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Meine Reise zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich gemeinsam mit den ÖBB! – ein Gastbeitrag von Michael Prügl

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Tag 1, Montag 20.6.: „Achtung, Bahnsteig 8! Railjet 562 von Wien Hauptbahnhof nach Zürich Hauptbahnhof fährt ein!“ – Meine Reise in Richtung Paris beginnt also in Wien am Hauptbahnhof. Der erste Stopp ist allerdings nicht die Endstation Zürich, sondern Bregenz, der Wohnort meines Bruders. Meinen Bruder und mich vereint unter anderem auch die Leidenschaft zum Fußball! Seit sich die österreichische Nationalmannschaft für die Europameisterschaft qualifiziert hat, war für uns klar: „Da müssen wir hin!“ Die Zugverbindung zwischen Wien und Bregenz benutze ich immer wieder einmal, da es meiner Meinung nach die sinnvollste Reisemöglichkeit zu meinem Bruder ist. Anstrengend war für mich immer der Streckenteil zwischen Salzburg und Kufstein: Kein mobiles Internet, das WLAN funktionierte ebenfalls nicht, da ließ es sich nicht wirklich arbeiten. Doch siehe da, der WLAN-Ausbau zeigt sich schon bei der ersten Zugfahrt positiv! Das optimierte Internet ist nicht nur schneller, auch die Strecke im deutschen Staatsgebiet wird jetzt abgedeckt! So kann entspannt gesurft und gearbeitet werden, da macht die Zugfahrt gleich noch mehr Sinn. Nach der Ankunft ging’s für meinen Bruder und mich am Abend noch per Zug nach Dornbirn um uns dort in einem Lokal das Abendspiel England – Slowakei anzusehen. Danach ab ins Bett, der nächste Tag begann früh!

Tag 2, Dienstag 21.6.: Um 07:11 ging es mit dem Zug von Bregenz nach St. Margarethen in der Schweiz – so zumindest der Plan. Da wir zu dieser frühen Stunde noch etwas unausgeschlafen waren, war unsere Konzentrationsfähigkeit wohl etwas eingeschränkt. Sprich, wir setzten uns in den falschen Zug und kamen erst 20 Minuten später in Hohenems unserem Missgeschick auf die Spur. Wäre ja alles kein Problem, wenn nicht unser Flieger in Zürich bereits um 10:15 abheben würde. Nun gut, Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Die einfachste Lösung war eine Taxifahrt zu unserem Anschlusszug in St. Gallen, jedoch sagte uns der lokale Taxiunternehmer am Telefon, dass er uns gerne in zwei Stunden abholen könne. Das war natürlich etwas zu spät, ein anderes Taxiunternehmen gab es in der Nähe allerdings auch nicht. Wir mussten also mit dem nächsten Zug zurück nach Bregenz fahren und von da aus mit dem Auto meines Bruders direkt nach Zürich. Das sollte sich nach unseren Berechnungen genau ausgehen, allerdings sagte Google Maps bereits einen Stau vor Zürich und 15 Minuten Zeitverlust voraus. Unsere berechnete Ankunft war 9:45, mit 15 Minuten Zeitverlust wurde es also richtig, richtig knapp. Schlussendlich ging doch noch alles gut, der Stau hatte sich bereits aufgelöst und wir konnten rechtzeitig um 9:55 unser Flugzeug besteigen! Angekommen in Paris ging es zuerst zu unserer Airbnb-Unterkunft und danach ein „kleine“ Runde durch die Stadt zum Public Viewing am Fuße des Eiffelturms zum Spiel Deutschland – Nordirland und später in ein gemütliches Lokal für das Topspiel Spanien – Kroatien!

