„Wohin willst du? Nach Katowice? Da is ja nix?“ fragt mich meine Freundin Konny als ich erzähle wo ich hinfahren möchte. Doch da hat sie sich geirrt! Die ehemalige Kohlengrube-Stadt in Polen hat mittlerweile einiges zu bieten!
Wie man nach Polen kommt? Natürlich mit der Bahn!
Neben Sparschiene-Angeboten bieten wir auch Städtereisen an. Aber mehr dazu später! Jetzt möchte ich euch erst einmal erzählen warum ihr überhaupt fahren solltet:
Nach 4 1/2 Stunden erreicht man von Wien aus die ca 400km nordöstlich liegende Stadt Katowice. Bekannt ist Katowice durch die Steinkohlevorkommen. Mittlerweile ist sie die grünste Stadt Polens. Mehr als 40% besteht aus Parks und Wäldern.
Was gibt es Neues in Katowice?
Kongresscenter
Das größte Kongresscenter Polens wurde im März diesen Jahres wiedereröffnet. Auf über 33.000m2 befinden sich verschiedene Meeting- und Ausstellungsräume mit verschiedenen Größen und Ausstattungen.
Noch vor 15 Jahren befand sich an der Stelle des Kongresscenters ein Berkwerk. Jetzt werden hier nicht nur verschiedene Messen veranstaltet, auch viele große Festivals, wie zum Beispiel das Off-Festival finden hier statt. Es gibt verschieden große Räume, sodass auch verschiedene Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden können. Welche Events wann stattfinden, findet ihr auf ihrerer Veranstaltungsseite.
Und die Besonderheit des Centers: Das gesamte Dach ist grün!
Konzerthaus
Gleich neben dem Kongresscentrum, hat das neue polnische Orchester ein Zuhause gefunden. Letztes Jahr im Oktober wurde es eröffnet und von einem unbequemen kleinen, in ein eindrucksvolles Konzerthaus verwandelt. Nur noch die roten Außenziegel erinnern an das alte Gebäude (sie sind ein Symbol für Schlesien, da früher alle Häuser so gebaut wurden), sonst wurde alles modern gehalten.
Besonders an diesem Konzerthaus ist die tolle Akustik. Dafür wurde tief in die Tasche gegriffen und verschiedene Holzarten, wie Eiche und Zeder verwendet und nach der Fertigstellung sogar ausgetestet, wo im Raum der beste Klang zu hören sein wird. Das Ergebnis? – außer hinter dem Orchester hört man überall gleich gut. Und es schaut auch noch eindrucksvoll aus!
Aber es finden hier nicht nur klassische Konzerte statt, auch Blues, Chazz, Hip Hop und Techno-Konzerte gab es schon im neuen Konzerthaus. Auch prominente Gäste hat das Haus vorzuweisen: Das London Symphonie Orchester, sowie die Wiener Philharmoniker sind regelmäßig zu Besuch und begeistern das Publikum.
Das Abo für ein Jahr gibts schon ab €40. Für eine Vorstellung kostet die Karte zwischen 5 und 10€. Jeden Tag finden Konzerte statt, im großen Saal, allerdings „nur“ 3-6 im Monat.
Museum
Das Schlesische Museum wurde 1929 gegründet und erst heuer wieder neu eröffnet. Den Architekturwettbewerb für den Neubau des Museums gewannen die Architekten Riegler Riewe aus Graz. Das Museum wurde mit dem Konzept „unter Tage“ – angelehnt an die frühere Kohlegrubenarbeit – umgesetzt und befindet sich unter der Erde. Von außen sind nur ein paar große Glaskörper zu erkennen.
Zu sehen sind einige Dauer-, aber auch Wechselausstellungen aus den Bereichen Kunst, Archäologie, Ethnografie und Geschichte. Alle Infos rund ums Museum findet ihr auf der Museums-Homepage.
Auf dem nebenstehenden Förderturm hat man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt. Er ist ca 10 Stockwerke hoch und entweder mit dem Lift, oder zu Fuß erreichbar (da müsst ihr allerdings ca 30 Minuten einplanen).
Nikiszowiec
Der eigene Stadtteil Nikiszowiec liegt im Osten von Katowice und wurde für Bergleute gebaut. Die historische Arbeitersiedlung besteht aus verschieden großen Wohnkomplexen, die sich zum verwechseln ähnlich sehen.
Um Arbeiter in die Stadt und vor allem in die Kohleminen zu bringen, wurden diese Wohnungen gebaut, denn in der damaligen Zeit waren Wohnungen Mangelwahre. Je tiefer unten die Arbeiter in der Mine arbeiteten, desto kleiner war die Wohnung, die sie bekamen. Sobald sie sich „hochgearbeitet“ hatten, wurde auch dem Anspruch auf eine größere Wohnung stattgegeben.
