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Investitionen für Generationen in der Ost-Region

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Eine moderne und qualitativ hochwertige und einwandfreie Infrastruktur ist die Voraussetzung für sicheren und pünktlichen Zugverkehr.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, investiert das Verkehrsministerium gemeinsam mit uns 2017 in den Neu- und Ausbau des Schienennetzes in der Ostregion. Mit diesen Investitionen sollen die Voraussetzungen für attraktive Zugverbindungen und moderne Bahnhöfe geschaffen werden.

Wir planen, bauen und betreiben alleine in der Ostregion rund 2.000 Schienenkilometer, 430 Bahnhöfe und Haltestellen.


Foto: © ÖBB, Wurst

Neubauprojekte entlang der Hauptstrecken

Auch 2017 werden wichtige Projekte im Neu- und Ausbau vorangetrieben, die für Generationen bestand haben werden. Der Ausbau der Südstrecke ist ganz besonders wichtig und läuft auch dieses Jahr auf Hochtouren weiter. Konkret sind die Projekte Semmering-Basistunnel, Pottendorfer Linie und der Streckenausbau zwischen Wien und Bratislava voll in Bau.

Die Nordbahn – ebenfalls ein Projekt der Südstrecke – steht in den Startlöchern, 2017 laufen die Planungen an. Der Ausbau der Weststrecke zwischen Wien und Linz geht ins Finale: Der Lückenschluss St. Pölten – Loosdorf, die sogenannte Güterzugumfahrung, wird im Dezember 2017 fertiggestellt und der viergleisige Ausbau zwischen Ybbs und Amstetten ist so gut wie finalisiert.


Foto vom Semmering Basistunnel © ÖBB, Andreas Ebner

Die Bahnhofsoffensive wird 2017 ebenfalls weitergeführt: Während die großen Bahnhöfe seit 2010 bereits sukzessive modernisiert wurden, steht heuer vor allem der Umbau des Bahnhofs Tulln im Fokus – einer der meist frequentierten Bahnhöfe in der Ostregion.

Investitionen in das Bestandsnetz

Das ÖBB-Streckennetz wird regelmäßig auf Herz und Nieren überprüft. Bei Bedarf werden die einzelnen Strecken einer Rundumerneuerung unterzogen, damit die Kunden sicher, pünktlich und komfortabel reisen.


Pottendorfer Linie © ÖBB, Robert Deopito

Bei der Sanierung von Bahnstrecken sind wir in erster Linie darauf bedacht, starke Einschränkungen über mehrere Jahre zu vermeiden. Daher werden Maßnahmen gebündelt und fallweise mit Gesamtsperren ganze Streckenabschnitte saniert oder modernisiert – so etwa auf der Semmering-Bestandsstrecke (11. September bis 1. Oktober), an der Pottendorfer Linie (2. Juli bis 4. September) oder beim Streckenausbau Wien – Bratislava (Marchegger Bahn, 25. bis 26. März, 23. bis 28. Mai).

Schienenersatzverkehre werden eingerichtet, über Einschränkungen werden die Kunden umfassend und zeitgerecht im Vorfeld informiert.

Die Projekte in der Übersicht: Investitionsschwerpunkte 2017 der ÖBB-Infrastruktur in der Ostregion

 


TraineeView mit Philip und Cristian

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Im November 2016 starteten wir unser neues Format „TraineeView“, bei dem jedes Mal zwei neue Trainees vorgestellt werden. Diesmal sind Cristian und Philip dran!

Philip

Welche Rotationsstelle belegst du zurzeit?

Meine derzeitige Rotationsstelle befindet sich bei der ÖBB Personenverkehr AG im Bereich Nah- und Regionalverkehr und dort in der Abteilung Geschäftsentwicklung.

Welche Aufgaben hast du bei deiner aktuellen Traineestelle und was macht dir dort am meisten Spaß?

Die Aufgaben im Bereich der Geschäftsentwicklung sind vielfältig und spannend. Einerseits wird die Kundenzufriedenheit im Nahverkehr analysiert und optimiert, andererseits sind Überlegungen für den Fuhrpark zu treffen. Auch die Planung des Fahrplans für den Nahverkehr ist zentraler Bestandteil der Geschäftsentwicklung. Man merkt also, dass es sich um einen großen Pool von Aufgaben handelt, welche sehr herausfordernd sind. Den größten Spaß habe ich bei der Konzeption der Fahrpläne, denn hier kann ich mein an der Universität erlerntes theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Außerdem kann ich so einen Blick hinter die Fassade des täglichen Bahnbetriebs werfen.

 Wie bist du zu den ÖBB gekommen?

Ich habe in Deutschland an der TU Dresden Verkehrsingenieurwesen studiert und mein Auslandspraktikum damals in Wien absolviert. Die Stadt hat mich aber so sehr begeistert, dass ich nach dem Studium hierhergezogen bin. Durch Zufall entdeckte ich das Trainee Programm bei den ÖBB und bewarb mich. Nachdem ich das Assessment Center absolviert hatte, erhielt auch ich den erfreulichen Anruf, dass ich ein Teil der ÖBB Familie werden kann.

Welche Aktivitäten verfolgst du außerhalb deiner Arbeitszeiten?

In meiner Freizeit versuche ich so viel Sport wie möglich zu treiben. Es ist ein angenehmer Ausgleich zur täglichen Arbeit am Schreibtisch. Außerdem lese ich gern, das entspannt mich sowohl in der Früh, als auch am Abend nach der Arbeit.

Was wären deine Tipps für zukünftige BewerberInnen?

Mein Rat ist: Einfach versuchen. Es ist unheimlich wichtig, selbstbewusst in die Bewerbungsphase zu gehen. Nervös war ich damals auch, aber wenn man an sich glaubt und sich nicht verstellt, dann kann es nur klappen. Die ÖBB suchen keinen perfekten Trainee, sie suchen jemanden, der authentisch ist, mitdenkt und zum Unternehmen passt.

ÖBB Trainee Philip

Cristian

Welche Rotationsstelle belegst du zurzeit?

Meine derzeitige Rotationsstelle ist in der Personal- und Organisationsentwicklungsabteilung von der Rail Cargo Gruppe.

Welche Aufgaben hast du bei deiner aktuellen Traineestelle und was macht dir dort am meisten Spaß?

Meine Hauptaufgabe konzentriert sich auf die Lehrlingsaufnahme für 2017. Ich kümmere mich um die systematische Erfassung der KandidatInnen und fungiere als Schnittstelle zwischen unseren Regionalverantwortlichen und der Leitung. Außerdem bin ich auch im Recruitingprozess der Rail Cargo Gruppe tätig und unterstütze die Kollegen wo es nötig ist.

Am meisten gefallen mir der Kontakt mit Menschen und die Möglichkeit, eine neue Facette des Berufslebens kennenzulernen. Als ausgebildeter Logistiker war Personalmanagement ein Sprung ins kalte Wasser für mich. Doch so kann ich die vielseitige Welt der ÖBB besser kennenlernen.

Wie bist du zu den ÖBB gekommen? 

Ich habe Supply Chain und Health Care Management an der Universität Wien studiert und war immer am Güterverkehr interessiert. Als ich im Rahmen der Career Calling Messe ein näheres Gespräch mit den ÖBB-Vertretern führen konnte,  hat mich das Traineeprogramm überzeugt und ich habe mich auch dafür beworben.

Welche Aktivitäten verfolgst du außerhalb deiner Arbeitszeiten?

Außerhalb der  Arbeitszeiten versuche ich aktiv zu sein und gehe fast täglich schwimmen und radfahren.  Mein anderes Hobby ist Stand-Up Comedy und ich versuche auch öfters, auf der Bühne zu stehen und verschiedene Witze auszuprobieren.

Was wären deine Tipps für zukünftige BewerberInnen?

Ich kann es jedem nur empfehlen authentisch zu bleiben. Spätestens während des Assessment Centers wird die Persönlichkeit evaluiert und bewertet, wie gut der/die BewerberIn zur Unternehmenskultur passt. Sicher ist es auch wichtig, das Traineeprogramm gut zu kennen und selbst zu bewerten ob das interessant für einen selbst sein könnte.

ÖBB Trainee Cristian

TraineeView mit Nicole und Veronika

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Mit TraineeView stellen wir euch unsere ÖBB Trainees vor. Wie sie zum Programm kamen, welche Stationen sie durchlaufen und welche Aufgaben sie haben, erfahrt ihr hier.

Nicole

ÖBB Trainee Nicole

Welche Rotationsstelle belegst du zurzeit?

Meine zweite Rotationsstelle ist die Abteilung Konzernstrategie und Unternehmensentwicklung in der Holding AG.

Welche Aufgaben hast du bei deiner aktuellen Traineestelle und was macht dir dort am meisten Spaß?

Ich unterstütze das Team der Open Innovation Plattform (https://openinnovation.oebb.at/) und die Abteilung der Strategie und Unternehmensführung. Im Moment bin ich überwiegend mit der 3.Open Innovation Challenge „Digitalisierung für den Schienengüterverkehr“ als auch mit dem Thema Rail & Drive beschäftigt. Zusätzlich durfte ich eine Recherche für den Strategiecheck über die unterschiedlichen Innovationskanäle, die es innerhalb des gesamten ÖBB-Konzerns gibt, durchführen. Bis jetzt habe ich an vielen interessanten Meetings mit unterschiedlichen Start-Up Unternehmen sowie Diskussionen über diverse Innovationsideen und wichtige strategische Schritte mit interessanten Persönlichkeiten der ÖBB teilgenommen. Die Projektarbeit gefällt mir sehr gut, da ich ein Mensch bin, der sich für das Organisatorische begeistern kann. Weiterhin macht es mir viel Spaß, unterschiedliche Menschen und aktuelle Themen innerhalb und außerhalb der ÖBB kennenzulernen als auch viele Aufgaben selbständig bearbeiten zu dürfen.

Wie bist du zu den ÖBB gekommen?

Ich habe Supply Chain Management an der Wirtschaftsuniversität Wien studiert. Schon während meines Studiums war mir klar, dass ich mich bei den ÖBB bewerben möchte. Die Kombination aus Logistik und Nachhaltigkeit machte die ÖBB für mich zum perfekten Arbeitgeber. Deshalb informierte ich mich auf der Homepage der ÖBB über das Programm “Trainees für Mobilität“. Ich habe mir auch die Meinung einer Bekannten eingeholt, die bereits am Traineeprogramm teilgenommen hat. Mit diesem Gespräch wurde meine Überzeugung, mich bei den ÖBB zu bewerben, weiter bestärkt und ich sendete meine Bewerbungsunterlagen ein.

Welche Aktivitäten verfolgst du außerhalb deiner Arbeitszeiten?

Ich reise wahnsinnig gerne. Davon abgesehen bin ich für jeden Sport und Spaß zu haben. Schwimmen, Klettern, Laufen, Tauchen, Snowboarden, Ski Touren gehen, meine Freunde treffen und vieles mehr sind mein täglicher Ausgleich abseits der Arbeitswelt.

Was wären deine Tipps für zukünftige BewerberInnen?

Bleibe du selbst! Sei authentisch und sage deine ehrliche Meinung. Ich glaube, man merkt es den BewerberInnen an, wenn sie versuchen, sich zu verstellen. Auch wenn du kein abgeschlossenes Master-Studium hast – bist du von der Bahn überzeugt und begeistert, dann bewirb dich!

Veronika

ÖBB Trainee Veronika

Welche Rotationsstelle belegst du zurzeit?

Meine zweite Rotationsstelle ist in der Personenverkehr AG im Fernverkehr im Bereich „Customer Experience“.

Welche Aufgaben hast du bei deiner aktuellen Traineestelle und was macht dir dort am meisten Spaß?

In meiner Abteilung dreht sich alles um das Reiseerlebnis in unseren Fernverkehrszügen und wie man dieses verbessern könnte. Jede/r meine/r KollegInnen hat einen eigenen Aufgabenbereich und ich darf mir einen Überblick verschaffen und Aufgaben übernehmen. Wir arbeiten auch eng mit anderen Abteilungen zusammen. Themengebiete sind zum Beispiel der Nightjet, die Bordgastronomie, die Kommunikation mit den ZugbegleiterInnen oder digitale Kundenservices wie eine Weiterentwicklung des Onboard Portals Railnet

Ich durfte mir auch selbst ein Bild von den Servicelementen am Zug machen z.B. durch einen Tag mit einer Zugbegleiterin oder einen Qualitätscheck der Unterwegsreinigung. Sehr spannend war auch ein Fotoshooting für den Nightjet bei dem ich dabei sein konnte.

Wie bist du zu den ÖBB gekommen?

Ich habe meine Masterarbeit in Verbindung mit einem Praktikum bei der Rail Cargo Group geschrieben und bin dadurch auf das Traineeprogramm gestoßen. Dann habe ich mich beworben und bin sehr froh, dass es geklappt hat 😉

Welche Aktivitäten verfolgst du außerhalb deiner Arbeitszeiten?

Meine große Leidenschaft sind Pferde, und wann immer es sich nach der Arbeit ausgeht beziehungsweise am Wochenende, findet man mich vermutlich im Stall. Ansonsten treffe ich gern Freunde oder bin bei meiner Familie.

Was wären deine Tipps für zukünftige BewerberInnen?

