Neubaufahrzeuge müssen für eine erfolgreiche Zulassung behördlichen Vorgaben entsprechend auf zwei verschiedene Arten mittels Kran und Hydraulikstempel angehoben werden. Der Cityjet hat diese Bewährungsprobe erfolgreich bestanden.
Im Bereich des Wiener Westbahnhofs fand ein Anhebeversuch mit dem Cityjet statt. VertreterInnen von Fahrzeugeigentümer und Hersteller wie auch jede Menge Zaungäste waren pünktlich vor Ort, um sich dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen. Denn die dreißig Tonnen schwere Garnitur, das künftige weiß-rote Aushängeschild unserer Nahverkehrsflotte, schwebte in der Luft – gehalten nur von einem blauen Hundert-TonnenKran.
Größte Herausforderung: ein gelber Haken
Hilfszugmanager Erich Antrey hat den Anhebeversuch beaufsichtigt.
„Neubaufahrzeuge müssen entsprechend behördlicher Vorgaben auf zwei verschieden Arten, nämlich mittels Kran und Hydraulik, angehoben werden können, sonst gibt es keine Zulassung“, sagt Antrey. „Denn kommt es zu einer Entgleisung, muss man den Zug so schnell und sicher wie möglich wieder auf die Schienen bringen.“
Deshalb gibt es auf jedem Zug mehrere Anhebepunkte, sowohl für einen Kran als auch für Hydraulikstempel. Sie befinden sich in der Regel am Fahrzeugende und im Drehgestellbereich. Für den ersten Anhebeversuch waren umfangreiche Vorarbeiten zu bewältigen. Ein Lastenkran wurde bestellt, Gleissperren veranlasst, Oberleitungen abgeschaltet und die Fahrleitung ordnungsgemäß geerdet. Sicherungsposten vor Ort haben die Einhaltung sämtlicher Sicherungsstandards überwacht. Denn Sicherheit ist oberstes Gebot bei uns– ganz besonders bei Hilfszugeinsätzen. Doch die größte Herausforderung war ein gelber Haken. Es musste erst eine Firma gefunden werden, die nach einer Zeichnung des Fahrzeugherstellers einen Prototypen des Anhebehakens anfertigen kann. Dieser wurde beim Versuch ebenfalls getestet – nämlich ob auch dieser den hohen Anforderungen entspricht. Auch dieser Versuch hat geklappt. Alle Hilfszugstandorte werden nun mit vier dieser Anhebehaken ausgestattet, um im Falle des Falles gerüstet zu sein. Der erfolgreiche Anhebeversuch wurde genau dokumentiert, vor der offiziellen Inbetriebnahme werden alle HilfszugmitarbeiterInnen noch durch den Fahrzeug-Hersteller geschult