Die roten Backsteinbauten haben außerdem rot umrandete Fenster. Warum? Weil die Kohleminenarbeiter die rote Farbe in der Mine verwendeten um ihr Werkzeug sichtbar zu machen und um auch ein bisschen Farbe in den Wohnbereich zu bringen, wurde diese Farbe dann auch um die Fenster aufgetragen. Ein weiterer Unterschied sind die Häusereingänge, die sich bei genauer Betrachtung durchaus unterscheiden. Kein Eingang gleicht dem andern. Man erzählt sich, dass diese unterschiedlichen Eingänge deshalb geschaffen wurden, weil die Kohleminenarbeiter so viel Bier getrunken haben, dass sie nur den Eingang berühren mussten um zu wissen, ob sie richtig sind. Die berühmte St. Anna Straße ist auch durch einige Filme bekannt geworden, die hier gedreht wurden.
Die Kohleminen gibt es heute immer noch und die Wand gleich neben der Kirche erinnert an alle Mitarbeiter, die in der vergangen Zeit dort ums Leben gekommen sind. Auf den Schildern werden Vorname, Nachname, Alter und Start der Arbeit in der Mine vermerkt. Was auffällt ist, dass die Sicherheit immer wichtiger wird und dadurch mehr Unfalltode verhindert werden können. Die Mine gilt mittlerweile als eine der sichersten Bergwerke der Welt.
Ihr wollt euch gleich dort umsehen? Hier gibts ein paar Impressionen.
Park Silesia
Aber zurück zur grünsten Stadt Polens.. Die „grüne Lunge“ – Silesia – liegt in der Mitte zwischen Katowice und Chorzow.
Der 600ha große, 65 Jahre alte Park ist der größte Park im Zentrum Europas. Sogar der Central Park in New York kann sich dagegen verstecken (Silesia ist doppelt so groß). Neben einem Stadion beinhaltet der Park außerdem einen Rosengarten, Tiergarten, Planetarium, eine historische Messehalle, einen Fun Park und noch vieles mehr.
Ursprünglich wurde der Park für die Arbeiter der Kohleminen und deren Familien angelegt und dem Gorky Park in Moskau nachempfunden. Heutzutage ist es ein öffentlicher Park, der Tag und Nacht besucht werden kann. Die Attraktionen, wie etwa der Tiergarten, Planetarium und Funpark haben aber verschiedene Öffnungszeiten.
Der Park besteht aus 2 Hälften. In der einen ist es ruhig, hier gibt es genug Plätze zum Liegen, Lesen etc. und die andere ist für Entertainment ausgelegt. In den 50er bis 70er war der Funpark die größte Attraktion in Polen. In das Planetarium kommen heute noch viele Schüler, um den virtuellen Himmel zu entdecken. Aber auch die World Astronomy Olympics wurden hier schon ausgetragen.
Ihr habt noch immer keine genaue Vorstellung was es im Park alles zu sehen gibt, die Fotos reichen euch nicht und jetzt sofort vorbeifahren geht sich nicht aus? Dann gibt es hier eine virtuelle Tour durch den riesigen Park.
Bergwerk Guido
1888 wurde das Steinkohlebergkwerk Guido gegründet, Zu diesem Zeitpunkt bestand der erste gebaute Förderturm noch aus Holz. Nach einiger Zeit wurde dieser aber dann durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Mit dem Lift aus dem Jahre 1927 names „Berlin“ begebt ihr euch dann bei einer Führung mit 4 Metern pro Sekunde 170 oder 230m in die Tiefe.
Vorsicht, solltet ihr Platzangst haben ist das nichts für euch! Und stockdunkel ist es noch dazu – aber keine Sorge, der Lift wird natürlich regelmäßig gewartet!
1929 wurde das Werk geschlossen, weil es nicht so ergiebig war wie erwartet. Es wurde aber weiterhin verwendet, um technische Hintergründe für andere Werke zu erforschen und Maschinen zu testen. Aber nicht nur welche Maschinen zur damaligen Zeit verwendet wurden und wie hoch bzw. klein die Wege da unten sind und waren, bei der Tour erfahrt ihr außerdem hautnah wie sich die Arbeiter in der Grube mit wenig Licht (und Helm natürlich) gefühlt haben während sie täglich mehrere Kilometer in den Gruben zurückgelegt haben.
Auch Tiere arbeiteten untertage. Ein Pferd zum Beispiel brauchte 4 bis 6 Stunden, bis es am unteren Ende des Liftes nach unten transportiert wurde und wieder Boden untern den Hufen hatte. Dann hat es ca 5 Jahre dort gearbeitet. In kürzester Zeit wurden sie durch die andauernde Dunkelheit blind und wurden auch nach erfüllter Arbeit untertage begraben.