Das Traineeprogramm ist perfekt für jemanden, der noch nicht so viel Berufserfahrung hat und man kann wirklich viel Erfahrung sammeln. Ansonsten sollte man sich mit dem Unternehmen identifizieren können und sich selbst treu bleiben.

Die innovative Allroundlok aus der Zwischenkriegszeit

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Die ÖBB begannen bereits sehr früh mit der Elektrifizierung ihres Streckennetzes. Vom Westen ausgehend wurden immer mehr Strecken mit dem Fahrdraht überspannt. Durch den gestiegenen Bedarf an modernen Fahrzeugen war auch die Industrie gefordert, neue Wege zu gehen.Das große Problem der damaligen Zeit bestand darin, leistungsfähige Elektromotoren in relativ kleinen und leichten Fahrzeugen unterzubringen. Während in den 1920er Jahren noch große Elektromotoren verwendet wurde, welche ihre Kraft mit Treibstangen auf die Antriebsräder verteilten, wurde mit der Reihe 1570 erstmals eine neue Antriebsform gewählt: Vier Fahrmotoren in vertikaler Anordnung bildeten erstmals eine Art des Einzelachsantriebes, der sich später im Lokomotivbau zum Standard entwickeln sollte. Die Kraftübertragung auf die Antriebsräder erfolgte über Kegelgetriebe und war trotz technischer Schwierigkeiten richtungweisend für spätere Konstruktionen.


Foto: (c)Archiv Posch

Nur zwei Jahre nach dem erscheinen der 1570 rollten die ersten viermotorigen Drehgestelloks mit Einzelachsantrieb der Reihe 1170 auf Österreichs Gleise. Die 14 kleinen Bo’Bo’ Loks wurden für die frisch elektrifizierte Salzkammergutbahn gebaut. Basierend auf dieser epochalen Entwicklung startete die Österreichische Lokomotivindustrie die Entwicklung von zwei stärkeren Nachfolgebaureihen, der Reihe 1170.1 und 1170.2, der späteren ÖBB Reihe 1245. Erforderlich wurde der Bau einer modernen, stärkeren Drehgestelllokomotive wegen der zu Beginn der 1930er Jahre geplanten Elektrifizierung der Westbahnstrecke (deren Baubeginn sich aber bis 1937 verzögerte).

Zwischen 1934 und 1936 lieferte die Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf insgesamt acht 1170.2 aus und unterzog sie einer ausgiebigen Erprobungsphase. Die Ergebnisse waren vielversprechend und es folgten Nachfolgebestellungen für weitere 25 Fahrzeuge, die bis 1939 an die BBÖ und später an die Deutsche Reichsbahn übergeben wurden. Die Deutsche Reichsbahn bestellte nochmals acht Lokomotiven, sodass insgesamt 41 Fahrzeuge (mit und ohne elektrische Bremse) dieser Lokomotivbaureihe gebaut wurden.

Bewährte Lokomotivtype

Ihre ersten Betriebseinsätze absolvierten die 1170.2 im Westen Österreichs auf der Arlberg- und Brennerbahn. Nach Aufnahme des Elektrischen Betriebes auf der Tauernbahn wurden diese modernen Lokomotiven vornehmlich zwischen Salzburg und Spittal/Millstättersee eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg verschlug es sieben Fahrzeuge (bei der DRB als E 45.2 bezeichnet) sogar bis nach Augsburg, die allesamt nach Kriegsende nach Österreich zurückkehrten. Die neu entstandenen ÖBB übernahmen noch 38 Loks als neue Reihe 1245, drei Maschinen wurden als Kriegsverluste von den Bestandslisten gestrichen.


Foto: (c)Archiv Posch

Gemeinsam mit den schweren Güterzugslokomotiven der Reihe 1020 bildeten die 1245er für lange Jahre das Rückgrat im Güterzugsdienst und wurden vor allem auf den Steilstrecken für Vorspanndienste eingesetzt, wo sie sich jahrzehntelang hartnäckig hielten. Besonders die Vorspanndienste am „Berg Grießen“ zwischen Saalfelden und Wörgl sind legendär. Von vielen Bahnknoten ausgehend leisteten sie wertvolle Dienste im Fahrverschub. Trotz 1995, knapp 60 Jahre nach ihrem Erscheinen, fuhren letzten 1245er von der Zugförderungsstelle Selzthal in den Ruhestand.

Auch heute noch können Interessierte die bewährte Reihe 1245 erleben, und zwar vor Sonderzügen verschiedener Vereine, die selbst einige Fahrzeuge betriebsfähig erhalten.

Fact Box:

Dauerleistung: 1.700 kW
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Gewicht: 83 t
Baujahre: 1934-1939
Stückzahl: 41
Achsfolge: Bo’Bo’

Wie man in den Wald hineinruft…

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Adela Colovic arbeitet seit Jänner 2016 als Verschieberin am Bahnhof Hall in Tirol. Im Interview mit uns zieht sie die erste Zwischenbilanz.

UNSEREÖBB: Was haben Sie vor dem Einstieg in unser Unternehmen gemacht?

ADELA COLOVIC: Ich bin 28 Jahre alt und wohne seit drei Jahren in Österreich. Ursprünglich komme ich aus Serbien. Vor meinem ÖBB-Eintritt, am 5. Jänner 2016, arbeitete ich bei einer Gebäudereinigungsfirma und in der Gastronomie.

UNSEREÖBB: Warum haben Sie sich bei den ÖBB beworben und was ist bei uns anders?

COLOVIC: Meine Lebenspartnerin ist schon länger als Verschieberin am Bahnhof Hall in Tirol tätig. Sie hat mich dazu animiert, mich bei den ÖBB zu bewerben, und ich habe es nicht bereut. Was bei den ÖBB anders ist? Ich arbeite im Freien, was doch ein großer Unterschied ist im Vergleich zu meinem früheren Job in einer Hotelküche. Das war für mich eine neue Erfahrung, schnell habe ich gemerkt, wie toll das ist. Ich würde nicht mehr tauschen wollen.

UNSEREÖBB: Was sind Ihre Aufgaben?

COLOVIC: Nach dem Aufnahmetest und der eignungspsychologischen Untersuchung absolvierte ich eine zweimonatige Einschulung. Jetzt bin ich ausgebildete Verschieberin, arbeite in einem vierköpfigen Team und darf pro Schicht an rund 30 Zugbildungen mitarbeiten. Das heißt sieben Kilo schwere Hemmschuhe legen, Waggons mit einer 15-Kilogramm-Kupplung verbinden oder Handbremsen bedienen. Dabei lege ich pro Schicht schon mal sieben bis zehn Kilometer zurück.

UNSEREÖBB: Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?

COLOVIC: Dass ich im Freien arbeite und die netten Kollegen, die mich als Frau voll akzeptieren. Zudem bietet der Job sehr viel Abwechslung. Klar ist, dass ich hoch  konzentriert arbeiten muss. Wie sagt man so schön: Dieser Job ist kein „Kindergeburtstag“.


Sieben Kilo schwere Hemmschuhe gehören ebenfalls zum Arbeitswerk-zeug von Adela Colovic. Foto: (c) ÖBB/ Norz

UNSEREÖBB: Muss man sich als Frau in einem männerdominierten Beruf stärker beweisen?

COLOVIC: Ich denke nicht. Wobei schon klar ist, dass ich die gleiche Arbeit machen muss wie meine männlichen Kollegen. Und das finde ich auch gut so. Schließlich habe ich mir die Arbeit selbst ausgesucht und wusste, was auf mich zukommt.

UNSEREÖBB: Wie sind Sie bei den ÖBB aufgenommen worden?

COLOVIC: Freundlich und durchaus respektvoll. Ich war gleich eine von ihnen und das macht mich stolz. Klar muss ich meine Leistung erbringen. Ich bin unkompliziert und durchaus auch für Späße zu haben. Im Leben ist es eigentlich immer so: Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Was ich aber unbedingt sagen möchte: Das Unternehmen ÖBB und mein Job sind echt cool. Das finden übrigens auch meine Freunde.

UNSEREÖBB: Abschließend noch eine private Frage: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

COLOVIC: Spezielle Hobbys habe ich nicht. Ich genieße meine Freizeit, gehe gerne mit unserem Hund spazieren und spiele gerne Gameboy.

 

(Romed Norz, Cathrine Liebl)

Wählen Sie die ÖBB-Idee 2016

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Stimmen Sie ab. 2016 sind wieder viele kreative Vorschläge aus dem Konzern in die Ideenwerkstatt eingelangt. Die neun innovativsten Ideen stehen nun zur Wahl der „ÖBB-Idee 2016“.

Ideen bringen, Initiativen umsetzen und motiviertes Engagement – das wünscht sich wohl jedes Unternehmen von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 2016 sind wieder viele kreative Vorschläge aus dem Konzern in die Ideenwerkstatt eingelangt und umgesetzt worden. Die 9 innovativsten Ideen stehen nun zur Wahl der „ÖBB Idee 2016“.

Was ist die ÖBB Idee 2016?
Jedes Jahr finden viele Ideen den Weg in die Ideenwerkstatt.
Damit die besten und innovativsten Ideen auch prämiert werden können, gibt es jedes Jahr die Wahl der drei besten Ideen des jeweiligen Jahres. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, wurde in einer vorangehenden Jurysitzung eine Vorauswahl getroffen. Dieses Jahr konnten sich neun Ideen für die Wahl auszeichnen.

Die Juroren bestehen aus Führungskräften der einzelnen Gesellschaften und diese bewerten die Ideen nach den Kriterien unser Unternehmensstrategie Fokus 2020. Die Voraussetzung dafür: Es müssen alle Ideen bereits positiv abgeschlossen sein, d.h. sie sind bereits umgesetzt. Dafür können alle Ideen herangezogen werden, ob mit errechenbaren Einsparungsnutzen oder auch ohne.

Auch diesmal gibt es zu jeder Idee eine kurze Filmversion. Diese Kurzvideos zeigen den Ort des Geschehens, den Ideenbringer in seinem Arbeitsumfeld und die Verbesserung, die dadurch erzielt wurde.

Wann wird gevotet?
Von 7. März bis 27. März 2017 können Sie für Ihre drei persönlichen Favoriten im ÖBB-Intranet abstimmen! Für alle MitarbeiterInnen, die keinen Zugriff auf das ÖBB-Intranet haben, gibt es die Möglichkeit Ihre Stimmen auch per Fax (01/93000/25001 oder über Basa 880/25001) unter Angabe der Personalnummer abzugeben. Die Personalnummer dient ausschließlich der Gültigkeitsprüfung und wird für keinen weiteren Zweck herangezogen.

Antwortfax ÖBB-Idee 2016.pdf

Folgende 9 Ideen stehen zur Wahl für die “ÖBB-Idee 2016″:

1. Vorschlag Infra Bahnsysteme – Rechen-Verlegung Stelzisbach
Einreicher: Thomas Willinigg, Infra Bahnsysteme, Energieaufbringung KW Spullersee

Durch Gewitter kommt es zu einer Verschließung der Rechenanlage beim Stelzisbach in Wald am Arlberg. Die Stromerzeugung für die Eigenversorgung der Kraftwerksanlage Spullersee ist somit unterbrochen, da die Durchflussmenge zu niedrig ist und das Wasser somit versickert. Was konnte hier verbessert werden?

2. Vorschlag Infra SAE – Handynetz im Tunnel
Einreicher: Marcus Nowotny, ASC Meidling, Telematik Funkanlagen Wien

Fährt man mit dem Zug von Wien Meidling nach St. Pölten legt man 25 km davon im Tunnel zurück. Die Funktionalität des öffentlichen Mobilfunknetzes war jedoch beeinträchtigt und konnte mit dieser Idee wieder hergestellt werden. Was wurde hier verändert?

3. Vorschlag Infra SAE – Navigation zu eisenbahnspezifischen Koordinaten
Einreicher: Rupert Weinfurter, SAE Prozesse und Datenmanagement, Wr. Neustadt

Was haben Hektometersteine – eisenbahnspezifische Koordinaten innerhalb des gesamten Streckennetzes der ÖBB – mit Google-Maps gemeinsam? Bislang gab es hier keine Verbindung und führte bei Einsätzen oft zu längeren Anfahrtsrouten. Mit dieser Idee geht‘s nun direkt zum Ziel und unterstützt bei jeglichen Einsatzkoordinationen.

4. Vorschlag PV AG Vertrieb Ost – Ticketautomaten Displays
Einreicher:
Rupert Kary, PV Vertrieb Technik Systeme, Wien
Michael Szankovich, PV Vertrieb Technik Systeme, Wien

Die Aufrüstung der Ticketautomaten für den Ticketshop erforderte den Austausch aller Ticketautomaten-Displays in ganz Österreich. Viele noch funktionstüchtige Displays der alten Generation mussten entsorgt werden. Diese Idee sorgt für Nachhaltigkeit, flexibles Handeln und erhöhte Kundenzufriedenheit.

5. Vorschlag PV AG Fernverkehr – Höhenmessgerät Autoverladung 
Einreicher: Johann Dieminger, PV AG Wien, Fernverkehr Linienmanagement

Oft werden bei Autoverladungen noch Nachmessungen notwendig, damit die korrekte Höhe für die Zuweisung des Stellplatzes am Autortransportwagen ermittelt werden kann. Bei Dachaufbauten und Antennenvorrichtungen werden die Angaben neu überprüft. Mit dieser Idee kann darauf schnell und flexibel reagiert und Schäden am KFZ im Vorhinein verhindert werden.

