Grüß euch, liebe Kinder. Ich heiße Hans Kapferer und ich arbeite bei den ÖBB. Dort haben wir ganz viele Züge und Busse. Dann haben wir auch noch viele Bahnhöfe und Haltestellen und ganz viele Kilometer Gleise. Sogar Kraftwerke haben wir, mit denen der umweltfreundliche Bahnstrom für die Züge erzeugt wird.
Aber das Wichtigste sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als Team ÖBB für die Menschen in unserem Land tagtäglich fleißig im Einsatz sind.
Natürlich gibt es noch viel mehr Interessantes bei den ÖBB, aber alles aufzuzählen würde viel zu lange dauern. Außerdem hätten wir dann keine Zeit mehr für andere Dinge, wie zum Beispiel eine Geschichte.
In meiner Freizeit, habe ich ein tolles Hobby. Ich bin ein Geschichtenerzähler. Am liebsten erzähle ich Geschichten aus Kinderbüchern, die ich selbst geschrieben habe. Ich besuche oft Volksschulen und lese dort den Kindern aus meinen Büchern vor.
Doch im Moment geht das nicht. Genauso wie ihr, bin auch ich mit meiner Familie zu Hause und arbeite von dort aus. Wir halten uns dabei ganz fest an die Regeln. Schließlich wollen wir ja gesund bleiben und niemanden gefährden. Außerdem ist es wichtig, dass wir uns in diesen schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen, damit alles ein bisschen einfacher wird.
Jetzt zu Ostern gibt es jemanden, der besonders viel Unterstützung benötigt.
Wisst ihr, wer das sein könnte? Richtig, es ist der Osterhase und alle seine großen und kleinen Helfer, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen.
Um die Zeit des Wartens auf den Osterhasen zu verkürzen, habe ich eine Ostergeschichte für euch mitgebracht.
Wollt ihr sie hören. Gut, macht es euch ganz bequem und hört genau zu, während eure Eltern dem Osterhasen helfen können, euer Nest zu verstecken:
Lauras Ostereier(R)Express
von Hans Kapferer
„Papa, Papa. Ich bin schon so aufgeregt. Morgen kommt der Osterhase. Hoffentlich bringt er mir das goldene Osterei, das ich mir schon so lange wünsche. Ich kann es kaum erwarten, mit den vielen tollen Sachen zu spielen, die dort drinnen sind“, rief die kleine Laura aufgeregt, als es Zeit wurde, langsam zu Bett zu gehen.
Ihr Vater blickte sie fragend an. „Ein goldenes Osterei, mit Sachen zum Spielen drin? Davon weiß ich ja gar nichts. Hast du das vielleicht nur dem Osterhasen geflüstert, damit es auch wirklich geheim bleibt?“ sagte er lachend.
„Aber Papa, das habe ich doch sogar extra auf ein großes Blatt gemalt und auf die Fensterscheibe geklebt, damit der Osterhase weiß, was ich mir so sehr wünsche“, antwortete die kleine Laura.
Lauras Papa blickte zum Fenster. „Ja, richtig. Dort drüben hängt es. Ein wunderschönes Bild, du hast ein großes Maltalent mein Kind. Das hast du sicher von Mama. Wenn ich versuche ein Ei zu malen, sieht es am Ende immer aus wie eine Kartoffel. Aber jetzt musst du schnell schlafen, Laura. Die Osterhasen haben es sehr gerne, wenn die Kinder tief und fest schlafen, damit sie in aller Ruhe ihre Osternester verstecken können“, sagte er. Dann machte er das Licht in Lauras Zimmer aus.
In dieser Nacht wurde Lauras Vater plötzlich munter. Es lag nicht etwa daran, dass er schlecht geschlafen hatte. Nein, ein Geräusch hatte ihn aus dem Schlaf geholt. Er hörte noch einmal hin. Ja, da war es wieder. Es hörte sich wie das Weinen eines Kindes an.
Plötzlich schlug das Herz von Lauras Vater schneller. „Laura?“, murmelte er besorgt, während er in seine Hausschuhe schlüpfte und ganz leise die Tür von Lauras Zimmer öffnete. Doch die kleine Laura schlief tief und fest.
Lauras Papa schüttelte verwundert den Kopf, während er die Taschenlampe aus dem Nachtkästchen holte und leise die Treppe, hinunter in das Wohnzimmer ging.