Auch hier gibt könnt ihr euch eine virtuelle Tour anschauen.
Und was, wenn ihr nach den vielen Sehenswürdigkeiten Hunger bekommt?
Unser Lokaltipp: Das Restaurant Krysztalowa. Hier bekommt ihr nicht nur phänomenal gutes Essen, die Speisekarten gibt nicht nur in polnisch und englisch, es gibt auch noch eine schlesische Version!
Unbedingt probieren: Goraca szarlotka z kruszonka i lodami waniliowymi – warmer Apfelkuchen mit Vaniellecreme.
Restauracja Kryształowa
ul. Warszawska 5
40-009 Katowice
Und wo wohnt man in Katowice?
Wir empfehlen das Hotel angelo. Es befindet sich im Zentrum von Katowice und erfreut mit dem angelo-typischen Schwarz-Rot-Gelb-Weiß-Konzept. Die Zimmer sind modern und sehr gemütlich eingerichtet und auch die Bar läd zum verweilen ein. Außerdem gibt es einen Fitnessbereich inklusive Sauna, um sich rundum wohlfühlen zu können. Natürlich verfügt das Hotel auch über Wlan und einen Highspeed-Internetzugang.
Zum Kongresszentrum geht man genauso wie zum Bahnhof ca. 5 Minuten.
Welche Tickets gibt es nach Katowice?
Sparschiene-Angebote gibt es bereits ab 29 Euro.
Sie sind auch online verfügbar und in Begleitung der Eltern/ Großeltern fahren Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr gratis.
Hier findet ihr alle Infos rund um die Sparschiene Polen.
Es muss nicht unbedingt Katowice sein?
Heuer bieten wir noch eine Kulturreise zum Krakauer Weihnachtsmarkt und Salzbergwerk Wieliczka an.
Der Krakauer Weihnachtsmarkt gilt als Geheimtipp, obwohl die Tradition bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. An den prächtig geschmückten Ständen bieten die Verkäufer den typischen bunten Weihnachtschmuck, Holz- und Keramik-Handwerk sowie traditionelle polnische Köstlichkeiten an. Dazu gehört natürlich auch die weltweit größte Kollektion an Weihnachtskrippen. Das Salzbergwerk mit seinen Salzskulpturen, das zum UNESCO Welterbe zählt, bildet einen einmaligen, glitzernden Höhepunkt.
Städtereisen von Railtours bieten wir nach Krakau und Warschau an. Ein Zwischenstopp in Katowice bietet sich vor allem bei einer Reise nach Warschau an!
Verbindung | EC 104 | EC 102 | D 406 |
---|---|---|---|
Wien Westbahnhof | 07:34 | 13:34 | 22:12 |
Wien Meidling | 07:56 | 13:56 | 22:30 |
Wien Hauptbahnhof | 08:07 | 14:07 | 22:39 |
Ostrava hl.n. | 10:58 | 16:58 | 01:54 |
Pszczyna | 12:09 | 18:08 | |
Tychy | 12:22 | 18:21 | |
Katowice | 12:37 | 18:37 | 04:29 |
Sosnowiec Glowny | 12:52 | 18:52 | 04:46 |
Zawiercie | 13:15 | 19:15 | 05:10 |
Warszawa Centralna | 15:15 | 21:15 | 07:16 |
Warszawa Wschodnia | 15:42 | 21:27 | 07:28 |
Ilawa Glowna | 17:28 | ||
Malbork | 18:04 | ||
Tczew | 18:17 | ||
Gdansk Glowny | 18:34 | ||
Sopot | 18:50 | ||
Gdynia Glowna |
Verbindung | EC 103 | EC 105 | D 407 |
---|---|---|---|
Gdynia Glowna | 09:06 | ||
Sopot | 09:14 | ||
Gdansk Glowny | 09:32 | ||
Tczew | 09:48 | ||
Malbork | 10:00 | ||
Ilawa Glowna | 10:36 | ||
Warszawa Wschodnia | 06:38 | 12:23 | 21:16 |
Warszawa Centralna | 06:50 | 12:50 | 21:28 |
Zawiercie | 08:49 | 14:50 | 23:33 |
Sosnowiec Glowny | 09:11 | 15:12 | 23:56 |
Katowice | 09:27 | 15:27 | 00:10 |
Tychy | 09:43 | 15:43 | |
Pszczyna | 09:55 | 15:56 | |
Ostrava hl.n. | 11:01 | 17:01 | 02:13 |
Wien Hauptbahnhof | 13:52 | 19:52 | 06:09 |
Wien Meidling | 14:04 | 20:04 | 06:19 |
Wien Westbahnhof | 14:26 | 20:26 | 06:34 |