Evolution: Schnee bringt den stärksten Zug zum Stehen, das Problem ist nicht neu. Über die Jahre wurden die Hilfsmittel zur Schneeräumung massiv verbessert. Und dennoch ist und bleibt der Einsatz der MitarbeiterInnen absolut unverzichtbar.
Seit dem ersten Zug bis heute sind die MitarbeiterInnen das „A und O“ der Schneeräumung. Ohne sie würde auch heute kein Zug sich durch die Schneemassen bahnen können. Sehr schnell jedoch entstanden erste Räumkonstruktionen wie Pflüge, die auf Lokomotiven angebracht werden konnten.
Manpower: Aber ohne einer Heerschar an Mitarbeitern waren die Gleise nicht von der weißen Pracht zu befreien, wie hier zu sehen im Rekordwinter 1952/1953 in Arnoldstein. Foto: (c)ÖBB/Archiv Posch
Daraus entwickelten sich im Laufe der Zeit sogenannte Bahnräumer, die direkt an der Lok angebracht wurden. Anbauschneepflüge (wie heute im Straßenverkehr üblich) waren in Österreich sehr selten. Auf der Mariazellerbahn konnte man diese bei den Lokomotiven der Reihe 1099 im Einsatz sehen.
Über die Jahre wurden die Hilfsmittel zur Schneeräumung massiv verbessert und modernisiert. Und dennoch ist und bleibt der Einsatz der MitarbeiterInnen absolut unverzichtbar. Foto: (c) ÖBB/Zumtobel
Dampfungetüme: Insgesamt sieben Henschel Dampfschneeschleudern verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich. Sie waren das Rückgrat in der maschinellen Schneeräumung. Foto: (c)ÖBB/Archiv Posch
Klima-Schneepflug
In Österreich durchgesetzt haben sich Schneepflüge, die vor der Lok geschoben wurden. Bereits in den 1920er-Jahren baute der österreichische Erfinder Rudolf Klima Räumschilde auf Dampflok-Tendern auf. 1926 war das System einsatzfähig und erleichterte die Schneeräumung in Tirol. Im Anschluss wurden in den frühen 1930er-Jahren drei Klima-Schneepflüge auf alten, nicht mehr benötigten Dampflokfahrwerken aufgebaut. Die Hauptwerkstätte Knittelfeld entwickelte die Klima-Schneepflüge weiter und baute in den 1970er-Jahren eine große Anzahl an Räumfahrzeugen wiederum auf alten Dampflokfahrwerken (der Baureihe 52) auf. Die Klima-Schneepflüge sind für Schneehöhen bis zu 1,5 m einsetzbar und werden von Lokomotiven geschoben.
Klima-Schneepflüge: Heute stehen in strategisch wichtigen Netzkno-ten mehrere so genannte Klima-Schneepflüge auf Abruf bereit. Foto: (c)ÖBB/Archiv Posch
Schneeschleudern
Mit der Deutschen Reichsbahn gelangten 1938 auch Henschel-Dampfschneeschleudern auf das österreichische Streckennetz. Auch diese benötigten zum Fortbewegen Lokomotiven. Als diese Fahrzeuge in die Jahre kamen, wurden zwei moderne Schneeschleudern des deutschen Herstellers Beilhack 1975 und 1982 beschafft, die von Innsbruck und Villach ausgehend eingesetzt werden.
Geballte Power: Die Beilhack-Schneeschleudern können sich im Stand hochheben, wenden und in der Gegenrichtung die Räumfahrt antreten. Foto: (c)ÖBB/Archiv Posch
In den letzten Jahren wurde eine neue Generation von Instandhaltungsfahrzeugen beschafft, auf die ebenfalls Schneeschleudern aufgebaut werden können. Sogenannte Schneekehrgeräte runden den modernen maschinellen Gerätepark ab.