Da – schon wieder. Lauras Vater öffnete die Terrassentür und lauschte. Jetzt konnte er es ganz laut und deutlich hören. Es kam vom Garten. Was konnte das bloß sein? Ganz langsam schlich er sich durch das Gras, während er die Umgebung mit der Taschenlampe ausleuchtete.
Anfang April war es noch ziemlich frisch in der Nacht, deshalb fröstelte es ihn leicht und seine Hausschuhe wurden schon feucht. Doch Lauras Papa ging unbeirrt weiter.
Da, jetzt hatte er hinter dem Johannisbeerstrauch etwas gesehen. Ganz langsam und vorsichtig ging er darauf zu. Nach ein paar Metern sah er, dass es ein kleiner Hase mit einem kleinen Körbchen auf dem Rücken war.
„Aber, was haben wir denn da. Du weinst ja, kleines Häschen. Was ist denn passiert?“, fragte er, während er sich langsam niederkniete und dem Häschen sanft über das Fell streichelte.
„Ich, ich heiße Pauli. Ich bin ein Osterhase. Also, eigentlich bin ich ja noch kein richtiger Osterhase, sondern ein Osterhase in Ausbildung. Ich verteile heute gemeinsam mit den anderen Osterhasen auf der ganzen Welt zum ersten Mal Geschenke, um den Kindern damit eine Freude zu machen. Ausgerechnet heute ist mir ein riesengroßes Missgeschick passiert“, antwortete der kleine Hase mit weinerlicher Stimme.
Lauras Vater blickte den kleinen Hasen fragend an.
„Ein Missgeschick? Wie meinst du das?“, wollte er wissen.
„Laura hat sich doch ein goldenes Osterei mit Sachen zum Spielen drin gewünscht. Ich, ich habe mir solche Mühe mit dem Ei gegeben. Aber ich war so aufgeregt, weil ich zum ersten Mal als Osterhase unterwegs sein darf, da habe ich das goldene Osterei für Laura im Osterhasental vergessen. Laura ist sicher sehr traurig, wenn sie das Ei nicht bekommt, das sie sich doch so sehr gewünscht hat. Huuuu, huuuu“, begann der kleine Pauli wieder bitterlich zu weinen.
Lauras Papa dachte kurz nach.
„Du musst nicht weinen, kleiner Osterhase. Ich habe eine Idee, wie das Osterei, das sich Laura so sehr gewünscht hat, doch noch rechtzeitig in ihr Osternest kommen könnte“, sagte er schließlich.
„Wirklich? Du willst mir dabei helfen“, antwortete der kleine Pauli.
„Ja, und ich weiß auch schon, wie es funktionieren könnte“, lachte Lauras Papa, „mein Bruder, das ist Lauras Onkel Sven, arbeitet bei den ÖBB. Der hat sicher eine Idee, wie wir das goldene Osterei rechtzeitig zu Laura bringen. Warte kurz. Ich hole nur schnell mein Handy, dann schicke ich ihm gleich eine Nachricht“, sagte Lauras Papa.
Gleich darauf kam er mit dem Handy in der Hand wieder zurück.
„So, dann tippen wir einmal die Nachricht ein. Lieber Sven, brauche dringend deine Hilfe. Lauras goldenes Osterei ist nicht angekommen. Du kannst uns hier sicher helfen“, schrieb er, dann versendete er die Nachricht.
Es dauerte nicht lange und das Telefon von Lauras Papa läutete. „Robert, es ist ja noch mitten in der Nacht. Und was ist mit Lauras goldenem Osterei? Wie kann ich dir helfen?“, wollte Sven wissen.
„Bin ich froh, dass du dich gleich meldest. Wir haben wirklich einen Notfall. Ich bin gerade mit Pauli im Garten“, sagte Lauras Papa.
„Pauli? Wer bitte ist Pauli?“, fragte Sven.
„Entschuldige bitte. Vor lauter Aufregung habe ich ganz vergessen, ihn dir vorzustellen. Pauli ist ein Osterhase in Ausbildung. Er ist zum ersten Mal als Osterhase unterwegs. Deshalb war er so aufgeregt, dass er das goldene Osterei für Laura im Osterhasental vergessen hat. Pauli ist völlig verzweifelt. Hast du vielleicht eine Idee, wie du uns helfen könntest?“, fragte Lauras Papa.