6. Vorschlag PV AG Kundeninformation – Baustellenplan APP
Einreicher: Harald Fürst, Kundeninformation und Verkehrsauskunft, Baustelleninformation

Informationen zu Baustellenpläne sind bereits in einem 2-Jahres-Plan frühzeitig vorhanden und bekannt. Die rechtzeitige Information an die Kunden hat damit oberste Priorität. Was passiert aber, wenn Abweichungen zu erfassen sind und alle Beteiligten gleichzeitig informiert sein sollen? Diese Idee macht‘s möglich.

7. Vorschlag Q Logistics Vertrieb – Automatisierter Genehmigungsprozess 
Einreicher: Monika Husar, Vertrieb/Marketing, Verkauf Innendienst

Unter Einsatz von hohem Papier- und Zeitaufwand war bislang der Prozess des Genehmigungsverfahrens für Vertriebs-Angebote geprägt. Ob diese verlängert werden mussten oder neu verfasst, das Prozedere durchlief seine Stationen mit Verzögerungen.  Durch diese Idee wurde ein Schritt in Richtung Digitalisierung gestartet, wie erfahren Sie hier.

8. Vorschlag TS GmbH Simmering – Zerkratzte Fenster 
Einreicher: Andreas Krotky, TS Produktion, PFZ Simmering

Viele Fenster in den Zügen werden innen zerkratzt und müssen daher vollkommen erneuert werden. Eine Neuanschaffung ist teuer und die Verfügbarkeit der Wägen ein Kriterium.  Mit der Idee der eigenen Instandsetzung werden nicht nur die Umwelt sondern auch die Kosten geschont. Und der Kunde ist zufrieden.

9. Vorschlag TS GmbH St. Pölten – Öl im CAT Auspuff 
Einreicher:
Helmut Aichinger, TS SCM Komponenten, Dieselkomponenten
Johann Spandl, TS SCM Komponenten, Dieselkomponenten

Bei der Motorenserie CAT 3412 kam es bei niedrigen Drehzahlen oder im Leerlauf oft zu massiven Ölansammlungen im Auspuffbereich. Das kann bei einer hohen Hitzeentwicklung zu einem Brandherd werden. Mit dieser Idee konnte der Öl-Auslauf bei diesem Motorentyp gestoppt werden.

Mehr Frauen gleich mehr Erfolg

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Chancengleichheit – ganz gleich, ob Mann oder Frau, Alt oder Jung, aus Österreich oder aus einem anderen Land – ist ein Merkmal moderner Unternehmensführung und Voraussetzung für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg.

Mehr Vielfalt sowie eine aktive Gleichstellung von Frauen und Männern im Unternehmen führen zweifelsohne zu mehr Erfolg und begünstigen eine bessere Positionierung am Markt. Studien bestätigen, dass Unternehmen mit einer höheren Frauenquote und daher größerer Vielfalt in Entscheidungspositionen im Schnitt erfolgreicher sind. DiePresse Artikel


Foto:(c)ÖBB/ Horak

Das Thema Diversity ist Teil unserer Strategie und beinhaltet u.a. die Erhöhung des Frauenanteils im Gesamtunternehmen. Ziel ist es, zu einer guten Mischung von Männern und Frauen im gesamten Konzern zu kommen – im eher frauentypischen Personalbereich gleichermaßen wie im männertypischen Triebfahrzeugsbereich. Zielführend erweist sich eine enge Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen, dem AMS und NGOs.

Wir sind weit gekommen und wollen noch weiter kommen …

Vorbilder sind wichtig. 27 Prozent der Vorstände des ÖBB Konzerns (Inland) sind weiblich. Damit sind wir, was den Frauenanteil im Vorstand unserer Aktiengesellschaften betrifft, österreichweit im Spitzenfeld. Denn vergleicht man den Frauenanteil in den Geschäftsführungen der 200 umsatzstärksten Unternehmen, lag die Quote 2016 bei lediglich 7,2 Prozent.


ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, Foto: (c)ÖBB/Jakwerth

“Die ÖBB sind vielfältig und Vielfalt ist dem ÖBB-Konzern wichtig”,
CEO Andreas Matthä

Bei uns geht es jetzt darum, die Vielfalt in unseren verschiedenen Funktionsebenen umzusetzen. Wir sind überzeugt, das Unternehmen, die Vielfalt fördern, interessante Arbeitgeber sind. Damit geht einher, dass Vielfalt unterschiedlichste Kompetenzen in das Unternehmen einbringen. Zwei Dinge sind uns dabei besonders wichtig. Erstens: Die Sicherstellung von Gleichbehandlung und Antidiskriminierung – kurz: Gleichstellungsmanagement. Zweitens: Das gezielte Vorantreiben der Vielfalt im Unternehmen – kurz: Diversity Management.

Unter Gleichstellungsmanagement verstehen wir ganz klar Gleichbehandlung, ganz gleich, ob Mann oder Frau, Alt oder Jung, aus Österreich oder aus einem anderen Land, ohne Ansehen der sexuellen Orientierung oder einer Behinderung. Das ist Teil unserer Unternehmenskultur und Merkmal moderner Unternehmensführung. So stehen beispielsweise seit 2011 Kolleginnen und Kollegen, die sich diskriminiert fühlen, regionale Gleichstellungsbeauftrage beratend zur Seite. Wenn zum Beispiel eine Person bei vergleichbaren Bedingungen einer anderen vorgezogen wird, können sich diese vertrauensvoll an unsere regionalen Gleichstellungsbeauftragten wenden. Gleichbehandlung und Chancengleichheit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sicherzustellen. Die regionalen Gleichstellungsbeauftragten sind vertrauliche Ansprechpersonen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich diskriminiert fühlen.

Neben in unserer Unternehmensstrategie festgeschriebenen Richtung gibt es umfängliche Maßnahmen zur Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hier ein paar Beispiele:

  • Laufbahnworkshops
    • In diesem Workshop bekommen Mitarbeiter über einen ganzen Tag die Möglichkeit, sich über Ihre Laufbahn bei den ÖBB Gedanken zu machen. Wo stehe ich? Wo will ich hin? Was beeinflusst meinen Weg? Soll ich mehr Verantwortung übernehmen? Sie bekommen Werkzeuge, um „Ziele zu erreichen“ und für eine „zielorientierte Kommunikation“. Diese Werkzeuge helfen bei der täglichen Arbeit, um auch kleine Ziele und Wünsche leichter zu erreichen. Externe Beratende geben Ihnen Input und leiten den Workshop. Zusätzlich gibt es ein Interview mit zwei ÖBB Mitarbeitenden, die bereits eine erfolgreiche Laufbahn bei den ÖBB beschreiten.
  • Karriereworkshops
    • Diese dienen dazu, mehr Informationen über die ÖBB Akademie und Karrieremöglichkeiten aus erster Hand zu erfahren und zu erfragen. Inhalte zum Thema Auftritt & Haltung wechseln mit Informationen zu gezielten Karriereschritten bei den ÖBB bis hin zu neuen Tools für die weitere Vernetzung.
  • Seminare zum Gleichbehandlungsgesetz
    • Hier wird Basiswissen zum Thema Gleichbehandlung vermittelt. Weiters werden konkrete arbeitsrechtliche Inhalte des Gleichbehandlungsgesetzes sowie der Gleichstellungspolicy durchgenommen.
  • Qualifizierungsangebote in Gender&Diversity Management für MA
    • Diese Angebote haben zum Ziel, Diversität im Team/im Konzern als Ressource zu erkennen und diese aktiv zu nutzen. Damit sollen konkrete Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten für den eigenen Wirkungsbereich erarbeitet werden.

Gleichstellung ist in die Grundfesten des Unternehmens geschrieben

Das Thema Gleichstellung ist uns wichtig. So wichtig, das 2011 eine eigene Gleichstellungspolicy für den Konzern festgelegt wurde. Diese Policy steht ganz klar für eine Unternehmenskultur, die sich durch Gleichbehandlung und partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz auszeichnet.


Foto: (c) ÖBB/Horak

Für den ÖBB Konzern mit über 40.000 Beschäftigten, einer beruflichen Vielfalt, die vom manuellen Verschub bis zum hochkomplexen Finanzmanagement reicht und einem Mobilitätsmarkt, der an sozialer Vielfalt kaum zu überbieten ist, spielt Diversity Management sowohl innerhalb des Konzerns als auch in der Marktbearbeitung eine wichtige Rolle. Diversity Management geht über Chancengleichheit hinaus und nutzt die Vielfalt der Beschäftigten zum Vorteil aller Beteiligten. Wir verstehen unsere Diversity-Arbeit als integrierten Prozess aus Analyse, Strategie und Arbeitsprogramm, unterstützen die ÖBB-Gesellschaften bei der Entwicklung und Umsetzung der Maßnahmen und freuen uns auf den Dialog.

 

Neue Lokomotiven für die ÖBB

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1293. So werden die im Jänner bestellten ersten 30 Lokomotiven bezeichnet werden, die im internationalen Güterverkehr der ÖBB eingesetzt werden sollen. Der Rahmenvertrag umfasst die Lieferung von 200 Lokomotiven, in drei unterschiedlichen Bauarten.Im Jahr 2015 wurde ein Rahmenvertrag für neue Elektrostrecken-Lokomotiven für die Güterverkehrssparte der ÖBB ausgeschrieben. Bis zu 200 neuen Cargo-Lokomotiven mit einem Fixabruf von 30, die den Fuhrpark ergänzen und in weiterer Folge auch teilweise erneuern sollen. Mit der weiteren Ausweitung der Verkehrsdienstleistungen und Stärkung der Eigentraktion in Europa zwischen Nordsee, Mittelmeer und Schwarzem Meer stieg auch der Bedarf an Lokomotiven. Bisher mussten einige zusätzliche Lokomotiven angemietet oder im Heimmarkt durch Produktivitätsmaßnahmen freigespielte Triebfahrzeuge in die neuen Zielmärkte transferiert werden. Nun

erforderten die schnell wachsenden Güterverkehrsverbindungen mit Eigentraktion sehr bald, dass die ÖBB-Lokflotte erweitert werden musste. Aus diesem Grund starteten die ÖBB im vergangenen Jahr ein Ausschreibungsverfahren für die Beschaffung von bis zu 200 Lokomotiven in mehreren Losen. Die Ausschreibung selbst zählte zu einem der innovativsten Verfahren in Europa, denn die potenziellen Bieter waren gefordert, auch neue, derzeit noch nicht am Markt erhältliche Produkte anzubieten. Im Laufe des Verfahrens stellte sich aber heraus, dass der Lokbedarf für den Güterverkehr in Eigentraktion rasant anstieg und dass so schnell wie möglich Fahrzeuge für den internationalen Verkehr beschafft werden müssen. So wurde schließlich ein Rahmenvertrag über konventionelle Lokomotiven, die mit verschiedensten Technologien ausgerüstet werden sollen, ausgeschrieben.

Mitte Jänner war es schließlich so weit: Der Bestbieter stand fest und die neue Lokomotivgeneration der ÖBB wurde gekürt. Siemens AG Österreich gewann den Wettbewerb mit ihren Lokomotiven der „VECTRON“-Familie. Bis zu 200 Lokomotiven in drei verschiedenen Baumustern können in den nächsten Jahren von den ÖBB für den Güterverkehr abgerufen werden.


Buntes Lokomotivallerlei. Spätestens seit dem Markteintritt von mehr oder weniger privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen wird das Bild auf den Gleisen in Europa immer bunter. Das tschechische Eisenbahnverkehrsunternehmen REGIOJET setzt mehrere Leasing-Vectrons vor ihren Schnellzügen ein. Foto: (c) Christoph Posch

Das neue „Gesicht“ für die Rail Cargo Group

Am internationalen Lokomotivmarkt gibt es derzeit viele innovative Produkte, die in Konkurrenz stehen. Siemens bietet verschiedenste Fahrzeuge unter dem Markennamen VECTRON an, Bombardier verlässt sich auf die Produkte der TRAXX-Familie und auch in Frankreich gibt es mit PRIMA ein entsprechendes Pendant. Aber auch die Industrie im Osten und Südosten bringt derzeit interessante Fahrzeuge auf den Markt. Und auch die Lokschmieden in China haben Fahrzeuge in ihrem Portfolio, die durchaus europäischen Bedingungen standhalten können. Dementsprechend hart war der Auftrag, es ging immerhin um 200 Lokomotiven, umkämpft. Im Bestbieterverfahren konnte Siemens den Auftrag an Land ziehen und mit einer mehr als nur bewährten Lokfamilie begeistern. Die ersten neuen Cargo-Fahrzeuge werden im Mai 2018 in Österreich erwartet und gehen dann unmittelbar darauf im internationalen Güterverkehr in den Dienst. Die erste Tranche des Auftrags umfasst die Lieferung von nicht weniger als 30 Multisystemlokomotiven, die zusätzlich zu den Wechselstromnetzen auch unter 3.000 Volt Gleichstrom eingesetzt werden können. Demzufolge sind auch die Zulassungen für die Fahrzeuge auf den Aktionsradius der Unternehmen der Rail Cargo Group vorgesehen.


