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Wie liegt es sich im neuen Liegewagen-Modell am Wiener Hauptbahnhof?

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Vielleicht habt ihr es schon gesehen? In unserer Unternehmenszentrale steht seit kurzem ein Modell eines Liegewagens. Es kann und soll besichtigt werden, damit euer Feedback in die Weiterentwicklung des Konzepts einfließen kann.

Wir haben mit Philipp Pachler – Projektleitung und Projektmanagement Ausweitung Nachtverkehr – gesprochen und ihm Fragen rund um das neue Konzept gestellt, das ihr euch noch bis Freitag, 19. Februar anschauen könnt.

Zu allererst mal eine allgemeine Frage: Wie viele Schlaf- und Liegewägen sind denn derzeit in Einsatz?

Hier muss man zwischen Liegewagen und Schlafwagen unterscheiden. Während Schlafwagen Abteile mit 1 bis 3 Liegen (inkl. privater Waschgelegenheit) anbieten, sind Liegewagen mit 4er oder 6er-Liegeabteilen ausgestattet (und zwar ohne Waschgelegenheit). Im Einsatz befinden sich derzeit ~35 Schlafwagen und ~60 Liegewagen (jeweils inkl. Reserve).

Wie viele Personen nutzen im Moment unser Schlafwagenangebot?

Grob haben wir in den Nachtzügen eine Auslastung von rund 50% bei einer durchschnittlichen Kapazität von 140 Liegewagenplätzen und 60 Schlafwagenplätzen pro Nachtzug.

2015 sind etwa 1 Million Menschen mit einem ÖBB-Nachtzug gereist (Schlaf-, Liege- und Sitzwagen).

Was ist im Moment in unserer Unternehmenszentrale am Wiener Hauptbahnhof zu sehen? Was ist ein Mockup?

Es handelt es sich hier um ein Liegewagen-Mockup, also eine lebensgroße Nachbildung eines Liegewagen-Abteils. Der Vorteil gegenüber Fotos und Grafikdateien ist ganz einfach, dass man ein Mockup hautnah erleben kann. Man kann sich reinlegen, Türen öffnen und schließen, Lichter bedienen. Hinter dem Fenster steht sogar ein großer Flachbildschirm, der eine Reisesequenz abspielt, um einem Reiseerlebnis noch näher zu kommen.

Woher kommt das Design des ausgestellten Mock-Ups?

Die Deutsche Bahn hat das Konzept beim Designstudio Studio Syn in Auftrag gegeben. Umgesetzt wurde es anschließend vom Tischlereibetrieb Holz & Form.

Philipp Pachler, Projektleitung und Projektmanagement Ausweitung Nachtverkehr

Worauf legen Fahrgäste bei Schlafwägen besonders Wert?

Preis und Privatsphäre sind für die KundInnen die wichtigsten Kriterien beim Nachtzug. Zu Privatsphäre gehören u.a. intelligente Lösungen für Gepäckaufbewahrung, Möglichkeiten sich zurückzuziehen sowie Abteile kombinieren zu können.

Was sind denn die häufigsten Fragen, die von den BesucherInnen gestellt werden? Was interessiert sie am meisten an dem Konzept?

Hier kann ich an die vorhergehende Frage anschließen – Preis und Privatsphäre beschäftigen die BesucherInnen am meisten. Konkret: Wieviel wird ein Platz kosten – wir werden uns hier an den aktuellen Preisen für Liegewagen orientieren. Und beim Thema Privatsphäre ist die Verschließbarkeit der Abteile die meistdiskutierte Thema.

Wieso ist es so wichtig die Meinung der BesucherInnen miteinzubeziehen?

Ein Unternehmen, das jährlich etwa 235 Mio. Fahrgäste per Schiene befördert, muss auch genau diese KundInnen sprechen lassen und ihnen zu hören. Wir beschäftigen uns sehr viel damit, herauszufinden was unsere KundInnen wollen und wie wir unsere Produkte verbessern können. Und dieses Wissen bekommen wir nur von den Fahrgästen selbst. Daher ist sehr wichtig, dass KundInnen Ihre Meinung sagen und Lob sowie Kritikpunkte äußern. Denn nur dann können wir reagieren und Dinge besser machen!

Was passiert denn mit dem Feedback, das wir bekommen?

Da es sich beim Mockup um ein Konzept handelt, können und werden wir dieses Mockup auf Basis des Feedbacks verbessern und weiterentwickeln. Das heißt, alle Anregungen der Kunden fließen in die Entwicklung und Umsetzung des Mockups ein.

Was würde sich für Fahrgäste ändern, wenn das mögliche Design umgesetzt wird?

Größter Diskussionspunkt ist die Gepäcksituation. Speziell bei den beiden oberen Liegen ist der Platz für Gepäck begrenzt und nicht ganz leicht erreichbar. Hier werden wir in den nächsten Wochen alternative Modelle entwickeln.

Wann und wie wird entschieden ob das Modell so umgesetzt wird?

Eine Entscheidung dazu ist bis spätestens Jahresende zu erwarten. Die wichtigsten zwei Faktoren für die Entscheidung sind (1) das Kunden-Feedback (Fragebögen und von einem Marktforschungsinstitut durchgeführte Fokusgruppen) sowie (2) die Nachfrageentwicklung der ÖBB-Nachtzüge in den nächsten Monaten.

Wie lange kann das Modell noch besichtigt werden?

Das Mockup kann noch bis Freitag 19.2.16 in der Unternehmenszentrale besichtigt werden – und zwar von 12 bis 19 Uhr. Danach wird das Mockup in einem Lager für mindestens weitere 24 Monate sicher verwahrt werden.

 


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