Kennt ihr Ritter von Flattich? Er wurde 1826 als Wilhelm Gustav Heinrich Flattich geboren, war Architekt und Baudirektor der österreichischen Südbahngesellschaft sowie Erbauer des alten Wiener Südbahnhofs. Und: Nach seinen Plänen entstand 1871 der Lienzer Bahnhof.
Nun ist der Bahnhof Lienz selbst nach Neubau Mitte des letzten Jahrhunderts schon wieder in die Jahre gekommen. Fahrgäste erwarten sich heute deutlich mehr Komfort und eine viel bessere Verknüpfung von Bahn, Bus, Auto und Rad. Diesen Wünschen wird mit dem Umbau zu einem modernen Mobilitätszentrum jetzt Rechnung getragen.
Attraktivierung Bahnhof samt Vorplatz
Das Bahnhofsgebäude wird modernisiert und mit einem großzügigen Vordach aufgewertet. Die bestehenden Bahnsteige werden neu gebaut, Aufzugsanlagen werden eingebaut, so wird der ganze Bahnhof barrierefrei. Der Vorplatz wird völlig neu gegliedert. Es entstehen acht Busbuchten, eine überdachte Bike&Ride-Anlage mit 120 Plätzen für Räder und 20 für Mopeds und Motorräder. Außerdem werden zusätzliche Plätze für Taxis und Kurzparker zum Ein- und Aussteigen geschaffen. Östlich des Bahnhofs wird ein neues Lebensmittelgeschäft gebaut.
und so soll das alles mal aussehen (Videoanimation)
Moderne Verkehrsdrehscheibe
Der Bahnhof Lienz wird zu einer Drehscheibe, die jeder Form der Mobilität Platz gibt und sie leicht kombinierbar macht. Der Zugang zum öffentlichen Verkehr wird verbessert und viel komfortabler gemacht. Bahnkundinnen und Bahnkunden können dann ganz einfach mit dem Rad, Moped, Pkw oder zu Fuß zum Bahnhof kommen und mit Zügen und Bussen in alle Richtungen weiterfahren.
Bis Dezember 2021 entsteht südseitig des Bahnhofs ein großer Radabstellplatz mit 150 Plätzen. Außerdem wird ein Radverleih-Zentrum mit 3.000 Leihrädern errichtet. Zudem wird ein neuer Bahnsteig gebaut, der speziell für die Radverladung zur Verfügung stehen wird.
Ebenfalls südlich des bestehenden Bahnhofs ensteht eine neue Park&Ride-Anlage mit 144 Stellplätzen – davon vier barrierefrei, acht für E-Mobilität sowie zehn Carsharing-Plätze.
Eine direkte Verbindung zwischen dem südlichen Teil des Bahnhofs und der Innenstadt wird mit der neuen Rad- und Geh-Unterführung zwischen Bozener Platz und Tristacher Straße geschaffen. Der neue Durchgang unter dem Bahnhof ist nicht nur Zugang zu den Bahnsteigen, sondern bildet auch die perfekte Verbindung von Stadt und Umland.
Neue Draubrücke
Der Südteil des Bahnhofs mit dem Eisenbahnmuseum wird auch durch den Bau einer neuen Draubrücke Richtung Tristacher Straße für alle Verkehrsteilnehmer optimal erreichbar sein.
Der Baustart für den Stahlgiganten über die Drau erfolgte im Februar 2019. Nach vorbereitenden Arbeiten wurden die Fundamente errichtet und aktuell laufen die Montagearbeiten für die Tragkonstruktion.
Ab Mitte 2020 wird die neue Draubrücke als Zufahrt zur Park&Ride-Anlage sowie zum Eisenbahnmuseum dienen. Wer zu Fuß und mit dem Rad unterwegs ist, kann dann über die neue Draubrücke oder den neuen Durchgang unter dem Bahnhof bequem und direkt bis in die Lienzer Innenstadt kommen.
Fakten, Fakten, Fakten
Bahnhof
- Baustart: März 2019
- Bauende: Dezember 2021
- Errichtung einer hellen Geh- und Radunterführung, die Umland und Innenstadt verbindet und durch Liftanlagen alle Bereiche des Bahnhofs barrierefrei zugänglich macht.
- Errichtung einer neuen P&R-Anlage (144 Stellplätze, davon 8 für E-Mobility) und von insgesamt 270 überdachten B&R-Stellplätzen sowie 20 Moped-Stellplätzen.
- Neugestaltung des Busbahnhofs und bessere Gliederung der Verkehrszufahrt am Vorplatz.
- Errichtung eines Lebensmittelgeschäfts und eines Radverleihzentrums.
Brücke
- Baustart: Februar 2019
- Bauabschluss: August 2019
- Abmessungen: Länge 32 Meter, Breite bis zu 12 Meter
- Höhe: An der höchsten Stelle ist die Brücke 9,3 Meter hoch (von der Bogen-Spitze bis zur Fahrbahn Oberkante)
- Stahlkonstruktion: Gewicht rund 160 Tonnen
- Höhe: An der höchsten Stelle ist die Brücke 9,3 m hoch (von der Bogen-Spitze bis zur Fahrbahn Oberkante).
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