Einsatz auch im Personenverkehr? Die ÖBB-Vectron-Loks sind grundsätzlich für den nationalen und inter-nationalen Güterverkehr bestimmt. Getestet wurde die Vectron aber auch im Einsatz vor Personenzügen. Foto: (c) Christoph Posch

„Modernster Spross“ der EuroSprinter-Familie

Die Lokomotiven der VECTRON-Familie gehören einer noch größeren an, nämlich der EuroSprinter-Familie. Aus dieser stammen auch die 382 TAURUS- Hochleistungslokomotiven der ÖBB ab. Aber nicht nur diese, denn in vielen Ländern Europas und auch in Asien (unter anderem in Südkorea) sind Vertreterinnen dieser erfolgreichen Lokfamilie zu finden. Die VECTRON-Loks werden mit verschiedenen Ausstattungen angeboten, von der einfachen Gleich- oder Wechselstromlok bis hin zu Mehrsystemlösungen oder Fahrzeugen mit Diesel Power-Modulen (DPM).

Wertschöpfung auch in Österreich

In der ehemaligen SGP-Lokschmiede in Graz, die heute zum Siemens-Konzern zählt, werden für alle Schienenfahrzeuge des Siemens-Konzerns Drehgestelle gefertigt. Damit bleibt beim aktuellen Lokauftrag auch ein erheblicher Teil der Wertschöpfung in Österreich.Die ersten Loks werden Mitte 2018 erwartet und sollen nach ihrer Zulassung sofort im kommerziellen Dienst eingesetzt werden. Übrigens, über 750 VECTRON-Lokomotiven (samt Optionen) wurden von verschiedensten Kunden bereits geordert; der ÖBB-Auftrag ist derzeit der umfangreichste.

INFOBOX

Die Vectron besichtigen
Im Zuge des Projektes 1293 (ÖBB Vectron) gibt es die Möglichkeit, ein Vorführfahrzeug zu besichtigen. Diese Vorführung findet am Stützpunkt Linz auf den Gleisen hinter dem PR Gebäude statt: 27.03.–31.03.2017 von jeweils 09:00-16:00 Uhr Siemens wird bei dieser Vorführung alle Fragen seitens der ÖBB zu diesem Produkt gerne beantworten.


Talente für die ÖBB – die Reihen 4023, 4024 und 4124

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Die Anfang der 2000er in die Jahre gekommene Flotte von ÖBB-Personenwaggons und die noch immer beträchtliche Anzahl an Altbautriebwagen der Reihe 4030 veranlasste die ÖBB-Personenverkehr AG zur Beschaffung einer völlig neuen und barrierefrei zugänglichen Fahrzeuggeneration.Seit Mitte der 1990er Jahre arbeitet die Europäische Fahrzeugindustrie an verschiedenen Triebwagentypen, die unterschiedlicher nicht sein können. Initiiert durch umfangreiche Fahrzeugbestellungen in Deutschland haben verschiedenste Hersteller interessante und barrierefrei zugänglich gestaltete Fahrzeuge in Betrieb genommen. 1996 rollte vom Herstellerwerk TALBOT in Aachen der erste dreiteilige TALENT-Nahverkehrszug auf Deutschlands Schienennetz. Auch TALBOT verwendete als Produktbezeichnung einen Namen, der sich auch bestens als Marketingnamen eignet und dennoch eng mit dem Hersteller verbunden ist.


Foto: (c) Christoph Posch

Kreativität auch bei der Namensgebung

TALENT bedeutet so viel wie „TALBOT leichter Nahverkehrs-Triebwagen“ und leitet sich aus den jeweiligen Anfangsbuchstaben ab. Die Fahrzeugfamilie hob sich durch viele Neuerungen gegenüber herkömmlicher Triebwagengarnituren ab und zielte vor allem auf den Nah- und Regionalverkehr sowie dem Betrieb auf S-Bahnen ab. Das Prototypfahrzeug war ein dreiteiliger Dieseltriebwagen mit mechanischer Kraftübertragung. In der Produktpalette wurden anfangs zwei- oder dreiteilige Dieselfahrzeuge mit mechanischer oder elektrischer Kraftübertragung angeboten. Die Wagenübergänge ruhen auf so genannten Jacobs-Drehgestellen. Das modulare Fahrzeugkonzept sah auch verschiedene Einstiegshöhen vor, denn die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen gilt es ebenfalls zu erfüllen. Das Bestuhlungskonzept richtete sich nach den Vorgaben und Anforderungen der jeweiligen Besteller.

Zusätzlich zur Deutschen Bundesbahn, die zwei- und dreiteilige Dieseltriebwagen orderte, wurden TALENT-Fahrzeuge auch bei privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen zunehmend beschafft. Der Produktname wurde auch vom neuen Eigentümer der Fertigungsstätte, dem kanadischen Unternehmen Bombardier, beibehalten.


Foto: (c) Christoph Posch

ÖBB planen umfangreiche Fahrzeugbestellung

Sowohl für die neue S-Bahn in Salzburg als auch das bislang umfangreichste S-Bahn Netz in Wien und für der Nah- Und Regionalverkehr planten die ÖBB Anfang der 2000er Jahre eine umfangreiche Fahrzeugbestellung. Die große noch vorhandene Flotte an Reisezugswaggons verschiedenster Altbaureihen, unter anderem auch vom Typ „Schlieren“, und die Tatsache, dass noch immer 1950er Triebwagen der Reihe 4030 eingesetzt wurden, veranlasste die ÖBB eine Beschaffung von barrierefrei zugänglichen Neubaufahrzeugen auszuschreiben.


Foto: (c) Christoph Posch

Das Österreichische System der Verkehrsverbünde musste dabei auch berücksichtigt werden. Die so genannten Verkehrsverbünde in den Bundesländern sind, vereinfacht ausgedrückt ,von den jeweiligen Landesregierungen beauftragt, die jeweiligen Nahverkehrsdienstleistungen auf der Straße und Schiene zu organisieren und bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen zu bestellen. Dabei gelten teilweise besonders strenge Regeln, was auch den Einsatz von Fahrzeugen betrifft. In den Verkehrsdiensteverträgen werden sämtliche Anforderungen bis hin zur Mitfinanzierung der einzusetzenden Fahrzeuge geregelt und vertraglich fixiert.

Ausschreibung einer neuen Fahrzeuggeneration

Unter diesen Vorgaben wurde vor knapp 15 Jahren der Beschaffungsprozess einer neuen Generation von 140 km/h schnellen elektrisch betriebenen Nahverkehrsfahrzeugen, die im gesamten Bundesgebiet und auf der Wiener Schnellbahn eingesetzt werden sollten, gestartet. Eine wesentliche Voraussetzung bestand auch darin, dass entsprechende Leistungsbestellungen der Länder mit den ÖBB abgeschlossen werden. Nach einem intensiven Ausschreibungsverfahren und der abschließenden Kuvertrunde ging Bombardier mit dem TALENT als Bestbieter hervor. Beschafft werden sollten elf dreiteilige Fahrzeuge der Reihe 4023 für die S-Bahn Salzburg und 140 vierteilige Fahrzeuge der Reihe 4024 für alle übrigen Einsatzbereiche. Sämtliche Fahrzeuge sollten in Aachen gebaut, nach Österreich überführt und bei den ÖBB in Floridsdorf komplettiert und in Betrieb gesetzt werden.

Als Partner für den elektrischen Teil zeichnete das Österreichische Unternehmen Elin verantwortlich. Da es sich bei den ÖBB-Fahrzeugen um die ersten Elektrotriebwagen der TALENT-Fahrzeugfamilie handelt, mussten in ihrer Entwicklung neue Wege beschritten werden. Natürlich verfügen die Fahrzeuge über einen zeitgemäßen Drehstromantrieb, Klimatisierung und viele weitere „Zutaten“ der heutigen Zeit.


Foto: (c) Christoph Posch

2004 wurden die ersten Fahrzeuge an die ÖBB abgeliefert. Nach den ersten Betriebseinsätzen bei der S-Bahn Salzburg mussten zahlreiche Mängel behoben werden. Unter anderem war der Einbau einer am Fahrzeug gebundenen Rollstuhlrampe notwendig. Weitere Modifikationen betrafen den Innenraum, technische Details und die Fahrzeugsoftware.

Ein Fahrzeug, drei Varianten

Die über mehrere Jahre andauernde Lieferung der TALENT Triebwagen verlief weitgehend reibungslos. Zusätzlich zu den 4023 und 4024 wurde auch noch 37 Stück einer Zweisystemvariante 4124 (anfangs 4824) für den Verkehr in Richtung Ungarn geordert. Mittlerweile sind die TALENT-Nahverkehrszüge in ganz Österreich zuverlässig tagtäglich im Einsatz und bilden das Rückgrat im Nahverkehr bei den ÖBB. Passend zu ihren Einsatzbereichen tragen die Züge seitlich Abbildungen der jeweiligen Verkehrsverbünde oder S-Bahnen. Drei Züge sind derzeit mit einer Außenflächenwerbung versehen. Übrigens, vom elektrischen Talent beschafft derzeit auch die Deutsche Bahn eine größere Serie aber in einer stark modifizierten Version. Insgesamt wurden seit 1996 bis heute an die 1.000 TALENT-Züge unterschiedlichster Bauarten gefertigt.

Aber die Geschichte zum TALENT ist noch nicht zu Ende. Die Deutsche Bahn hat eine große Anzahl an Zügen der zweiten Generation bestellt, die unter anderem auch bis nach Innsbruck gelangen. Durch ihre geänderte Bauform erhielten sie bald den Spitznamen „Hamsterbacken“. Und auch die ÖBB platzierten zum Jahreswechsel einen Auftrag zur Lieferung von völlig neuen Triebzügen, der Type TALENT 3. Wir werden in den nächsten Wochen darüber im Detail berichten.

Fact Box:

4023
Achsfolge: Bo‘2‘2’Bo‘
Geschwindigkeit: 140 km/h
Leistung: 1.440 kW
Gewicht: 96 t
Länge: 52 m
Sitzplätze: 151

4024/4124:
Achsfolge: Bo‘2‘2‘2’Bo‘
Geschwindigkeit: 140 km/h
Leistung: 1.520 kW
Gewicht: 116 t
Länge: 69 m
Sitzplätze: 199

Auch Züge haben ein Zuhause

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Dass ein Zug am Bahnhof wartet und dann laut Fahrplan abfährt, ist für viele von uns selbstverständlich. Aber was passiert davor? Was muss alles getan werden, bevor sie auf den Startbahnhof überstellt werden? Wir waren am Knoten Matzleinsdorf und haben uns angesehen, was dort alles vor sich geht.Es ist Donnerstagabend, 19:00 Uhr und am Knoten Matzleinsdorf herrscht Hochbetrieb. Vom Planungsbüro im zweiten Stock des Betriebsgebäudes hat man einen guten Ausblick auf die Gleise, auf denen gerade fünf Züge warten. Ein sechster, es ist ein IC, nähert sich langsam vom Hauptbahnhof – maximal 25 km/h sind auf dem Betriebsgelände erlaubt. Und nicht nur der Ausblick von hier ist toll, man bekommt gleich auch den besten Überblick. Denn im Planungsbüro sitzen diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass all diese Züge rechtzeitig ankommen und nach den nötigen Arbeitsschritten wieder pünktlich auf die Minute am Hauptbahnhof bzw. in Meidling zur Abfahrt bereitstehen.

Im Schnitt dauert das zwei bis drei Stunden – außer natürlich, es stehen Reparaturen an. Und auch die Euronights dürfen sich hier schon mal fast einen ganzen Tag lang „ausruhen“. Etwa auf halbem Weg zwischen Wien Hauptbahnhof und dem Bahnhof Meidling gibt es eine Abzweigung; eine kleine, unscheinbare Straße, die zu einem Tor führt. Es ist der Eingang zum Knoten Matzleinsdorf. Ein Areal, länger als 15 Fußballfelder, stellenweise 180 Meter breit. Rund 1.000 Menschen arbeiten hier.


Foto: © ÖBB/Kurt Prinz

Sie halten in der großen Werkstättenhalle die Loks instand, reparieren Waggons, reinigen und bereiten die Züge für ihre nächste Fahrt vor. Caterer beladen sie mit Speisen und Getränken, Schlafwagen werden ausgestattet. Im großen Betriebsgebäude liegen außerdem die Büros der großen PlanerInnen, die dafür sorgen, dass dies alles zur richtigen Zeit passiert. Wir werfen einen Blick in die Cosware- Datenbank, die die komplexe Einteilung und Planung der 1.500 dem Wiener Hauptbahnhof zugeordneten Fahrzeuge – also sowohl Loks als auch Waggons – überhaupt möglich macht.

Verschieber am Werk

Während wir vorbei an den Ruheräumen der LokführerInnen hinunter zu den Gleisen gehen, erfahren wir von Knotenmanager Erwin Stöger, dass hier in 24 Stunden rund 135 Züge ein- und ausfahren. Einer davon, der IC von vorhin, rollt gerade heran und es dauert nicht lange, bis der Wagenmeister am Gleis auftaucht. Er untersucht jeden ankommenden Zug, schaut nach, ob es irgendwelche gröberen Schäden an Türen oder Fenstern gibt, checkt das Drehgestell.

