Wir nehmen das weltweit erste Bahn-Solarkraftwerk in Betrieb: 7.000 Solarpaneele speisen die aus dem Sonnenlicht gewonnene Energie direkt in die Fahrleitung der Züge ein.
Die Photovoltaikanlage soll pro Jahr rund 1.100 MWh liefern – mit diesem Ertrag fahren rund 200 Züge von Wien nach Salzburg, pro Jahr werden 400 Tonnen CO2 eingespart. Damit erschließen wir ein weiteres Segment, um umweltfreundlichen Strom zu gewinnen: Schon derzeit stammen 90 Prozent des Fahrstroms aus Wasserkraft, 2 Prozent aus Ökoenergie und 8 Prozent aus Erdgas. Damit bauen wir unsere Position als Umweltmusterschüler und umweltfreundlichstes Verkehrsmittel aus.
Die Anlage wurde auf einem etwa 2 Hektar großen Bahngrundstück östlich der Haltestelle Wilfleinsdorf in der Nähe von Bruck an der Leitha errichtet. Sie liefert eine elektrische Spitzenleistung von bis zu 1 MWp (Megawatt peak). Über 95 Wechselrichter speisen 16,7 Hertz Bahnstrom mit einer Spitzenleistung von 950 kW direkt in die Bahn – Oberleitung.
Pilotprojekt mit Ausbauphantasie
Die Solaranlage ist zusätzlich mit Wetterdatenerfassungs-, Überwachungs- und Auswertefunktionen ausgestattet. In den kommenden Monaten wird damit das Verhalten der Anlage unter verschiedenen Wetterbedingungen, der Energieertrag und andere Parameter analysiert. Diese Erkenntnisse werden in die Planung weiterer Anlagen einfließen, die über Österreich verteilt entlang der Bahntrassen entstehen sollen.
Technische Details
93 Prozent des Bahnstroms stammt aus erneuerbaren Energien. Ein Teil des Bahnstrombedarfs wird derzeit aus dem öffentlichen 50 Hz – Stromnetz. Dabei wird der Strom mit Frequenzumformern auf 16,7 Hz Bahnstrom umgewandelt und in unser 110 kV – Bahnstromleitungsnetz eingespeist. Die dabei auftretenden Umwandlungs- und Übertragungsverluste können durch verbrauchernahe Aufbringung und direkte Einspeisung in die Oberleitung reduziert werden.
Die Photovoltaikanlage liegt unmittelbar neben den Bahngleisen, daher kann sie den Solarstrom in die Oberleitung einspeisen. Energieübertragungsverluste, Netzkosten und Anlagenkosten für die Umwandlung von 50 Hz – Verbundstrom in 16,7 Hz Bahnstrom werden vermieden. Damit werden Züge kostengünstig mit Ökostrom versorgt, das ist ein großer Beitrag zum ressourcenschonenden Umgang mit den Rohstoffen der Erde und der Umwelt.
Wir sind eine wichtige nachhaltige Stütze für Österreichs Umwelt
Die Bahn ist das mit Abstand umweltfreundlichste Verkehrsmittel: Die Bahn liefert mit klimafreundlichen Technologien einen großen Beitrag zur CO2-Bilanz Österreichs, wie etwa mit den Rückspeisebremsen der Taurus- und Talent Loks. Insgesamt sparen die ÖBB-durch ihre Verkehrsleistungen auf der Schiene Österreich jährlich rund 3 Mio. Tonnen CO2-Emissionen.
Wir erzeugen Energie für das Bahnfahren vor allem aus den 8 eigenen Wasserkraftwerken und treiben innovationen an, um den Anteil der Erneuerbaren Energien auszuweiten: Im Jahr 2012 wurde der Feldbacher Bahnhof (Steiermark) mit einer 600m2 großen Photovoltaikanlage zum ersten Nullenergiebahnhof Österreichs. Über das gesamte Jahr betrachtet produziert er seine benötigte Energie selbst.
