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Günter Wendl – 5 Fragen 5 Antworten

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Von seiner Liebe zur Dampflok und wie aus einem Beruf eine Berufung wurde, erzählt Günter Wendl uns in der dritten Episode der zweiten Staffel der „Gleisgeschichten“. Der 79-Jährige ist in der Dampfeisenbahnszene Österreichs eine Legende. Er kennt alle Geheimnisse der Dampflokomotiven und lässt es sich nicht nehmen, noch immer bei diversen Sonderfahrten auf dem Führerstand zu stehen.

Was ist ihre liebste Zugstrecke in Österreich und warum?

Das ist Retz-Drosendorf. Da bin ich noch lange mit der Dampflok im Regelbetrieb gefahren. Die Strecke hat eine paar interessante Steigungen und landschaftlich ist es auch interessant. Jetzt fahrt halt nur noch der Reblausexpress dort. ( lacht )

Haben sie einen Lieblingsbahnhof?

Das ist der Praterstern, das war und ist mein Heimatbahnhof.

Wo ist ihr Lieblingsplatz im Zug?

Am Führerstand auf einer Dampflok natürlich! (lacht)

Wie hat ihre Begeisterung für Dampflokomotiven begonnen?

Es hat immer irgendwie geglost, die Liebe zur Dampflok, sagen wir einmal so. Ich habe 1959 mit einer Lehre als Heizer und Schlosser bei den ÖBB begonnen und war 1963 nach der Dienstprüfung fertiger Dampflokführer. Relativ bald danach hörte die Ausbildung auf Dampf auf und so bin ich einer der Letzten die das noch von der Pike auf gelernt haben und noch im Regelbetrieb unterwegs waren, zum Beispiel nach Retz oder Drosendorf. Damals war das ein Beruf für mich. 1972 wurde ich verdieselt, 1979 elektrisiert und 1981 bin ich wieder zurück zur Dampflok gekommen, als die ÖBB wieder Nostalgiedampfsonderzüge anbieten wollten und mich gefragt haben, ob ich das machen will. Ab da ist es vom Beruf zur Berufung geworden.

Was ist anders am Fahrerlebnis einer Dampflokomotive?

Es ist eine andere Zeit, alles bewegt sich, alles dreht sich, man riechts, man gspürts, aber vor allem, man muss sich seine Energie selbst erzeugen. Auch wenn es eine Schinderei ist, wurscht, das gehört dazu. Natürlich, der Diesel und die Elektrik haben ihre PS, aber wenns auf der Dampflok so schön geschmeidig dahingeht mit 80 km/h und das Feuer und die Maschine lassen sich schön manipulieren, das ist eine Sache, da lacht das Eisenbahnerherz.

Günter Wendl ist Protagonist der dritten Episode der neuen Staffel von „Gleisgeschichten“. Er ist einer der letzten Dampflokführer in Österreich, der noch im Regelbetrieb auf einer Dampflokomotive gefahren ist. Jetzt gibt er seinen großen Erfahrungsschatz im Heizhaus Strasshof an junge Kollegen weiter.

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