Nachdem mit dem IC alles in Ordnung ist, übergibt der Wagenmeister den KollegInnen vom Verschub, die mittlerweile draußen warten, eine Liste. Denn einige Waggons des IC müssen aus dem sogenannten Umlauf, also der aktuellen Zusammenstellung des Zugs, herausgelöst werden. Am Knoten Matzleinsdorf wird nämlich nicht nur repariert und gereinigt, hier werden auch Züge gebildet und zusammengestellt.

Unser IC soll um zwei Waggons kürzer werden, und die VerschieberInnen machen sich gleich an die Arbeit. Als Erstes muss der Zug vom Strom genommen werden. Dann können sie die Waggons abkuppeln. Dabei trennen sie neben der Kupplung auch die Heiz- und Luftleitungen. Die Profis haben das mit wenigen Handgriffen erledigt.


Foto: © ÖBB/Kurt Prinz

Ab in die Werkstatt

Die beiden herausgelösten Waggons werden jetzt mit der Verschiebe-Lok abgeholt und hinüber in die riesige – und zum Glück gut beheizte – Werkstättenhalle gebracht. Erwin Stöger, der uns dort hinbegleitet, erzählt uns von all der Logistik, die hinter der Werkstättenplanung steckt.

Denn was, wenn ein Zug wegen geplanter Bauarbeiten wie etwa im November an der Weststrecke oder wegen einer unvorhergesehenen Störung nicht zu „seiner“ Werkstätte fahren kann? Dann kümmern sich die PlanerInnen darum, dass er in einer der 22 anderen Werkstätten in Österreich unterkommt. „Das hört sich einfacher an, als es tatsächlich ist“, erklärt der Knotenmanager, „denn man muss erst einmal klären, wer Kapazitäten hat – und ob auch die entsprechenden Ersatzteile lagernd sind.“ Außerdem ist der Knoten Matzleinsdorf natürlich nicht der einzige – sechs weitere gibt es in ganz Österreich. Für die beiden IC Waggons steht heute der sogenannte A-Check an, denn die letzte Überprüfung liegt schon wieder 20.000 Kilometer zurück.

Wenn man nun weiß, dass ein Fernverkehrszug täglich rund 1.500 Kilometer zurücklegt, bekommt man eine Idee davon, welche Fluktuation am Knotenpunkt herrscht.

„Den A-Check kann man sich im Grunde wie ein Auto-Service vorstellen“

erklärt uns ein junger Techniker, der hier heute seine Nachtschicht hat und gerade die Spannung an den Leitungen überprüft. „Außerdem kontrollieren wir noch alle Lichter, Klimaanlagen und Türen.“ Wer A sagt, muss bekanntlich auch B sagen, und daher folgt nach weiteren 20.000 Kilometern der B-Check. Der dauert länger, denn dabei werden zusätzlich alle Achsen und Bremsen kontrolliert.

Die Züge in der Werkstättenhalle stehen auf ganz normalen Gleisen – allerdings gibt es darunter eine Art Gang, damit die TechnikerInnen den nötigen Zugriff auf Achsen und Räder haben. Eine einmalige Chance, einen Zug von unten zu begutachten. Wir folgen dem Techniker aber erst einmal hinein in den Railjet am Nebengleis, wo er ein defektes Backrohr wartet. Die Griffe müssen immer wieder einmal getauscht werden. Im selben Zug, aber ein paar Waggons weiter hinten, wird inzwischen eine Toilette erneuert. Von Erwin Stöger erfahren wir, dass ein Railjet nie getrennt wird. Das Abkuppeln würde rund eine dreiviertel Stunde dauern, die Waggons bleiben immer in derselben Zusammenstellung.


Die Werkstatthalle ist das Herzstück des Knotens. Hier werden die Züge von oben bis unten überprüft. Foto: © ÖBB/Kurt Prinz

Die Saubermacher

Draußen ist es inzwischen endgültig dunkel geworden, aber der Betrieb am Knoten hat eher zugenommen. Eigentlich ganz logisch, denn spätabends sind weniger Fahrgäste unterwegs als tagsüber und damit können mehr Züge entbehrt werden. Wir schauen wieder hinüber zu unserem IC. Eine der wohl ungemütlichsten Arbeiten wurde zum Glück schon erledigt – das Entleeren der Toiletten. Dafür gibt es eine eigene Haltestelle auf halbem Weg zwischen Hauptbahnhof und dem Knoten.

Jetzt ist der Putztrupp dran. Er verschwindet gerade mitsamt seinen vielen Utensilien im Zug und wir folgen ihm. Nachdem alle liegen gebliebenen Zeitungen, Getränkedosen und Essensreste entfernt sind, geht es an die eigentliche Reinigung.


Foto: ©ÖBB/ Kurt Prinz

Da werden Fensterscheiben geputzt, Backöfen geschrubbt, der Boden gewischt. Nachdem wir hier unweigerlich im Weg stehen, machen wir uns auf den Weg zur Multifunktionsanlage – so wird die Gleisanlage hinter dem Hauptbahnhof genannt. Hier befindet sich auch die Verladestelle für Autoreisezüge. Als wir ankommen, sind gerade die VerschieberInnen am Werk. Die einzelnen Waggons wurden bereits mit den Autos beladen und mit der Verschiebelok auf das richtige Gleis gebracht – fehlt nur noch die Lok selbst.

Ein Kollege steht mitten vor dem ersten Waggon, während die Lok langsam rückwärts geschoben wird und ihn regelrecht einsperrt – natürlich beabsichtigt. Der Verschieber schließt nun die Luft- und Heizleitungen an und kuppelt die Lok mit dem Waggon. Der Autoreisezug ist jetzt fertiggestellt, der Lokführer bereit und es kann losgehen Richtung Vorarlberg.


Klo-Pause. Die Toiletten werden an einer eigenen Haltestelle innerhalb des Knotens entleert und mit frischem Wasser befüllt. Foto: © ÖBB/ Kurt Prinz

In der Waschstraße

Wir fahren wieder zurück Richtung Linse-Matz, wie Erwin Stöger und seine KollegInnen das Herzstück des Knotens nennen, und legen einen kurzen Zwischenstopp an der Waschanlage ein. Gerade rollt ein Railjet heran und der Lokführer gibt an dem kleinen Computer vor der Einfahrt die Zugdaten ein. Damit weiß die Waschanlage automatisch, welches Programm sie fahren muss – danach fährt der Zug in Schrittgeschwindigkeit durch die Anlage.


Foto: © ÖBB

Wir sind mittlerweile etwas hungrig und folgen nicht zuletzt deshalb den Caterern auf ihrem dem Weg zum Railjet auf Gleis 2, der hier schon seit rund einer Stunde steht und dem man sofort ansieht, dass die KollegInnen von der Innenreinigung ihre Arbeit schon erledigt haben. Gerade kommt der Kollege vorbei, der dafür sorgt, dass die Züge richtig beschriftet sind. Bei den älteren Garnituren passiert das mit kleinen gelben Zetteln, in einem Railjet geht das natürlich digital – USB-Stick angeschlossen und schon sind Zugnummer, Sitzplatzreservierungen und vor allem die Zugzielanzeige auf den digitalen Anzeigen zu lesen.

Währenddessen wird im Triebfahrzeug noch Sand nachgefüllt. Bei jedem Bremsvorgang wird etwas Sand auf die Räder und Gleise gestreut, damit sie besser haften. Gerade jetzt im feuchtkalten Winter ist das wichtig. Rund 250 Kilogramm Sand passen in den Behälter, etwa alle zwei Tage muss nachgefüllt werden. Für unseren Railjet ist der Zwischenstopp in Linse-Matz bald vorbei. In 30 Minuten fährt er von Wien Hauptbahnhof Richtung Salzburg. Damit hat er Glück gehabt – es hätte ja auch sein können, dass er die Nacht in Groß-Schweinbarth in Niederösterreich verbringen muss. Dort stünden nämlich die Chancen auf ein Graffiti nicht schlecht.

„In Groß Schweinbarth gibt es einen regelrechten ‚Graffiti-Tourismus‘, fast täglich gibt es neue – unsere Railjets wären bei den Sprayern übrigens besonders beliebt, sie werden aber bewacht.“

erzählt Erwin Stöger. Wird eines entdeckt, ist das der Polizei zu melden und wird nach spätestens drei Tagen entfernt. Inzwischen ist es spät geworden und wir verabschieden uns von Erwin Stöger und den KollegInnen, die hier noch bis sieben Uhr früh arbeiten. Dann wird es etwas ruhiger – bis am späteren Vormittag die Euronights eintreffen. Am Knoten Matzleinsdorf ist jedenfalls immer was los, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

40.000 Mitarbeiter/-innen bewegen das ganze Land

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Mehr als 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Profis in über 100 Berufsfeldern – sorgen bei den ÖBB dafür, dass Österreich immer verlässlich und sicher unterwegs ist.

Mit einer neuen Werbekampagne gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen: Vom Frachtenbahnhof bis zur modernen Steuerungszentrale ist das Unternehmen “immer in Bewegung” – das ist auch unser neuer Leitspruch, der in der Kampagne seine Premiere feiert. Denn es steht ein Generationenwechsel bevor: In den nächsten Jahren suchen wir über 10.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind einer der größten Arbeitgeber Österreichs und ein modernes Unternehmen. Wir wollen auch die nächste Generation für unser Unternehmen begeistern.

TV-Spot “ÖBB – Immer in Bewegung”

Making of

Über 40 ÖBB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren beim Videodreh für die ÖBB mit Begeisterung im Einsatz. Sie stehen für alle 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich ihr Bestes geben und “immer in Bewegung” sind, damit unsere Fahrgäste tagtäglich gut und sicher ankommen.

 

Plakate zur Kampagne

Wir suchen Verstärkung!

In nächster Zeit suchen wir verstärkt Mitarbeiter/-innen als VerschieberInnen, BuslenkerInnen, FahrdienstleiterInnen, TriebfahrzeugführerInnen und ZugbegleiterInnen.

→ Zu den Jobangeboten

Triebwagenschnellzug der ÖBB-Reihe 4010  

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Lange Zeit waren die eleganten Triebwagenzüge der Reihe 4010 DIE „Flaggschiffe“ der ÖBB-Flotte. Bis zu ihrer Ablöse waren die 4010er vom Österreichischen Bahnalltag im hochwertigen Fernverkehr nicht mehr wegzudenken.

Im noch jungen Nachkriegsösterreich waren noch viele Projekte zu erledigen. Eines der vordringlichsten war aber, den schnellen Personenfernverkehr mit neuen Fahrzeugen das Rüstzeug in die Hand zu geben um für die Fahrgäste qualitative Verbesserungen umzusetzen. Eines war jedem klar: die elektrische Traktion war nicht mehr aufzuhalten und nun galt es die Vorteile in Puncto Leistung und Geschwindigkeit zu nutzen.


Foto: (c) Archiv Posch

Als 1958 der „Transalpin“, der neue Starzug zwischen Wien und Zürich, Fahrt aufnahm, überzeugten die damals eingesetzten Fahrzeuge der Reihe 4130 nicht. Abgeleitet von Triebwagen der Wiener Schnellbahn boten sie den Fahrgästen zwar eine wichtige Qualitätsverbesserung aber der Durchbruch blieb ihnen verwehrt. Bereits nach den ersten Betriebsmonaten suchten die ÖBB nach einer geeigneteren Fahrzeuggeneration.

Diese rollte acht Jahre später, 1965, aus den Werkshallen von der renommierten Herstellerfirma Simmering-Graz-Pauker. Vorerst lieferte die Industrie drei Garnituren, bestehend aus Triebkopf, vier Mittel- und einem Steuerwagen. Von Anfang an überzeugten die blau-creme farbigen Züge nicht nur optisch sondern auch in der Laufruhe. Genau diese extreme Laufruhe begleitete die 4010er während ihres gesamten Einsatzzeitraumes bis zum Ausscheiden der letzten Garnitur am 31. Dezember 2008.


Foto: (c) Archiv Posch

In insgesamt fünf Serien wurden bis 1978 nicht weniger als 29 Zugsgarnituren an die ÖBB geliefert. Damit sorgten die ÖBB für einen gehörigen Modernisierungsschub und für eine wichtige Qualitätsoffensive. Die Züge waren gleichermaßen bei Fahrgästen und beim Personal mehr als nur beliebt. Fotos und Grafiken der eleganten Züge zierten zahlreiche interne und externe Druckunterlagen. Das sorgte natürlich für eine Bekanntheit bis weit über die Grenzen hinaus.

Lange Zeit bildeten die Städteschnellzüge das Rückgrat des modernen Fernverkehrs in Österreich. Zusätzlich zum Einsatz als Transalpin wurden die Züge als so genannte Triebwagenschnellzüge im Binnenverkehr auf allen wichtigen elektrifizierten Hauptlinien eingesetzt. Ein weiterer legendärer Langlauf war der „Bundesländer Express“, der als Langlauf nahezu alle Landeshauptstädte miteinander verband. Sehr schnell wurden die 4010er zum Rückgrat des Schnellverkehrs zwischen Wien und Graz sowie zwischen Wien und Salzburg. Erst mit der Ablieferung von modernen vierachsigen Waggons der Eurofima Z1 und Z 2 Bauarten gerieten die 4010 etwas ins Hintertreffen. Aber die Qualität blieb unerreicht. Verantwortlich für die Gestaltung der neuen Zugsflotte war der Designer Johann Benda vom Hersteller SGP.