Auch der Wiener Hauptbahnhof ist ein Energievorbild
Geothermie erzeugt pro Jahr 1.880 MWh Wärme und 475 MWh Kälte. 1.000m² Solarzellen am Dach liefern 128 MWh pro Jahr bei einer maximalen Leistung von 141,2 kWp. Damit spart alleine der Wiener Hauptbahnhof pro Jahr 467 Tonnen CO2 ein. Intelligente technische Systeme wie ein 1,5 Millionen Liter fassender Regenwasserspeicher wurden installiert, um Zugwaschanlagen und die WC-Tanks der Waggons umweltfreundlich versorgen zu können.
Die Photovotaikanlage Wilfleinsdorf reiht sich in diese erfolgreichen Projekte ein und ist das neueste Pilotprojekt in unseren Umweltschutzaktivitäten.
Alleine in Österreich werden durch uns 201 Mio PKW Fahrten und ca. 2,1 Mio LKW eingespart. Die Bahn ist das umweltfreundlichste Transportmittel: mit 14g CO2 Emission pro gefahrenem Personenkilometer lässt sie PKW und Flugzeug deutlich hinter sich (Bahn emittiert 12mal weniger CO2 als ein Pkw und 13 mal weniger als ein Flugzeug).
Bahnstrom
Wir erzeugen etwa ein Drittel des Bahnstrombedarfs in Österreich in unseren 8 Wasserkraftwerken.
Wir versorgen
- täglich mehr als 6.000 Züge
- mehr als 1.000 Elektrolokomotiven und elektrische Triebwagen
- 70 Zugvorheizanlagen
- 20 Heizprüfanlagen
- 1.086 Weichenheizanlagen
- sowie eine Vielzahl von Zugfunkstationen, USV- und Notstromanlagen
Die Bahnstromerzeugung erfolgt zu 92% aus erneuerbaren Energieträgern, zu 8% aus Erdgas.
Die 16,7 Hertz-Photovoltaikanlage Wilfleinsdorf
- Weltweit die erste Photovoltaikanlage für 16,7 Hertz-Bahnstrom.
- Die Umwandlung des Solarstroms in Bahnstrom sowie die Direkteinspeisung in das Oberleitungsnetz setzen neue Maßstäbe.
- Durch die Einspeisung in die Oberleitung wird der Strom direkt dort verbraucht, wo er erzeugt wird – mit minimalen Energieübertragungsverlusten.
- Durch die direkte Einspeisung des Solarstroms in die Oberleitung werden Energieübertragungsverluste, Netzkosten und Anlagenkosten für die Umwandlung von 50 Hz-Verbundstrom in 16,7 Hz-Bahnstrom vermieden.
- Bei einem erwarteten jährlichen Ertrag der Anlage von 1.100 MWh werden 400 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden.
- Mit dem erwarteten Ertrag von 1.100 MWh/Jahr können ca. 80.000 Fahrgäste von Wien nach Salzburg bewegt werden.
- Die Aufstellung des Photovoltaikkraftwerks in Wilfleinsdorf erfolgte neben der Bahntrasse und stellt damit keinen zusätzlichen Flächenverbrauch (z.B. zu Lasten der Agrarwirtschaft) dar.
- Derzeit erscheint (wirtschaftlich und betrieblich, sowie auf Basis der bisherigen Voruntersuchungen) mittelfristig – bis 2025 – ein Ausbau von 10.000-20.000 kWp als sinnvoll.
Anlagenart | Freiflächenanlage |
Größe der Anlage | 18.000 m² |
davon Solarpaneele | 7.000 m² |
Solarmodule | 4.000 Stück |
Wechselrichter | 95 Stück |
Gesamtleistung | 1.000 kWp |
Erwarteter Ertrag | 1.100 MWh/Jahr |
Inbetriebnahme | 2015 |
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