Day_3_Match(1)

Tag 3, Mittwoch 22.6.: Matchday!! Die Spannung stieg, bereits in der Nacht war an Schlaf kaum zu denken. Dementsprechend war um 5:30 auch Tagwache. Eigentlich sind wir bewusst so früh aufgestanden, um die Morgenstimmung am Montmatre zu genießen! Auch wenn das Wetter nicht wirklich mitspielte (es war stark bewölkt und extrem heiß), war die Aussicht traumhaft! Die Straßen waren frühmorgens menschenleer und somit natürlich auch sehr fotogen! Einige Stunden später waren wir zurück in unserem Appartement und genossen unser wohlverdientes Frühstück! Planmäßig trafen wir uns dann mit zwei weiteren befreundeten österreichischen Fußballfans und traten nach einigen netten Gesprächen mit nordirischen und englischen Fans den Weg ins Stadion an! Das Spiel begann wie die gesamte Europameisterschaft für die österreichische Mannschaft zuvor: Nicht gerade glücklich und nicht gerade hochklassig. Lattenkracher der Isländer, eine Viertelstunde später stand es 1:0 nach einem langen Einwurf. Die österreichische Elf wusste nicht zu überzeugen und auch die fast 35.000 österreichischen Fans waren in dieser Phase nicht gerade Stimmungskanonen. Nach der – sagen wir einmal durchwachsenen – ersten Hälfte wurden sowohl Spiel als auch Stimmung zur zweiten Halbzeit schlagartig besser! Die Großchance von Alaba kurz nach dem Wiederanpfiff löste sofort Euphorie unter den Fans aus – man merkte, da geht noch was! Beim Ausgleich durch Alessandro Schöpf kurze Zeit später brachen dann alle Dämme: Der Jubel der mitgereisten Fans war grenzenlos und zu diesem Zeitpunkt war für jeden Fan klar, dass Österreich ins Achtelfinale aufsteigen wird. Nach weiteren 30 unglaublich spannenden Minuten, hatte sich Island leider durchgezittert und erzielte quasi mit dem Schlusspfiff das für ihre Mannschaft erlösende 2:1. Es hatte an diesem Tag nicht sollen sein, die österreichische Abordnung verließ müde und erschöpft das Stadion und so machten auch wir uns auf den Heimweg.

Tag 4, Donnerstag 23.6.: Bis zu unserem Rückflug um 16:00 hatten wir noch einige Zeit, also beschlossen wir, die Stadt noch einmal zu erkunden. Wir machten uns auf den Weg zu den Magasins du Printemps, einem Kaufhaus, welches über eine großartige Dachterrasse mit perfektem Blick auf den Eiffelturm verfügt (nicht ganz so geheimer Geheimtipp für alle Fotografiebegeisterten!). Danach ging es weiter ins Büro-Viertel La Defense, welches eine ganz andere Seite von Paris zeigt. Hier wurde scheinbar eine neue Welt aus dem Boden gestampft, ein Wolkenkratzer steht neben dem anderen und es wirkt alles sehr nach „serious business“. Wir hatten vor noch ein bisschen Einkaufen zu gehen, das soll ja bekanntlich in Paris auch ganz nett sein! Nach einigen Shops hatten wir beide etwas gefunden und konnten zufrieden Richtung Flughafen Charles de Gaulle aufbrechen! Überwältigt und müde von all den Ereignissen kamen wir schlussendlich wieder in Österreich an.

Tag 5, Freitag 24.6.: Der fünfte Tag war unser Entspannungs-Tag. Wir hatten die letzten 3 Tage richtig viel erlebt und immer Vollgas gegeben, also hieß es am Freitag einfach mal ausschlafen und den Tag genießen. Wir waren am Nachmittag am Bodensee unterwegs und genossen die Sonnenstunden (zumindest bis es dann plötzlich etwas stürmisch und ungemütlich wurde!).

Tag 6, Samstag 25.6.: Für mich ging es jetzt wieder nach Hause Richtung Wien. Daam Samstag die ersten Achtelfinal-Spiele starteten, zitterte ich schon, dass ich das Match Schweiz gegen Polen versäume. Doch siehe da, mit dem optimierten WLAN-Zugang im Railjet war es kein Problem das Spiel live zu streamen. Die Verbindung war natürlich nicht optimal und in HD, aber das kann man sich auch nicht erwarten. Ich muss sagen, dass ich selbst sehr positiv überrascht von der schnellen Verbindung war. Bis auf einige kurze Verzögerungen konnte ich das Spiel in guter, flüssiger Qualität verfolgen und verpasste so keine Minute der spannenden Partie. Am späten Nachmittag war meine Reise schlussendlich zu Ende und ich kam in Wien am Hauptbahnhof an!


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