Foto: (c) Archiv Posch

Während der langen Einsatzperiode dieser formschönen Städteschnellzüge erfuhren die Garnituren verschiedene Umbauten oder Modernisierungen. Im Zuge eines einheitlichen Farbkleids wurden sie nach und nach in die neuen ÖBB-Hausfarben der 1990er Jahre in rot-grau umgefärbt. Im Einsatz standen die 4010 fast ausschließlich im hochwertigen Fernverkehr. Selbst Frankfurt wurde von den Triebwagenschnellzügen angefahren. Zum Schluss ihrer Einsatzzeit kamen die 4010er auch teilweise im Regionalverkehr zur Verwendung.

Das Ausscheiden der eleganten Garnituren zum Jahresende 2008 markierte aber noch nicht das Ende ihrer Karriere. Der neue liberalisierte Personenverkehrsmarkt machte es möglich, dass einige Fahrzeuge für die Zukunft erhalten blieben. Während der 4010.009 zur musealen Erhaltung in Richtung ÖGEG (Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte) rollte, wurden die restlichen verbliebenen Garnituren an ein deutsches Eisenbahnverkehrsunternehmen verkauft. Die HKX (Hamburg Köln Express GmbH) möchte die Zwischen- und Steuerwagen für Fernverkehrsdienstleistungen weiter verwenden. Insgesamt 18 Waggons sollen dazu in Polen umgebaut und ertüchtigt werden. Bislang ist noch kein Einsatz zu verzeichnen.

Fact Box:

Baujahre: 1965-1978
Sückzahl: 29
Dauerleistung: 2.265 kW
Gewicht: 283 t
Achsfolge: Bo‘Bo‘+2‘2‘+2‘2‘+2‘2‘+2‘2‘+2‘2‘

Umgestaltung des Vorplatzes am Wiener Westbahnhof

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Im Zuge der bevorstehenden Umgestaltung des Vorplatzes am Wiener Westbahnhof kam es zu Kritik. Dazu möchten wir Stellung nehmen.

Es steht eine Neu-Nutzung verschiedener Flächen am Areal des Wiener Westbahnhofs bevor. Dabei ist auch eine Neugestaltung des Platzes zwischen dem Ausgang des Westbahnhofs Richtung Äußere Mariahilferstraße und dem sogenannten „Blauen Haus“  vorgesehen. Im Rahmen dieser Neu- und Umgestaltung wurden jetzt als erster Schritt die Bänke am Platz entfernt.

Das ist nicht, wie teilweise vermutet, in einer „Nacht- und Nebelaktion“ geschehen, die Umgestaltung ist schon seit einiger Zeit geplant.

Dazu unser Pressesprecher Roman Hahslinger:

Wir brauchen den verfügbaren Platz für eine Neugestaltung des Vorplatzes. Dabei war jetzt die Entfernung der Bänke nur der erste Schritt.

Der Zeitplan der Fertigstellung ist noch nicht finalisiert, möglicherweise kommen im Zuge der Neugestaltung wieder Bänke und Sitzmöglichkeiten.

Unsere Bahnhöfe sind öffentliche Orte des Zusammenlebens, Orte des Ankommens und Abfahrens, Orte des Austausches. Die Neu- und Umgestaltung des Vorplatzes trägt dazu bei, dass der Wiener Westbahnhof auch in Zukunft ein Treffpunkt für Reisende und Anwohner bleibt.

Der Kritik, dass wir als ÖBB sozial benachteiligte Menschen “vertreiben” wollen, treten wir entschieden entgegen. Die ÖBB stehen als Unternehmen zu ihrer sozialen Verantwortung. Wir kooperieren auf unseren Bahnhöfen laufend mit sozialen Einrichtungen.
Vor Ort am Westbahnhof sind wir in enger Zusammenarbeit mit BetreuerInnen sozialer Organisationen – wie Caritas, Diakonie oder sam (Mobile soziale Arbeit der Stadt Wien).

Die letzte Gotthard-Lok: die Re 6/6 der SBB

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Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist auch die Bedeutung der Bestandsstrecke über das Gotthard-Massiv gesunken. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben schon seit jeher spezielle Lokomotiven für diese Alpentransversale beschafft. Die neue Flachbahn bringt  nun viele Änderungen in der Flottenstrategie. Daher widmen wir uns heute den „letzten wahrhaftigen Gotthard Lokomotiven“.

Steilrampen. Allen Gebirgsstrecken ist gemein, dass sie über besonders steile Rampenstrecken verfügen. Sind diese Rampen für Fahrradfahrer oder Autos nur kleine Hindernisse, so bedeuten diese Strecken für die Eisenbahn besondere betriebliche Herausforderungen. Die Gotthardbahn selbst weist auf beiden Steilrampen eine Höchstneigung von rund 28 Promille auf (auf „PKW-Deutsch“ 2,8 Prozent) und erfordert damit besonders leistungsfähige Lokomotiven.


Foto:(c) Erich Naehrer

Anders als in Österreich wurden speziell für die Anforderungen für diesen Alpenübergang eigene Lokomotiven gebaut. Als „Gotthardlokomotiven“ erlangten sie allergrößte Ehre unter allen EisenbahnerInnen und Fans. Die bekanntesten Sprösse dieser Familie sind natürlich die Schweizer Krokodile. Heute widmen wir uns der „jüngsten Lok“, der Re 6/6, deren erstes Fahrzeug bereits 1972, also vor rund 45 Jahren, auf die Schienen rollte.

Insgesamt 89 Fahrzeuge wurden bis 1980 gebaut. Nach dem Schema der Schweizerischen Bundesbahnen wurden die Fahrzeuge als Re 6/6 bezeichnet und sukzessive in den Dienst gestellt wurden. Sie lösten im Wesentlichen die älteren Ae 6/6 ab und begannen den schweren Bergstreckenverkehr zu dominieren. Besonders spannend ist dabei, dass in der Geschichte der Bergstrecke alle Gotthardlokomotiven nahezu vollständig von einer neuen Generation von Lokomotiven abgelöst wurden.


Foto:(c) Erich Naehrer

Die Re 6/6 sind bis heute ein besonderes „Schwergewicht“, sowohl in puncto Leistung, als auch in ihrer Konstruktion. Während in Italien die verschiedensten schweren Lokomotivbauarten seit Jahrzehnten mit drei Drehgestellen konstruiert wurden, kam man in der Schweiz erst zu Beginn der 1970er Jahre auf die Idee, die Achsfolge Bo’Bo’Bo‘ (drei Drehgestelle mit je zwei angetrieben Achsen) einzusetzen. Im Gegensatz zur Co’Co‘-Lok, also einem Fahrzeug mit zwei Drehgestellen mit je drei angetriebenen Achsen, erwartete man sich eine wesentlich bessere Laufdynamik in engen Bögen.

Sechsachser versus Vierachser

Gerade auf Gebirgsstrecken wurde damals der Einsatz von sechsachsigen Lokomotiven immer problematischer. Die Drehgestellbauarten wurden zunehmend zu einem Problem in der Fahrdynamik und für die Infrastruktur. In Italien wurden die Sektionslokomotiven mit drei Drehgestellen zum Standard. Das erklärte Ziel war (und ist) die Fahrdynamik in Kurven zu verbessern und den Verschleiß bei den Schienen und Radscheiben zu verringern. Auch in der Schweiz versuchte man dieses Arrangement zu etablieren und man hatte von Anfang an Erfolg.

Die Maschinen wurden von den Re 4/4 weiterentwickelt und mit einem weiteren Drehgestell zur Re 6/6 ausgestattet. Zwei der Prototypen erhielten sogar einen geteilten Lokkasten, auf den bei der nachfolgenden Serienbeschaffung verzichtet wurde. Außerdem verfügen die Maschinen über zwei Trafos. Das Ziel war, die aus den 1950er Jahren stammende Flotte der Ae 6/6 zu ergänzen und später zu ersetzen.

Aus der Re 6/6 wird die Re 10/10

In der weiteren Entwicklung „mutierten“ die mittlerweile altehrwürdigen Re 6/6 zur Re 10/10. Dies erfolgte damit, dass man als Verstärkung eine Re 4/4 im Tandem in Vielfachsteuerung dazu kuppelte. Damit wurden Tandems geschaffen, die besonders schwere Güterzüge über die Rampen des Gotthards als auch der Simplonstrecke führen. Bis heute sind diese Formationen unverzichtbar für die Schweizerischen Bundesbahnen.


Foto:(c) Erich Naehrer

Der Gotthard Basistunnel

Der derzeit längste Tunnel der Welt mit einer Länge von 57 Kilometern brachte auch eine Zäsur für die stärksten Lokomotiven der Schweiz. Die „Flachbahn“ benötigt nicht mehr die Kraft der 45 Jahre alten Sechsachser. Vor Kurzem wurde entschieden, etwa die Hälfte der gebauten Maschinen für den Betrieb weiter zu erhalten. Dazu sollten die entsprechenden Fahrzeuge ein umfangreiches Refurbishment durchlaufen.

Dennoch, wenn jemand die „Königinnen“ der normalspurigen Schweizer Bergstrecken erleben will, sei Eile geboten, denn mit einem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ist in den nächsten Jahren zu rechnen.

Fact Box:

Baujahre: 1972-1980
Leistung: 7.237 kW
Geschwindigkeit: 140 km/h
Gewicht: 120 t
Achsfolge: Bo’Bo’Bo‘
Stückzahl: 89

Unterwegs mit dem Fahrrad

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Endlich ist es so weit, die Temperaturen klettern kontinuierlich nach oben und die Tage werden immer. Ideale Bedingungen für einen Ausflug mit dem Fahrrad. 

Mit der Bahn bist du in jeder Richtung mobil: Wir bringen dich zu den schönsten Routen entlang von Flüssen, rund um Seen und über alle Berge. Donau-, Enns- oder Salzkammergutradweg lassen sich über die Weststrecke erreichen, auf der alle Intercitys und viele Railjets Fahrräder transportieren.

Die Fahrradabteile im ÖBB-Railjet befinden sich im ersten Wagen hinter der Lok und bieten Platz für fünf Räder. Auf der Südstrecke zwischen Wien, Villach und Lienz bzw. Venedig sind alle Fernverkehrszüge mit Fahrradabteilen ausgestattet und ermöglichen so zum Beispiel eine Tour auf dem Drauradweg. Wenn du entlang der Mur in die südsteirischen Weinberge radeln möchtest, bietet sich Graz als Ausgangspunkt an.

Fahrradabstellplätze gibt es in den meisten Fernverkehrszügen zwischen Wien und Graz. Wer gern hoch hinaus fährt, kann sein Mountainbike in jedem Inter- und Eurocity auf der Tauern- bzw. Brennerstrecke sowie im inneralpinen Verkehr (Graz – Salzburg/Innsbruck, Graz – Linz) mitnehmen.


(c) ÖBB/ H. Eisenberger

Und wer den ganzen Tag zum Radfahren nutzen möchte, reist in der Nacht an und ab: Viele Euronight-Züge befördern Fahrräder. Bei Touren in die Umgebung bleibst du dank des Nahverkehrs flexibel. Die Beine sind müde? Dann bringen S-Bahn, Regional- oder Regionalexpress-Zug dich und dein Fahrrad wieder bequem nach Hause.


Foto:(c) Nextbike/ Franz Wein

Wenn Rad eine Reise tut, …

Damit alles im Zug wie am Schnürchen klappt, ein paar Tipps und Tricks:

  • In unseren Zügen gilt Selbstverladung.
  • Triff bitte 5 bis 10 min vor Abfahrt des Zuges am Bahnsteig ein.
  • Auf deiner Reservierungsbestätigung steht, in welchem Wagen sich dein Fahrradstellplatz befindet. Am Bahnsteig im Wagenstandanzeiger nachsehen und zum richtigen Bahnsteigsektor gehen.
  • Damit Bahn- und Radfahren von Anfang an zum Vergnügen wird, nimm bitte vor Eintreffen des Zuges die Packtaschen vom Rad. Dann geht das Einsteigen und Verladen ohne Hektik.
  • Achte beim Ein- bzw. Aussteigen darauf, Beschädigungen an Ihrem Rad oder dem Zug zu vermeiden. Bitte reinige deinen Drahtesel vor dem Einsteigen, wenn dieser stark verschmutzt ist.
  • In Fernverkehrszügen gibt es meist Fahrradhaken. Im Nahverkehr stehen Räder in den dafür vorgesehenen Bereichen. Bitte sorge für eine sichere Verwahrung deines Rades. Sichere es mit den vorhandenen Gurten.
  • Für alle E-Biker: In unseren Zügen haben wir keine Ladestationen für Fahrrad-Akkus. Die Steckdosen in den Wagen sind nur für Kleingeräte geeignet. Bitte sorge vor der Reise für volle Akkus!

TIPP: Wenn du dein Rad demontieren und verpacken oder dein Faltrad zusammenlegen, kannst, kannst du es kostenfrei als Handgepäck mitführen. Bitte verstaue dein „Rad-Paket“ sicher in den dafür vorgesehenen Bereichen.

