Am 25. April gaben Christian Kern und Josef Halbmayr die Erfolgszahlen der ÖBB für das Jahr 2013 bekannt.
Wir sind nach den signifikanten Ergebnisverbesserungen der letzten Jahre nachhaltig auf Erfolgskurs. Im Geschäftsjahr 2013 wurden die gesetzten Ziele trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen übererfüllt und es konnten sowohl bei betriebswirtschaftlichen als auch markt- und kundenrelevanten Kennzahlen deutliche Verbesserungen erzielt werden.
“Wir sind jedes Jahr einen Schritt weitergekommen, aber wir sind noch lange nicht am Ziel.” so Christian Kern.
Wir haben das Geschäftsjahr 2013 mit einem dreistelligen Gewinn von 102,5 Mio. Euro (EBT) abgeschlossen. Das Bilanzergebnis konnte um +38% gegenüber dem Vorjahr (+74,5 Mio.Euro*) gesteigert werden. Damit schreiben wir zum zweiten Mal in Folge deutlich schwarze Zahlen, auch alle Teilkonzerne haben erneut positiv bilanziert und konnten signifikante Steigerungen des EBT erzielen*. Haupttreiber des Ergebnisses waren auch im Jahr 2013 deutliche Ergebnisverbesserungen der Rail Cargo Austria AG (EBT +58,4 Mio. Euro) sowie steigende Markterlöse der Personenverkehr AG in Höhe von 3,3% (EBT + 58,6 Mio. Euro). Der Teilkonzern Infrastruktur AG schloss das Bilanzjahr 2013 mit einem EBT von 25,8 Mio. Euro ab.
Die ÖBB sind nach den signifikanten Ergebnisverbesserungen der letzten Jahre nachhaltig auf Erfolgskurs. Im Geschäftsjahr 2013 wurden die gesetzten Ziele trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen übererfüllt und es konnten sowohl bei betriebswirtschaftlichen als auch markt- und kundenrelevanten Kennzahlen signifikante Verbesserungen erzielt werden. Der Teilkonzern Rail Cargo kann sein erfolgreichstes Jahr seit Bestehen des ÖBB-Güterverkehrs vorweisen.
Konzernkennzahlen im Überblick
Die Gesamterträge des Konzerns sind 2013 um 32 Mio. Euro auf 6.248 Mio. Euro gestiegen (2012: 6.216 Mio. Euro*). Die Gesamtaufwendungen sind mit 5.493 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 22 Mio. Euro (2012: 5.515 Mio Euro) gesunken. Die Umsatzerlöse des ÖBB-Konzerns sind 2013 um 18 Mio. Euro auf 5.239 Mio. Euro (2012: 5.221 Mio. Euro*) gestiegen.
Fahrgastboom im Nahverkehr, stabile Zahlen im Fernverkehr trotz Wettbewerb
Gesamt beförderten wir 2013 469 Mio. Fahrgäste mit Bus und Bahn, eine Steigerung von 4% (Vorjahr: 464 Mio.). 2013 konnten wir erstmals 200 Mio. Fahrgäste im Nahverkehr zählen (Vorjahr: 190 Mio.).
Der allgemeine Mobilitätswandel, der Trend zum öffentlichen Verkehr, mehr Leistungen und Angebote sowie Fahrzeitbeschleunigungen waren Hauptfaktoren für die Steigerung im Nahverkehr von 5%. Wir wachsen damit erneut schneller als der österreichische Gesamtverkehrsmarkt und verzeichnen damit zum dritten Mal in Folge einen Rekordwert an Fahrgästen. 2012 betrug der Fahrgastzuwachs 9% im Nahverkehr und gesamt 7%.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor im Nahverkehr ist der S-Bahn Ausbau in den Großräumen Salzburg, Graz und Innsbruck. So stieg zum Beispiel in Salzburg die Zahl der S-Bahn Fahrer durch die Angebotsausweitung um rund 31%. Die Wiener Stammstrecke verzeichnete ein Fahrgastplus von 4,5 Prozent.
Im Fernverkehr blieben die Fahrgastzahlen, trotz Wettbewerb der auf der Weststrecke mittlerweile 19% des Angebotes stellt, mit 34 Mio. stabil. Erfreulich ist die deutlich höhere Auslastung um 7,3% des ÖBB Premiumzuges railjet auf der Strecke Wien-Salzburg.
