Bestandteil zur viergleisigen Westbahn. Sie ermöglicht kürzere Fahrzeiten im Personenverkehr, mehr Kapazität im Güterverkehr und ist Teil des transeuropäischen Netzes (TEN-Netz). Außerdem wurde das Bauprojekt Wien-St. Pölten als eines der ersten Projekte Österreichs einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach UVP Gesetzt unterzogen.
ÖBB Kundinnen und Kunden können seit der Eröffnung der Strecke 2012 eine der wichtigsten Vorteile nutzen: in nur 25 Minuten kommt man von Wien nach St. Pölten, in 2:22h von Wien nach Salzburg.
Cityjet: Schneller und mit mehr Komfort unterwegs
Schnell und mit mehr Komfort im Nahverkehr unterwegs sein. Das ist seit Ende 2015 in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark möglich. Denn hier sind Desiro ML unter dem Namen „ÖBB Cityjet“ mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h unterwegs.
Die neuen Modelle mit bis zu 259 Sitzplätzen wurden gemeinsam mit Siemens entwickelt. Monatlich gehen derzeit fünf neue Garnituren auf Schiene, im Jänner 2018 ist der Fuhrpark der neuen Cityjets komplett.
MEHR INFOS
Im Windkanal: Der Cityjet im Klimatest
Werk Jedlersdorf: So läuft die Montage des Cityjets ab
Virtuelle Tour: 360° durch den Cityjet
Hochzeit: Der Cityjet ist unter der Haube
WLAN in Zug und Bahnhof
Was im Sommer 2014 als Pilotprojekt auf drei Bahnhöfen – Wien Hauptbahnhof, Wien Westbahnhof und Wiener Neustadt Hbf – startete, ist inzwischen auf vielen Bahnhöfen in Österreich vertreten: kostenloses WLAN am Bahnhof. Inzwischen verfügen 15 Bahnhöfe in ganz Österreich über den Service, bis Ende 2016 werden es über 30 Bahnhöfe sein. Alleine am Wiener Hauptbahnhof nutzen bereits über 70.000 Menschen monatlich den schnellen Zugang.
Seit 2011 verfügen auch alle Railjets, die im österreichischen Schienennetz unterwegs sind, über kostenfreien Internetzugang. Um hier die Verbindungsqualität kontinuierlich zu steigern, wird seit 2015 gemeinsam mit allen Mobilfunkern die Netzabdeckung an allen wichtigen Bahnstrecken verbessert – mit einem gemeinsamen Investitionspaket von rund 100 Millionen Euro werden entlang von 1.500 Kilometern Bahnstrecke über 900 neue Mobilfunksender errichtet.
Green Points: Bahnfahren für die Umwelt
Die Bahn ist das umweltfreundliche Verkehrsmittel schlechthin: Der Bahnstrom in Österreich wird zu 92,1% aus erneuerbaren Energien generiert. 90% des Bahnstroms werden aus Wasserkraft gewonnen – davon sogar ein Drittel aus ÖBB eigenen Wasserkraftwerken. Mit allen Kilometern, die Personen oder Güter in einem Jahr mit der Bahn und nicht mit dem Auto oder LKW zurücklegen, werden rund 3 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Rund drei Viertel (3.500 Kilometer), aber in jedem Fall alle hoch frequentierten Bahnstrecken, sind elektrifiziert.
Die 2014 gestartete Green Points Kampagne geht hier noch einen Schritt weiter. Mit jedem gefahrenen Kilometer können ÖBB-Kundinnen und Kunden Punkte sammeln, die dann in Umweltschutzprojekte investiert werden: von Nistplätzen für Bienen, über den Uhu-Schutz bei Strommasten bis hin zu den ÖBB-KundInnen-Wäldern. So blüht Österreich spielend auf.
MEHR INFOS
railpower zero: Grüner Strom für die Bahn
Green Points: Lehrlinge und Schüler bauen Bienhotels
Video: Bauarbeiten am Kraftwerk Stubachtal
Bahnhof Feldbach: Der erste klimaneutrale Bahnhof Österreichs
Umweltschutz findet nicht nur auf der Schiene statt. Seit Dezember 2013 ist mit dem Feldbacher Bahnhof eine Station für täglich über 2.000 Reisende in Betrieb, der nicht nur umweltfreundlich revitalisiert wurde, sondern auch der erste klimaneutrale Bahnhof Österreichs ist. Seit mehr als 2 Jahren produziert er somit die Energie, die er verbraucht selbst.
Das Konzept Nullenergiebahnhof in Feldbach ist voll aufgegangen, ja, die erzeugte Energie hat 2013 den Eigenbedarf des Bahnhofs sogar geringfügig übertroffen. Es konnte nämlich nicht nur der eigene Energiebedarf gedeckt werden, sondern rund 10 % der erzeugten Energie speiste man noch in das öffentliche Netz ein. Mit diesen rund 10.000 Kilowattstunden decken zwei Einfamilienhäuser ihren Jahresstrombedarf ab.
Lehrlinge: Wir bilden Österreichs Zukunft aus
Ständig neue technische Anforderungen sowie die rasante Entwicklung auf dem Bahnbausektor erfordert zunehmend immer mehr fachspezifisch ausgebildetes Personal. Die ÖBB bieten daher zahlreiche, unterschiedliche Lehrberufe und eine vielfältige Ausbildung an. Jährlich werden über 500 neue Lehrlinge aufgenommen und zum Beispiel in den Sparten Elektrotechnik – Anlagen- und Betriebstechnik, Metalltechnik – Maschinenbautechnik, Metallbearbeitung, Gleisbautechnik ausgebildet.
Mit mehr als 1.700 Lehrlingen sind wir somit einer der größten Ausbildungsbetriebe und größter technischer Lehrlingsausbilder in Österreich. Die Lehrlingsausbildung besitzt bei den ÖBB eine lange Tradition. Jahr für Jahr zeigt der hohe Anteil an positiven Lehrabschlüssen die hohe Qualität der Ausbildung und vor allem der Ausbilder.
MEHR INFOS
Trainees: Bahnlogistik hautnah
Lehrlinge: Junge, starke Frauen für die Technik
Bilanz 2015: Die ÖBB in 4:22 Minuten
Fokus 2020: Ambitionierte Ziele für die Zukunft
2015 wurde mit „Fokus 2020“ eine neue Konzernstrategie verabschiedet, die – abseits der aufrechten Ergebnisziele – unsere Kundinnen und Kunden noch stärker in den Mittelpunkt sämtlicher Maßnahmen stellt.
Wie bereits bei der Strategie FIT 2015 sind auch bei Fokus 2020 die Ziele klar definiert: Die ÖBB wollen bis 2020 insgesamt 500 Millionen Fahrgäste befördern und 150 Millionen Tonnen Güter transportieren. Erreicht werden sollen diese Ziele durch eine Ausweitung der Geschäftsfelder im Personenverkehr – Stichwort Einstieg Fernbus, Carsharing etc. – sowie durch weitere Internationalisierungsschritte im Güterverkehr.