Unsere technische Winterausrüstung wird aktiviert, die Vorbereitungen für Eis, Frost und Schnee laufen bereits.
Jährlich investieren wir rund 40 Mio. Euro in den Winterdienst. Bei Schneefall arbeiten bis zu 5.000 Mitarbeiter im Schichtbetrieb vor allem im Gleis- und Weichenbereich sowie an den Bahnsteigen, damit ihr mit der Bahn zuverlässig und sicher an euren Arbeitsplatz und wieder nach Hause kommt.
Unser Winterdienst arbeitet bundesländerübergreifend: Die Teams werden dort eingesetzt, wo Mitarbeiter benötigt werden.
Bei den Vorbereitungsmaßnahmen wird unter anderem die Einsatzbereitschaft der Schneeräumgeräte und der Weichenheizungen überprüft. Insgesamt werden 6.335 Brücken und 171 km Lawinen- und Steinschlagschutz auf ihre Wintertauglichkeit kontrolliert. Rund 120 Techniker, Lehnenmeister und Lehnenarbeiter sorgen dafür, dass sich die Bahnanlagen in einwandfreiem Zustand befinden.
Trotz zahlreichen Vorbereitungsmaßnahmen kann es dennoch bei Zusammentreffen von Schnee, Eis, Wind und Kälte zu einzelnen Problemen kommen.
Winterdienst ist oft „Handarbeit“
Zwar werden die Gleise meist mit Schneepflügen, Schneefräsen und Schneebürsten vom Schnee befreit, Winterdienst ist dennoch oft „Handarbeit“: Denn Tätigkeiten wie Schneeräumung von Weichen, Enteisen von Brücken und Tunnel, Abschaufeln von Bahnsteigdächern oder Säuberung der Spurrillen bei Eisenbahnkreuzungen erfolgen manuell.
Weichenheizung lässt Schnee und Eis schmelzen
Österreichweit sind rund 11.000 Weichen mit Weichenheizungen ausgestattet – von rund 15.000 Weichen insgesamt. Wenn Schnee und Eis wichtige Weichenverbindungen lahmzulegen drohen, werden die Weichenheizungen automatisch aktiv und bringen den Schnee zum Schmelzen. Bei widrigen Witterungsverhältnissen mit zusätzlich starkem Wind und besonderer Kälte hat der Fahrdienstleiter zusätzlich die Möglichkeit, mit der sogenannten „Flugschneetaste“ Weichen für eine festgelegte Zeit dauerhaft zu beheizen, damit sie frei von Schnee und Eis bleiben.
Winterdienst auf mehr als 1.000 Bahnhöfen und Haltestellen
Wenn es schneit, sind unsere MitarbeiterInnen und beauftragte Unternehmen bereits in den frühen Morgenstunden an den Bahnhöfen im Einsatz. Sie befreien täglich mehr als 1.000 Bahnhöfe und Haltestellen von Eis und Schnee – das entspricht einer Fläche von rund 3 Millionen Quadratmetern.
Wir setzen mit Investitionen in Lawinenverbauungen, Steinschlagschutznetze und Wildbachsperren auf Prävention statt auf punktuelle Gefahrenabwehr. Österreichweit werden rund 165.000 Laufmeter Steinschlag- und Lawinenverbauungen betreut, rund 3.000 Hektar Felsflächen überwacht und rund 2.800 Hektar Schutzwälder bewirtschaftet. Datenbanken und geographische Informationssysteme unterstützen bei der Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Erneuerung von Schutzbauten. Die Beteiligung und Initiierung von Forschungsprojekten garantiert zudem hohes technisches und wissenschaftliches Know-How.
Punktgenaue Wetterprognosen und ständige Verbesserungen
Da sich Wetterextreme häufen, ist es notwendig, schneller reagieren zu können, damit die Gleise frei bleiben und für Züge sicher befahrbar sind. Entscheidend für die Aktivierung der Einsatzkräfte ist die Wettervorhersage. Wir verfügen seit einigen Jahren über ein sehr genaues, betriebseigenes Wetter-Vorwarnsystem (Schneehöhe, Wind, Temperatur). Die Daten werden mit jenen von externen Dienstleistern abgeglichen und ergänzt. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden die Bereitschaftsdienste organisiert und das Personal gegebenenfalls mobilisiert. Die Erfassung von Naturgefahrenpotenzialen ist auch die wichtigste Entscheidungsgrundlage für langfristige Präventivmaßnahmen und die Basis für die Planung von technischen Schutzmaßnahmen.