Mit nextbike auch ohne eigenem Fahrrad auf Radtour gehen

Mit dem nextbike stehen dir Fahrräder für jede Gelegenheit zur Verfügung! In Niederösterreich und rund um den Neusiedlersee stehen praktische 3-Gang-nextbikes 7 Tage die Woche, rund um die Uhr für dich bereit. Egal ob du pendelst, einen Radausflug planst oder einfach nur schnelle Erledigungen tätigen möchtest, mit einem nextbike bist du flexibel mobil. Einmal registrieren und nextbike weltweit nützen. Handy zücken, aufsteigen und losradeln!


(c) nextbike/ Anja Jungnickel

Vorteile als ÖBB Stammkunde

Als VORTEILS– bzw. ÖSTERREICHCARD Kunde fährst du jede erste Stunde am nextbike gratis. Diese Sonderkondition gilt bei jeder nextbike-Fahrt in Niederösterreich und im Burgenland. Wird das nextbike innerhalb einer Stunde wieder bei einem nextbike-Standort zurück gegeben, fallen keine Kosten an. Die Tagesfahrt kostet ermäßigt €9.

Alle Infos dazu findest du hier: nextbike.at/oebbvorteilscard

nextbike-Verleihstellen und Radrouten

Hier noch ein paar Ideen für deine Fahrradroute mit dem Nextbike:


Perspektivenwechsel

Unsere trainees für mobilität

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Ambitionierten UniversitätsabsolventInnen oder FH-AbsolventInnen bieten wir einmal pro Jahr ein konzernweites Traineeprogramm “trainees für mobiliät”. 

Unser Traineeprogramm bietet dir mehrfache Job Rotations innerhalb des ÖBB-Konzerns. Dabei ergibt sich die Gelegenheit, unterschiedlichste Aufgabenbereiche praxisorientiert aus verschiedenen Perspektiven kennen zu lernen. Zahlreiche Trainings und Seminare sowie Mentoring begleiten dich auf deinem Weg durch das Programm. Im Rahmen von österreichweiten Exkursionen lernst du den ÖBB-Konzern in seiner Vielfältigkeit kennen. Gleichzeitig schaffst du dir damit ein österreichweites Netzwerk innerhalb des Unternehmens.


Aktueller Traineejahrgang sammelte über 2.500 Euro für den guten Zweck. Foto:(c) ÖBB/Wegscheider

Was dich erwartet und wie du dich bewirbst

Wir stehen vor großen Herausforderungen. Um auch in Zukunft am Markt erfolgreich zu agieren, benötigen wir LeistungsträgerInnen, die mit ihrem Know-how unterschiedliche Fachabteilungen stärken und mit viel Engagement nachhaltige Beiträge für das Unternehmen leisten. Das Förderprogramm “trainees für mobilität” wurde entwickelt, um FH-/Uni-AbsolventInnen den Einstieg ins Unternehmen zu erleichtern und konkrete praktische Arbeitsfelder sichtbar zu machen. So wird der bestmögliche Einsatz für “Newcomer” als zukünftige SpezialistInnen gewährleistet.

Zielgruppe

Das Programm » trainees für mobilität « richtet sich an FH-/Uni-Absolvent/inn/en…

  • unterschiedlicher Studienrichtungen (z.B. Technik, Wirtschaft, Recht),
  • mit wenig bis keiner Berufserfahrung,
  • die das System Bahn gemeinsam mit uns weiterentwickeln möchten.

Wo du dich bewerben kannst

Die Bewerbungsphase für das am 04.September 2017 startende Programm läuft von 03. – 30.04.2017. In diesem Zeitraum findest du die Ausschreibung auf unserer ÖBB-Berufsbörse. Schicke uns dazu deine aussagekräftige Online-Bewerbung inkl. Lebenslauf und Motivationsschreiben. Wir bitten um Verständnis, dass wir Bewerbungen über die Emailadresse leider nicht entgegen nehmen können.

Weitere Informationen findest du unter: trainees-fuer-mobilitaet

Programmbausteine

Unterschiedliche Programmbestandteile sowie eine intensive Begleitung der Trainees während des Programms spiegeln die Bedeutung der Trainees für die ÖBB wider:

  1. In der »Kick-off-Woche« wird den Trainees mittels Präsentationen, Erfahrungsberichten und ersten Exkursionen ein Einblick in den Konzern ÖBB vermittelt.
  2. Im Rahmen der »Job Rotation« lernen die Trainees ihren Fachbereich praktisch kennen. Sie arbeiten in den Abteilungen mit und bauen Handlungskompetenz für die Spezifika der operativen Arbeit auf.
  3. Durch die Planung und Umsetzung eines »Sozialprojekts« erwerben die Trainees einerseits Projekt-Know-how und andererseits unterstützen sie eine Sozialeinrichtung.
  4. »Seminar- und Exkursionswochen« quer durch Österreich schaffen Nähe zum »Kerngeschäft« der ÖBB.
  5. Regelmäßig stattfindende »Round Tables« erlauben der Traineegruppe kontinuierlichen Erfahrungsaustausch und laden darüber hinaus zum Netzwerken ein.
  6. Im »Development Center« erhalten die Trainees Feedback bzgl. ihrer Stärken und ihrer Entwicklungspotenziale.
  7. Ein/e »Mentor/in« begleitet jeden Trainee während des Programms.
  8. »Performancegespräche« mit der fachlichen Führungskraft runden die laufende Weiterentwicklung während des Programms ab.

AbsolventInnen des Traineeprogramms im Interview

Unser Traineeprogramm hat bereits mehrere Jahrgänge hinter sich. Viele der Teilnehmer haben sich erfolgreich in das Geschehen des Konzerns eingebracht. Wir haben einige von ihnen zu ihren Erfahrungen mit dem ÖBB-Traineeprogramm “trainees für mobilität” befragt.

Victoria Matzka


Streckenmanagement & operative Infra­struk­tur­entwicklung, Streckenmanagement und Anlagen­entwicklung, ÖBB-Infrastruktur AG Traineeprogramm 2015

Warum haben Sie sich für das Traineeprogramm der ÖBB entschieden?

Nach meinem Studium war das Traineeprogramm für mich der ideale Berufseinstieg. Die Ausschreibung klang einfach zu gut – 4 Traineestellen in einem Jahr um den gesamten Konzern kennenzulernen, Exkursions- und Seminarwochen, sowie das Mentoring Programm überzeugten mich meine Bewerbung an die ÖBB abzuschicken. Die Ausschreibung hielt was sie versprach. Die 1. Traineestelle wurde zugeteilt und die 3 weiteren wählten wir selbst aus. So konnte ich das Traineejahr ganz nach meinen eigenen Interessen gestalten.

Was waren Ihre persönlichen Highlights im Traineeprogramm?

Ein Highlight des Traineeprogrammes sind mit Sicherheit die Exkursionswochen. Die Fahrt mit dem Tunnelrettungszug in Mallnitz sowie der Besuch des Kraftwerks Spullersee sind mir besonders gut in Erinnerung geblieben. Die Exkursionswochen bieten den Trainees die Möglichkeit die ÖBB außerhalb des Büroalltages zu entdecken sowie sich untereinander besser kennenzulernen.

Welche Inhalte des Traineeprogramms waren für Sie in Hinblick auf Ihre Karriere besonders lehrreich?

Das Mentoring Programm hat mir die Möglichkeit gegeben, karrierespezifische Fragen mit meiner Mentorin zu besprechen. Sie unterstütze mich auch bei Fragen zur Auswahl der Traineestellen. Besonders lehrreich waren meine Traineestellen in den unterschiedlichen ÖBB-Gesellschaften. Ich habe Traineestellen in der ÖBB-Infrastruktur AG, ÖBB-Personenverkehr AG sowie der ÖBB-Holding AG absolviert. So konnte ich den ÖBB-Konzern aus den verschiedensten Blickwinkeln kennenlernen.

Wie sieht Ihr schulischer und universitärer Werdegang aus?

Ich habe das Bachelor- und Masterstudium für “Kulturtechnik und Wasserwirtschaft” an der Universität für Bodenkultur in Wien absolviert. Danach begann ich das Masterstudium „Polar and Alpine Change“ an der University of Sheffield in Großbritannien. Eine Feldforschung im Rahmen eines Kurses des University Centre in Svalbard führte mich dann noch ein Monat nach Spitzbergen bevor ich bei den ÖBB das Traineeprogramm im September 2015 begonnen habe.

Karoline Redl


Yield Management im Nachtverkehr, Fern­verkehr/Preis­management,
ÖBB-Personenverkehr AG, Traineeprogramm 2015

Warum haben Sie sich für das Traineeprogramm der ÖBB entschieden?

Meine Entscheidung für ein Trainee-Programm im ÖBB-Konzern wurde durch die gebotenen Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung und das spannenden Betätigungsfeld beeinflusst. Ich weiß insbesondere die vielfältigen beruflichen aber auch persönlichen Weiterbildungsmöglichkeiten zu schätzen. Auch Rotationsstellen abseits der selbst gewählten Spezialisierungen können gewählt werden, um den Konzern als Ganzes näher kennenzulernen.

Was waren Ihre persönlichen Highlights im Traineeprogramm?

Die Highlights waren für mich während der Trainee-Exkursionswochen die Umsetzung der Projekte auf der Fläche zu sehen. Die Motivation und das Engagement der MitarbeiterInnen für ihre Arbeit sind beeindruckend. Eine spannende Erfahrung war beispielsweise die Fahrt mit dem Tunnelrettungszug in Richtung Tauerntunnel, aber auch eine Ausfahrt mit dem neuen Cityjet bei dem wir Trainees hautnah die TriebfahrzeugführerInnen waren.

Welche Inhalte des Traineeprogramms waren für Sie in Hinblick auf Ihre Karriere besonders lehrreich?

Das Programm bietet vor allem die Chance während der Rotationsstellen die unterschiedlichsten Einsatzgebiete eines Eisenbahnverkehrsunternehmens kennenzulernen, sich ein Netzwerk aufzubauen und sich so eine möglichst umfassende Gesamtbetrachtung über die Österreichischen Bundesbahnen anzueignen. Diese umfassende Konzernsicht möchte ich auch zukünftig beibehalten.

Wie sieht Ihr schulischer und universitärer Werdegang aus?

Nach dem Abschluss der Matura bildete ich mich, aufgrund meiner Zahlenaffinität und meines finanzwirtschaftlichen Interesses, mit einem BWL-Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien weiter. Danach absolvierte ich das zweijährige berufsbegleitende Masterstudium “Financial Management & Controlling” an der Fachhochschule der Wirtschaftskammer Wien. Die anwendungsbezogenen Lerninhalte der Lehrveranstaltungen halfen mir Unternehmensprozesse und -zusammenhänge besser zu verstehen. Die gelernten Inhalte konnte ich parallel dazu in einem Logistikunternehmen in der Finanzabteilung in der Praxis anwenden.

MMag. Peter Recht


Geschäftsbereichsleiter Streckenmanagement und Anlagenentwicklung
ÖBB-Infrastruktur AG, Traineeprogramm 2008

Warum haben Sie sich für das Traineeprogramm der ÖBB entschieden?

Die Gründe waren das vielfältige Aufgabenspektrum und der eigene Gestaltungsspielraum.
Nach meinem Studium erschien mir ein Traineeprogramm als idealer Einstieg in die Berufswelt. Das Traineeprogramm des ÖBB-Konzerns eröffnet einem dabei ein immens breites Themen- und Aufgabenspektrum, welches sich in dieser Art in Österreich vermutlich kein zweites Mal finden lässt. Das ÖBB-Programm war für mich unter anderem auch deshalb so verlockend, weil es die Möglichkeit geboten hat, sich seine Traineestellen im Unternehmen selbst auszusuchen. Damit war es mir möglich gezielt jene Stellen zu absolvieren, welche meinen eigenen Interessen am besten entsprachen.

Was waren Ihre persönlichen Highlights im Traineeprogramm?

Die Highlights waren meiner Meinung nach schlichtweg die gemeinsamen Trainee-Exkursionen während des Traineejahres. Dabei konnte man sich vor Ort ein Bild der Tätigkeiten im Konzern machen und man bekam tiefe Einblicke in das operative Arbeitsgeschehen. Vom Spaß, den wir Trainees dabei hatten, mal ganz zu schweigen. Eine der interessantesten Exkursionen führte uns im Rahmen eines Erfahrungsaustausches mit Trainees der deutschen Bahn auch nach Frankfurt, wo wir in der zentrale des deutschen Personenverkehrs einen gemeinsamen Workshop abhielten.

Welche Inhalte des Traineeprogramms waren für Sie in Hinblick auf Ihre Karriere besonders lehrreich?

Das Traineeprogramm ermöglicht den Trainees in kurzer Zeit viele unterschiedliche Bereiche kennenzulernen. Das bedeutet auch, dass man sich immer wieder auf neue Rahmenbedingungen bei den unterschiedlichen Traineestellen einstellen muss und dadurch in relativ kurzer Zeit eine sehr hohe Sozialkompetenz entwickelt. Das Arbeiten in unterschiedlichen Teams zu jeweils unterschiedlichen Themenstellungen ist dabei sehr lehrreich. Von diesen Erfahrungen und den dabei entstandenen Netzwerken profitiert man auch noch lange nach dem Ende des Traineejahres.

