Albert Malli sorgt dafür, dass Menschen mit der Höllentalbahn heute genauso unterwegs
sein können wie im Jahr 1926. Wir haben ihn bei einer Ausfahrt am Nationalfeiertag
begleitet.
Jedes zweite Wochenende hat Albert Malli kein Wochenende. Das liegt aber nicht daran,
dass er in seinem Hauptberuf seit 20 Jahren stellvertretender Ö3-Chef ist, sondern an
seiner Liebe für die Höllentalbahn. Denn jedes zweite Wochenende schlüpft Albert in eine
Rolle, die nichts mit seinem Medien-Job zu tun hat: Er zieht sich eine historische
Eisenbahner-Unform an und ist als Zugchef und Schaffner mit der Bahn unterwegs.
Die Höllentalbahn ist eine schmalspurige, elektrische Lokalbahn, die Reichenau,
Payerbach und Hirschwang verbindet und bis zum Beginn des Höllentales führt. Fürchten
muss sich vor dem Höllental niemand. Es verdankt seinen Namen der wild zerklüfteten
Gebirgslandschaft.
Die Höllentalbahn gehört zur Familie
Wie kommt man auf die verrückte Idee, einen so großen Teil seiner Freizeit mit einer
historischen Bahn zu verbringen? „Das steckt in jedem ein bisschen, manche können das
nur besser unterdrücken“ kommentiert Albert seine ungewöhnliche Liebe. „Meine Frau hat
mich zum Glück kennengelernt, als ich schon bei der Bahn war, so war die Höllentalbahn
schon immer Teil der Familie.“
Geschichte erfahren
Alberts Ziel ist, die Bahn so herzuzeigen, wie sie einmal war. Darum wird darauf geachtet,
dass alles so ist wie im Jahr 1926, als sie gegründet wurde. So bekommen Gäste sogar
gut erhaltene Original-Fahrscheine. Albert ergänzt: „Eine historische Bahn wird erst
lebendig durch die Geräusche der Motoren.“ Und genau dieses Erlebnis will er möglichst
vielen Menschen heute bieten.
Gleisbauarbeiter und Schottergabler
Ursprünglich sah er sich immer an der Kurbel stehen und mit dem Triebwagen fahren.
Doch in der Realität gehören auch Gleisbauarbeiten und Schottergabeln zu seinen
Aufgaben. Schließlich setzt er sich nicht nur für den Betrieb ein, sondern auch für ihren
Erhalt. Albert weiter: „Wenn man einmal jede Schwelle zwischen Reichenau und
Hirschwang in der Hand gehabt hat, dann entsteht eine große Nähe. Aber natürlich gibt es
Tage, an denen es lang wird. Man macht es dann, weil man weiß: Ohne uns gäbe es keine
Museumsbahnen in Österreich. Das macht mich dann wieder stolz.“
An welche Erlebnisse mit der Höllentalbahn sich Albert besonders gerne erinnert, verrät er
uns hier. „5 Fragen – 5 Antworten. Mit Albert Malli.“
Zu sehen ist die vierte Episode der „Gleisgeschichten“ am Facebook und Youtube-
Kanal der ÖBB. Bis Ende 2018 gehen in Summe sechs Episoden online.
Übrigens: Ihr kennt jemanden, der eine tolle “Gleisgeschichte” zu erzählen hat? Dann
meldet euch bei uns per Mail.