Bei den Busnutzern gab es einen leichten Rückgang von -2% auf 235 Mio. Fahrgäste (Vorjahr: 240 Mio.), aufgrund der demografischen Entwicklung (sinkende Schülerzahlen) und des fortschreitenden Ausschreibungswettbewerbs.
Auch die Pünktlichkeit 2013 blieb trotz nicht beeinflussbarer Faktoren wie dem Hochwasser mit 95,9% auf hohem Niveau (Vorjahr: 96,5%) und nur knapp hinter der Schweizer Bahn (97%). Resultat ist eine zum dritten Mal in Folge gestiegene Kundenzufriedenheit von 2,08 im Schulnotensystem.
Service- und Qualitätsoffensive geht weiter
Auch 2013 wurde konsequent daran gearbeitet, Bahnfahren einfacher zu machen. Die Anzahl der Tarife wurde erneut halbiert. Statt 118 verschiedener Tarife vor 2 Jahren gibt es nun nur noch 31 Tarife.
Besonders investiert wurde in die Qualität des Angebotes mit neuem Catering, bequemeren Sitzen, mehr Informationssystemen und auch in neue Nahverkehrszüge, die ab 2015 auf Österreichs Bahnstrecken fahren werden. Mit mehr als 500 Mio. Euro die größte Investition in das Wagenmaterial der jüngeren Geschichte. 2013 wurden österreichweit 71 Bahnhöfe modernisiert. Unser Markenwert konnte 2013 zum dritten Mal in Folge über 10% gesteigert werden (Quelle: Eurobrand).
RCA: Marktführer im liberalisierten Umfeld
Die Güterverkehrssparte konnte 2013 ihr Ergebnis (EBT) um 88% auf 58,4 Mio. gegenüber dem Vorjahr steigern. Die konsequente Fortsetzung des Sanierungskurses sorgt für das historisch beste Ergebnis im Güterverkehr. Die geplante Halbierung der Auslandsbeteiligungen auf 56 konnte Ende 2013 abgeschlossen werden.
Trotz steigendem Wettbewerb im liberalisierten Güterverkehrsmarkt hat die RCG einen Marktanteil von 80,9%. Sowohl RCA als auch RCH bleiben in ihren Heimatländern jeweils klarer Marktführer. Die Transportleistung blieb mit 25,9 Mrd. Tonnenkilometern stabil
(Vorjahr: 25,6 Mrd.). Trotz der gezielten Rücknahme von unwirtschaftlichen Geschäften konnte der Modalshare von 32% gehalten werden. Österreich liegt damit weiter an erster Stelle in Europa.
Mitarbeiterstand unter 40.000 trotz Aufnahme von Leasingmitarbeitern
Trotz Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Stunden und Aufnahme von 325 Leasingmitarbeitern ist der Mitarbeiterstand unter 40.000 geblieben.
Der Personalaufwand ist gesunken, unsere Mitarbeiter arbeiten so produktiv wie noch nie. Mit Stichtag 31.12.2013 waren 39.513 Mitarbeiter im ÖBB-Konzern beschäftigt (Vorjahr: 39.833). Zusätzlich bilden wir aktuell als größter technischer Ausbildner 1.761 Lehrlinge aus. Die Anzahl der Führungskräfte wurde 2013 um weitere 5,8% auf 602 reduziert.
Weiteres Wachstum, Investitionen aus eigener Kraft in mehr Qualität
Die Fortschritte bei großen Infrastrukturprojekten wie die Teilinbetriebnahme des Wiener Hauptbahnhof Ende 2014 werden den Kunden ein noch höherwertiges Reiseerlebnis bieten. Erstmals wird es ab Dezember 2014 eine Fernverkehrsanbindung des neuen Hauptbahnhofes an den Flughafen Schwechat geben Unsere Qualitätsoffensive wird in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben. Bis 2019 werden rund 110 Mio. EUR in neue Park & Ride Anlagen investiert, alleine 2014 werden mehr als 4.000 neue Fahrrad- und Autoparkplätze geschaffen.
Auch in den Güterverkehr wird kräftig investiert: Rund 300 Mio. EUR werden in den Ausbau der Güterterminals Wien-Inzersdorf, Wolfurt und Ludesch fließen. Im ÖBB-Güterverkehr liegen die Schwerpunkte auf der weiteren Internationalisierung, der Stärkung der Vertriebsaktivitäten und dem Ausbau der Eigentraktionsleistungen mit dem Rail Cargo Carrier.
Der aktuelle Geschäftsbericht ist online als PDF und als Multimedia Flip Book abrufbar: http://konzern.oebb.at/gb2013