Liebe Freunde,
nach unserer Rückkehr aus Russland ist der Arbeitsalltag über uns hereingebrochen, weshalb ich mich für die verspätete Erstellung dieses Beitrags entschuldigen möchte.
Von der Kursky Railway Station in Moskau brachen wir in einem der modernen Fernverkehrszüge der RZD, dem „Strizh“-Zug, nach Nizhniy Novgorod auf. Am dortigen Bahnsteig stand Olga, eine Mitarbeiterin der HR-Abteilung, mit einem Willkommensschild und in einem „Dirndl“, um uns willkommen zu heißen. Dieser Empfang unterstrich erneut die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der KollegInnen der RZD.
Nach Bezug unserer Unterkunft und dem Mittagessen folgte der nächste Programmpunkt, den wir bereits mit Spannung erwarteten: Der Besuch der „Children‘s Railway“. Auf einem eigenem kleinen Schmalspurnetz können dort Kinder – vom Taferlklassler bis zum Teenager – den Eisenbahnbetrieb erlernen und abwickeln. Die Professionalität und die Freude der Kinder war mehr als imposant. Der Direktor der Einrichtung begrüßte uns persönlich, und man merkte ihm seinen Stolz sichtlich an. Das Tradition in der RZD und generell in der russischen Kultur einen hohen Stellenwert haben, zeigte uns auch die Kostprobe der „Russischen Löffelspieler“, einer Kinder-Musikantengruppe. Im Zuge der Führung wurde unserer Katrin Sünder auch die große Ehre zu Teil, sich an den Säulen der Einrichtung neben namhaften Repräsentanten diverser Eisenbahnen ebenfalls zu verewigen.
Im Anschluss wurden uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt. Leider hatten wir seit unserer Ankunft in Nizhniy Novgorod einen ungewünschten Begleiter: den Regen. Der Kreml in Nizhniy Novgorod und andere Bauwerke, sowie deren interessante Geschichte ließen uns das schlechte Wetter aber gerne vergessen. Den Schlusspunkt des Tages setzte ein Abendessen bei einer Schifffahrt auf der Wolga.
Tags darauf wurden uns die Pläne und Projekte der Hochgeschwindigkeitslinie Moskau-Kazan erklärt und die Steuerung der Betriebsführung im operativen Alltag präsentiert. Ein Meeting mit den Mitgliedern des „Jugendrates“ und der angeregter Gedankenaustausch brachten uns ebenfalls ein Stück näher zusammen. Danach hieß es wieder Koffer packen und eine schöne Stadt mit viel Kultur und netten Leuten hinter uns zu lassen.
Um 19 Uhr begann unser Boarding für den Nachtzug nach St. Petersburg, ein empfehlenswertes Erlebnis. Bei Gesprächen und dem Resümieren über die letzten Tage verging die Zeit wie im Flug, sodass wir fast auf unsere Schlafplätze verzichtet hätten. Pünktlich und mütterlich mit einem Frühstück unserer Schlafwagenbetreuerin geweckt, erreichten wir St. Petersburg.
Sobald der Koffer im Hotelzimmer in St. Petersbug stand, drehten wir auch schon wieder am Absatz um, da die KollegInnen der „October Railway“ uns bereits erwarteten. Nach dem Treffen mit dem dortigen Top Management und dem Mittagessen teilten wir uns wieder in unsere 3 Gruppen auf. Am Nachmittag wurden Logistik, Infrastruktur und das „Sapsan“-Depot von uns besichtigt. Wiedervereint beim Abendessen ging es im Anschluss weiter mit der Bustour durch das wunderschöne St. Petersburg. Die legendären „White Nights“ konnten wir ebenfalls genießen und die prächtigen beleuchteten Zugbrücken, welche nachts für den Schiffverkehr hochgezogen werden, bestaunen.
Nach einer kurzen Nacht begann der nächste Morgen mit einer außergewöhnlichen Exkursion. Mit einem eigens für uns in Verkehr gesetzten Sonderzug wurden wir zu dem im ständigen Ausbau befindlichen Umschlaghafen „Ust-Luga“ gebracht. Bereits während der Fahrt gewannen wir einige Eindrücke der schönen Landschaft. Die Dimensionen und Ausmaße, die sich uns dann vom Hafenareal boten, waren atemberaubend.
Die KollegInnen in St. Petersburg, das bekannt ist für seine Kanäle, wollten uns auch dort eine unbeschreibliche Bootsfahrt durch die Wasserwege der Stadt nicht vorenthalten. Der herrschaftliche „Peterhof Palast“ mit seinen prunkvollen Gärten und Brunnen war schließlich die letzte Station, bevor es zurück nach Moskau ging.
Der Paradezug der RZD, „Sapsan“ (Falke), war unser Verkehrsmittel für die Rückfahrt nach Moskau. Auf der Fahrt trafen wir sogar eine Größe aus Film und Fernsehen, die chinesische Schauspielerin Bai Ling (bekannt aus Wild Wild West, Cranck 2, usw.), die sich bereitwillig unserem Blitzlichtgewitter stellte und ebenfalls auf ihrer eigenen Internetplattform ein Foto mit uns veröffentlichte.
Zurück bei der RZD in Moskaus trafen wir viele bekannte Gesichter und mussten nach einer tollen Feedbackrunde mit dem Top Management mit einem weinenden und einem lachenden Auge den Bus Richtung Flughafen besteigen. Der Abschied fiel schwer, wir lernten nicht nur viele neuen KollegInnen kennen, sondern gewannen viele Freundschaften. Mit der Vorfreude auf das Wiedersehen im Oktober mit einigen unserer neuen FreundInnen hoben wir ab Richtung Wien Schwechat. Zu Hause angekommen trennten sich auch unsere Wege. Heim zu den Familien und in Folge zurück ins Büro.
Es war eine wertvolle Bereicherung für uns selbst und auch für das Unternehmen, der gelebte Vergleich der verschiedenen Systeme und das Netzwerk, das sich dadurch entwickelt hat, ist mehr als nachhaltig.
In diesem Sinne
Das vidanya!