„Ein Osterhase in Ausbildung. So etwas habe ich noch nie gehört. Aber natürlich helfe ich euch. Schließlich sind wir als Team ÖBB auch ein wichtiger Teil vom Team Österreich. Du musst mir nur noch sagen, wo das Osterhasental ist. Davon habe ich noch nie etwas gehört“, wollte Onkel Sven wissen.
Lauras Papa sah den kleinen Osterhasen Pauli fragend an. „Er hat Recht. Wo ist denn das Osterhasental?“, fragte er.
Pauli blickte ihn mit seinen kleinen Osterhasenaugen an. „Das Osterhasental ist hinter den Ostereierbergen. Ich bin fast die halbe Nacht gehoppelt, bis ich bei euch war. Wir müssen uns beeilen, wenn Laura das Ei noch rechtzeitig bekommen soll. Aber wir müssen dabei ganz vorsichtig vorgehen, weil der Eingang zum Osterhasental vom Ostereierdrachen bewacht wird und der lässt nur uns Osterhasen von dort heraus und wieder hinein“, antwortete Pauli mit weinerlicher Stimme.
„Hmmmmh“, Lauras Onkel Sven überlegte kurz, „ja, das ist die Lösung. So könnte es funktionieren. Wir bilden eine Rettungskette. Ich rufe gleich meine Kollegen von den ÖBB an, damit sie alles organisieren. Die schnelle Strecke fährt ihr mit Jack Railjet. Dann steigt ihr um auf Timi Talent und Gustav Güterzug. Dort wo keine Gleise hinführen, fährt ihr mit Piti Postbus bis zum Eingang vom Osterhasental. Während Pauli Lauras Ei aus dem Osterhasental holt, lenkt Piti Postbus den Ostereierdrachen mit einer Geschichte ab, schließlich ist Piti Postbus ein ganz cooler Geschichtenerzähler“, sagte Onkel Sven.
„Ja, das ist wirklich ein guter Plan. Aber wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren, wenn wir das goldene Osterei für Laura noch rechtzeitig besorgen wollen. In zwei Stunden wird es hell“, Lauras Papa blickte den kleinen Pauli an, „bist du bereit Pauli?“
Der kleine Osterhase blickte Lauras Papa mit großen Augen an. „Ja, es kann losgehen“, antwortete er.
„Gut, starten wir. Inzwischen kann Onkel Sven alles organisieren. Ich zieh mich bloß noch schnell an“, sagte Lauras Papa.
Wenig später standen Lauras Vater und der kleine Osterhase Pauli am Bahnhof. „Ich habe noch einmal mit Sven telefoniert. Jack Railjet müsste gleich hier sein“, sagte Lauras Papa.
Er hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen als in der Ferne auch schon die drei hellen Lichter von Jack Railjet auftauchten.
„Puh, da muss es sich ja um eine ganz besonders dringende Angelegenheit handeln, wenn ich so kurzfristig einen Sonderauftrag bekomme. Aber wir sind das Team ÖBB für Österreich, deshalb schaffen wir auch diese Herausforderung und sind pünktlich zur Stelle. Kommt, wir müssen uns beeilen. Timi Talent ist auch schon auf dem Weg“, sagte Jack Railjet, als er zum Stehen gekommen war.
Die Fahrt dauerte nicht lange, denn wie üblich, legte sich Jack Railjet mächtig ins Zeug. „Komm, Pauli. Wir müssen schnell umsteigen. Timi Talent wartet schon auf uns“, sagte Lauras Vater, während sie durch die Unterführung liefen, die zum anderen Bahnsteig führte.
Als die beiden über den Bahnsteig zu Timi Talent rannten, hatte der schon seine Türen weit geöffnet. Auch diese Fahrt dauerte nicht lange. Schon nach wenigen Minuten stiegen sie zu Gustav Güterzug um. Als sie gleich darauf Piti Postbus an der Haltestelle stehen sahen, schüttelte der kleine Osterhase Pauli den Kopf. „Die Rettungskette von Lauras Onkel Sven funktioniert ja blendend. Wenn das so weitergeht, schaffen wir es wirklich, das goldene Osterei für Laura pünktlich abzuliefern“, sagte er überglücklich.
