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Archäologische Fundstücke entlang Koralmbahn

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Im Rahmen der Bauarbeiten entlang der Koralmbahn wurden gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und archäologischen Landesstellen zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt. Die Fundstücke wurden regelmäßig an die Landesmuseen übergeben. Dieser Tage fand die letzte Übergabe auf steirischer Seite statt: dem Burgmuseum Deutschlandsberg werden 750 Kisten mit bis zu 200 Fundstücken übergeben.

Großbauprojekte wie die Koralmbahn leisten einen wichtigen Beitrag zur Landesgeschichtsforschung. Denn der Bau der Koralmbahn erfolgt auf historischem Boden. So gab es etwa im Lassnitztal einen archäologischen Sensationsfund: Eine Siedlungslandschaft aus der Römerzeit mit Plätzen, Gräbern und einer 26 Kilometer langen Römerstraße.

Im weiteren Verlauf konnten mehr als 4.000 Funde aus der späteren Jungsteinzeit, Bronzezeit, Laténezeit, Römerzeit und dem frühen Mittelalter registriert werden. Die Funde reichten von Siedlungen und Grabbauten über Schmuck, Waffen und Werkzeuge. Teilweise brachten sie völlig neue Erkenntnisse zur Siedlungsgeschichte der Weststeiermark ans Tageslicht.

Burgmuseum Deutschlandsberg übernimmt 750 Kisten mit archäologischen Funden

Dauerhaft übergeben wurde dieser Tage ein so genannter Fundkomplex aus dem Bereich zwischen Wettmannstätten und Deutschlandsberg. Dabei handelt es sich um rund 750 Kisten mit bis zu 200 Fundstücken, etwa Haushaltsgegenstände, Schmuck und Metallgegenstände. Das entspricht etwa 60 m³ an archäologischen Funden. Highlight dieses Fundkomplexes ist ein großer Töpferofen aus der Latenezeit. Eine Replik davon soll künftig auch am neuen Bahnhof Weststeiermark zu sehen sein. Es wird die letzte große Übergabe auf steirischer Seite von Funden entlang der Koralmbahn sein. Bereits in den Jahren zuvor wurde ein Fundkomplex dem Universalmuseum Joanneum in Graz übergeben.

Archäologische Funde im Lassnitztal und in Leibenfeld

Der Bahnbau erfordert bereits im Vorfeld der Bauarbeiten archäologische Erkundungen der Trasse. Es werden gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und den archäologischen Landesstellen sogenannte „Verdachtsflächen“ definiert, wo archäologische Fundzonen vermutet werden. Rechtzeitig vor Baubeginn werden diese Verdachtsflächen untersucht, um historische Bodendenkmäler für die Nachwelt zu erhalten.

  • So waren im Lassnitztal schon vor 5.500 Jahren die Anhöhen von Bauern dauerhaft besetzt. Von der mittleren Bronzezeit bis in die frühe Urnenfeldzeit (1.600 bis 1.000 vor Christus) entstanden im Tal zahlreiche Gehöftgruppen und Dörfer – wie etwa Schönberg, Wohlsdorf oder Grub.
  • In Leibenfeld fanden Archäologen das erste nachgewiesene mittelbronzezeitliche Grabmonument in der Steiermark aus dem 15. bis 14. Jahrhundert vor Christus. Ein Grabhügel mit 23 Metern Durchmesser wurde penibel untersucht und offenbarte beispielsweise Gewandnadeln aus dieser Zeit. Zudem entdeckte man ein dichtes Netz aus früheren Wegen und Fahrspuren, die den Kreswald vom Leibenbach in Richtung Leibenfeld querten. Heute weiß man, dass diese Wege von der Bronzezeit bis in die frühe Neuzeit verwendet wurden. Auch die Koralpe wurde auf diese Weise überwunden.

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