Traineeblog

Was die Trainees bei uns erleben, berichten sie auf unserem Blog:

Hier geht es zum Trainee-Blog

Wohlfühlen am Bahnhof

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Ende März 2017 – Eine besondere Stimmung liegt in der Luft… Raschelnd werden Material-Pakete für den Zugtransport verpackt, eifrig wird an der Wunschliste für die Test-Möbelausstatter geschrieben, vorfreudig werden Raumpläne perfektioniert. Und alle freuen sich auf das große Ereignis: das Testing der 2. Challenge „Wohlfühlen am Bahnhof“ in Innsbruck.

Dass diese Zeit wieder so schnell vor der Tür steht, hätten wir uns nicht zu träumen gewagt! Eben waren wir noch damit beschäftigt deine Meinung zur idealen Wartesituation einzuholen, die eingereichten Ideen zu durchforsten und diese mit Architekten, Service Designern und Bahnhofsmanagern zusammenzufügen. Gerade als wir die Erkenntnisse als ganzheitliches Konzept auf’s Papier brachten, bekamen wir die Chance, dieses gleich in Innsbruck in einem neuen Warteraum zu testen.

Gesagt – getan

Schon waren wir am Zug! Als wir wenige Tage später in Innsbruck den Raum betraten, in dem wir uns einrichten, austoben und versuchen durften, war dieser leer. Wir freuten uns über die kahlen Wände, den nackten Boden, das helle Licht und die noch zurückhaltende Stimmung, von der wir umgeben waren. Hier wollten wir arbeiten! Das alles waren perfekte Gründe, um die Baustelle zu eröffnen und die Warteraumgestaltung ganz neu zu denken mit dem Ziel, genau diesen leeren Raum in eine warme Wartehöhle zu verwandeln.

Die Vorbereitung

Das Warten auf die Lieferung der Innenausstattung erinnerte an die Minuten vor der Bescherung. Immerhin sind wir mit einem langem Wunschzettel zum Weihnachtsmann der ÖBB gekommen:

  1. Möbel für Alleinreisende, die ruhig durchatmen wollen,
  2. Möbel für Leute, die am Bahnhof arbeiten müssen,
  3. Möbel für Eltern, die mit Kindern unterwegs sind und
  4. Möbel für Gruppenreisende, die in der Wartezeit miteinander kommunizieren

Wie Heinzelmännchen machten wir uns daran, in Windeseile den leeren Raum mit Atmosphäre und Testmöbeln zu füllen. Einladende Tapeten, angenehme Teppichfließen, bequeme Sitze, praktische Arbeitsplätze und kinderfreundliche Möbel wurden von uns angeklebt, aufgebaut oder verschraubt. Auch wenn das noch nicht die finale Einrichtung war, konnte man schon erkennen: dieser Raum wird anders! Das zeige uns auch ein junger Tourist, der mit Kopfhörern im Ohr seelenruhig in unsere bald fertige Baustelle kam und sich dort auf einem neuen Polsterstuhl niederließ.

Ein gutes Zeichen: Unser Warteraum wirkte also schon einladend, als er noch gar nicht für Kundinnen und Kunden zugänglich sein sollte.

Die Eröffnung

Schon am nächsten Morgen konnten wir die Türen des neuen Warteraums für alle öffnen. Alle Bahnhofsgäste waren eingeladen, sich ihren Lieblingsplatz zu suchen und Feedback zu geben.

Projektteam vor unserem Testwarteraum

Die Reaktionen waren wie Geschenke für uns. Unterschiedlichste Menschen fanden  in den Warteraum – manche als hätte es ihn schon immer gegeben, andere weil sie direkt von uns eingeladen wurden. „Ah super, da geh ich gleich hin!“ meinte der vollgepackte Mann mit seinem riesigen Rucksack begeistert, als wir vor dem Bahnhof mit Flyern in unseren neuen Test-Warteraum einluden.

 

Zitate, die uns besonders gefreut haben

„Ooooh, tut das gut“ konnte man schon hören, wenn man in der Nähe der Sofas war, auf die sich Bahnhofsgäste fallen ließen.

„Da müssen wir jetzt häufiger mit der ÖBB fahren, wenn es so gemütlich ist!“ meinten zwei treue Kundinnen, die es sich bei uns auf den gepolsterten Einzelsesseln bequem machten.

„Wie praktisch! Etwas trinken zu können ohne dabei im Café zu sitzen!“ war eine der positiven Reaktionen auf die Kombination aus Sitzecken und Kaffeetischen.

Dass der Raum dann auch noch „lebendig und sympathisch“ wirkt und dabei „durch die verschiedenen Möglichkeiten etwas für jeden Bedarf bietet“ bestätigte unsere Arbeit.

Unsere Learnings

Natürlich freuten wir uns über Lob, doch reichte uns das alleine nicht. Ob wir noch etwas verbessern könnten war das Kernthema in allen Kundengesprächen, die wir führten – und davon gab es viele. Über 100 Menschen nahmen sich Zeit für ein umfassendes Gespräch mit uns, dabei erzählten sie, wie sie die Raumgestaltung finden und womit sie ihre Wartezeit am liebsten verbringen. „Toll, wie Kunden befragt werden!“ bekamen wir die Freude in der direkten Interaktion zu hören.

Für Kinder gibt es einen eigenen Bereich, in dem sie sich ihre Wartezeit verkürzen kürzen.

Nicht nur die Nutzer des Warteraums waren begeistert. Alex, der als Verstärkung in  unserem Team mitanpackte und Kundinnen und Kunden im um rund um den Warteraum interviewte, meinte nach den drei gemeinsamen Testingtagen in Innsbruck:

„Dass sich das Kundenverhalten so drastisch verändert, wenn man den Arbeitstisch um einen Meter  verrückt oder den Lederstuhl gegen einen Holzstuhl austauscht, hätte ich mir nicht erwartet. Das ist aber auch das Schöne an Open Innovation mit all seinen Facetten. Man wird immer wieder auf’s Neue überrascht und kann seine Produkte und Services zu 100% an die Kundenbedürfnisse ausrichten.“

DANKE!

Mit solch wertvollen Eindrücken und vielen neuen Antworten im Gepäck ging es nach vier Tagen am Bahnhof wieder zurück in unsere Büros. Wir schätzten jedes Feedback, jede helfende Hand und jedes bereitete Lächeln. Zu sehen, wie sich unsere Kundinnen und Kunden schon über eine so schnell organisierte Testlösung freuen und dieses Warteraum-Testsetting voll ausnutzen, ist die schönste Bestätigung unserer Arbeit. Und wie zufrieden müssen sie erst sein, wenn es eine dauerhafte Final-Lösung gibt, in der ihre Meinungen aufgegriffen wurden? Wir werden es sehen, ganz bestimmt schon vor Weihnachten… 😉

Die Schnellbahnzüge der Reihe 4020

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Sie prägen das Bild der Bahnen in und um Wien wie keine andere Fahrzeuggeneration.
Insgesamt 120 dreiteilige Schnellbahngarnituren der ÖBB-Reihe 4020 wurden für den Nahverkehr von 1978 bis 1987 gebaut.

In ihrer über fünfzigjährigen Geschichte avancierte die Wiener Schnellbahn (neben der U Bahn) zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Bundeshauptstadt. Wurden bei der Eröffnung 1962 moderne dreiteilige Garnituren der Reihe 4030 eingesetzt, so kam diese kleine Flotte an Triebwagen sehr schnell in die Lage, zusätzliche Kapazitäten nicht mehr bewältigen zu können. Außerdem sollten Linienerweiterungen durchgeführt und mit moderneren Fahrzeugen bedient werden. So beschritten die ÖBB Mitte der 1970er-Jahre den Weg für die grundlegende Erneuerung des Wiener Schnellbahnfuhrparks.


Alt und neu. Die Talent-Nahverkehrszüge sollten die 4020er letztlich ablösen. Hier geben sich die Fahrzeuggenerationen ein Stelldichein. Foto:(c) Christoph Posch

Neue Züge

Die neuen Züge sollten aber nicht nur explizit für die Wiener Schnellbahn, sondern auch in anderen Ballungsgebieten, wie zum Beispiel in Innsbruck oder im Rheintal, eingesetzt werden. Das bedeutete die Konstruktion einer Fahrzeuggeneration, die sowohl die hohen Anforderungen in Richtung Beschleunigung als auch einen Fahrgastkomfort für Regionalbahnen erfüllt. Das Konzept eines dreiteiligen Triebwagenzuges mit einer angetriebenen Einheit wurde beibehalten. Um die Beschleunigungsanforderungen zu erfüllen, wurden die Leistungskennwerte verstärkt. Für die Konstruktion und den Bau der neuen Triebwagengeneration zeichneten die Simmering-Graz-Pauker-Werke verantwortlich. Das Design der Züge entstammt übrigens aus der genialen Feder von Johann Benda, der seine „Handschrift“ bei vielen Schienenfahrzeuggenerationen hinterließ.

“Die Züge der ÖBB-Reihe 4020 prägten das Bild der Wiener Schnellbahn.”

Das markanteste Zeichen der neuen Schnellbahntriebwagen der Reihe 4020 war und ist die große Frontscheibe, die den Fahrzeugen den Spitznamen „Fernseher“ verleiht. Der humorvolle inoffizielle Name täuscht aber über die Leistungskennwerte hinweg, denn die 4020er sind nach wie vor ideale Fahrzeuge für den Verkehr in Ballungsräumen. Einen schnellen Fahrgastwechsel ermöglichen insgesamt sechs breite Einstiegsbereiche, die mit Schwenkschiebetüren ausgestattet sind. Vier Tatzlager-Fahrmotoren mit einer Gesamtleistung von rund 1.200 kW sorgen für eine Beschleunigung von 0,7 m/s², also ideal für eine innerstädtische Schnellbahn. 184 Sitzplätze und eine sehr große Anzahl an Stehplätzen stehen für die Fahrgäste zur Verfügung. Innerhalb von neun Jahren wurde die Flotte von 120 Fahrzeugen von den SGP an die ÖBB ausgeliefert und sofort im Schnellbahnverkehr eingesetzt.

Einsatz im Westen

Einige Fahrzeuge verschlug es aber bis nach Tirol und Vorarlberg. Diese betrieblich ausgezeichneten und bei den Fahrgästen beliebten Fahrzeuge wurden im Großraum Innsbruck, auf der Mittenwaldund Außerfernbahn sowie im Rheintal eingesetzt. Erst mit dem Einsatz von modernen Talent- Nahverkehrsgarnituren konnten diese Fahrzeuge nach Wien umstationiert werden. Seither verstärken diese Fahrzeuge die Flotte der Wiener Schnellbahn. Sämtliche 119 im Stand verbliebenen Fahrzeuge, eines wurde zwischenzeitlich ausgeschieden, wurden in den letzten Jahren mit einer Notbremsüberbrückung und Matrixanzeigen ausgestattet.


S-Bahn-Garnitur im Gebirge. Einige der Triebwagengarnituren verschlug es bis in den Westen Österreichs. Erst mit der Stationierung von modernen Talent-Garnituren wurden auch sie nach Wien versetzt. Foto: (c) Christoph Posch

Nachfolge für die Stars

Aber auch die 4020er kommen langsam, aber sicher in die Jahre und ein Ersatz wird in den nächsten Jahren notwendig. Waren ursprünglich die Talent-Züge der Reihe 4024 als Nachfolgegeneration für die Wiener Schnellbahn vorgesehen, so waren diese nach dem Abschluss von zahlreichen Verkehrsdiensteverträgen mit den Bundesländern nicht mehr in dem notwendigen Ausmaß verfügbar. Eine neue Generation von Schnellbahn- und Regionalverkehrszügen wurde international ausgeschrieben. Vor wenigen Wochen erhielt die Herstellerfirma Siemens den Auftrag zur Lieferung von 100 dreiteiligen Zügen des Typs DESIRO ML, die sowohl in einer Regionalbahn- als auch in einer Schnellbahnversion an die ÖBB geliefert werden.

Infobox

ÖBB-Reihe 4020
Baujahre: 1978–1987
Leistung: 1.200 kW
Gewicht: 127,4 t
Höchstgeschwindigkeit:
120 km/h
Sitzplätze: 184
Stückzahl: 120

Stellungnahme der ÖBB zum Vorfall am Hauptbahnhof

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Am Wiener Hauptbahnhof sind am Dienstag Betonteile auf eine Schnellbahngarnitur und in weiterer Folge auf den Bahnsteig 2 (Schnellbahn) gestürzt. Durch einen Stromüberschlag – ein sehr außergewöhnliches Ereignis – kam es zu einer Betonabplatzung an einem Betonträger-Querbalken über den Gleisen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Es handelte sich bei den Betonteilen nicht um Deckenplatten des Hauptbahnhofes, wie in Medien und diversen Social Media-Kanälen berichtet wurde.

Die Betonteile fielen gegen 9.00 Uhr im Gleisbereich herab und prallten am Schnellbahnzug ab. Die Bruchstücke landeten dann auf dem Bahnsteig, wie auf Fotos auf Twitter zu sehen war. Die genaue Ursache für den Stromüberschlag wird von Experten derzeit untersucht. Am Bahnsteig besteht keinerlei Gefahr mehr.

Foto:(c) ÖBB/ Hoch

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