Den letzten Teil der Strecke fuhren sie mit Piti Postbus. Der war schon so in Fahrt, dass er bereits auf dem Weg durch das Osterhasental mit seiner Geschichte begann. Dabei ging es um einen feuerspeienden Drachen, der aber kein Feuer mehr spucken konnte, seit er sich an einem scharfen Hustenbonbon verschluckt hatte. Anstelle von Feuer brachte er bloß noch ein leises „hi, hi“ hervor. Lauras Papa und der kleine Pauli mussten lachen, als sie diese Geschichte hörten, doch plötzlich blickten sie erstaunt auf.
„Es geht los. Wir sind gleich da“, sagte Piti Postbus, während er immer langsamer wurde, bis er am Eingang zum Osterhasental schließlich stehen blieb.
„Du musst hier auf mich warten. Es wäre sonst viel zu gefährlich für dich. Der Drache darf dich nicht entdecken. Ich hole inzwischen das goldene Osterei für Laura“, sagte der kleine Pauli zu Lauras Vater, während er vorsichtig aus Piti Postbus ausstieg.
Lauras Papa blickte dem kleinen Osterhasen nach, wie er rasch die Straße entlang, ins Osterhasental hinein hoppelte. Es dauerte auch gar nicht lange und da tauchte auch schon der gefürchtete Ostereierdrache vor Piti Postbus auf. Er breitete seine mächtigen Flügel aus und stellte sich dabei auf seine Hinterbeine.
Doch Piti Postbus ließ sich dadurch nicht beirren und begann gleich mit seiner nächsten Geschichte. Es ging um einen kleinen Drachen, der eine verzauberte Erdnuss gegessen hatte und seither singen konnte, wie eine Nachtigall. Das gefiel dem Ostereierdrachen, der den Eingang zum Osterhasental bewachte, so gut, dass er Lauras Papa gar nicht bemerkte.
Piti Postbus hatte seine Geschichte noch gar nicht ganz zu Ende erzählt, als in der Ferne auch schon der kleine Osterhase Pauli auftauchte. Schon von weitem konnte man sehen, dass etwas Goldenes aus dem kleinen Körbchen leuchtete, das er auf seinem Rücken trug.
Na, könnt ihr erraten, was hier so golden leuchtete? Richtig – der kleine Pauli hatte das goldene Osterei für Laura mit dabei.
So schnell es ging, hoppelte er durch die offene Tür von Piti Postbus und setzte sich neben Lauras Papa auf den Sitz. „Geschafft. Ostern ist gerettet. Jetzt habe ich Lauras goldenes Osterei mit all den Spielsachen, die sie sich gewünscht hat, dabei“, sagte der kleine Pauli völlig außer Atem.
Die Fahrt vom Osterhasental zurück in Lauras Garten ging dann genauso schnell, wie die Hinfahrt. Mit Piti Postbus fuhren sie die Straße entlang bis zu Gustav Güterzug. Der brachte sie dann zu Timi Talent und von dort ging es dann mit Jack Railjet, dieses Mal als richtiger Ostereier(R)Express wieder zurück bis an den Bahnhof, von dem aus sie gestartet waren.
Pauli, der kleine Osterhase und Lauras Papa kamen gerade rechtzeitig.
Genau in dem Moment, als Pauli das goldene Osterei für Laura in ihrem Nestchen versteckte, stand die kleine Laura in der Terrassentür. „Papa, war der Osterhase schon zu Besuch bei uns?“, fragte sie, als sie ihren Vater im Garten entdeckte.
„Ich weiß es nicht, mein Schatz. Aber vielleicht siehst du selbst im Garten nach, ob der Osterhase dort ein Geschenk für dich versteckt hat“, sagte Lauras Papa lachend, während er dem kleinen Osterhasen Pauli nachblickte, der als glücklichster kleiner Osterhase auf der ganzen Welt, über das Feld, zurück in Richtung Osterhasental hoppelte.
Ja, liebe Kinder. Das war die Geschichte vom kleinen Osterhasen Pauli und dem goldenen Osterei für die kleine Laura. Diese Geschichte soll uns auch sagen, dass man ganz viel schaffen kann, wenn man zusammenhält und an ein gemeinsames Ziel glaubt. Ich hoffe, sie hat euch gefallen.
Ja, das war mein kleiner Beitrag für das Team ÖBB und das Team Österreich. Ich wünsche euch, euren Eltern und Geschwistern und allen Menschen, die ihr liebhabt, ein wunderschönes Osterfest und natürlich das allerwichtigste „bleibt gesund“.
Euer Hans Kapferer
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