Regelmäßige Inspektionen und Wartungen von Bahnstrecken und Gleisanlagen sind die Grundlage für die Pünktlichkeit des Zugverkehrs. In Ausnahmefällen müssen sogar gebrochene Herzen wieder auf Schiene gebracht werden.
13.600 Weichen liegen in 9.800 Gleiskilometern – das bedeutet es gibt im Gleisnetz circa alle 700 Meter eine Weiche. Das sind Gleiskonstruktionen, die Zügen den Wechsel von einem Gleis auf ein anderes ohne Fahrtunterbrechung ermöglichen. Weiche kommt also von „ausweichen“ und hat nichts mit „weich“ zu tun. Ganz im Gegenteil, die Schienen einer Weiche sind oft sogar härter.
Auch Weichen haben Herzen
Um die Zuverlässigkeit von Weichen gewährleisten zu können, kontrollieren KollegInnen der ÖBB-Infrastruktur regelmäßig die Weichen in ganz Österreich. Trotz höchster technischer Standards und regelmäßigen Inspektionen können einzelne Bauteile einer Weiche brechen. Im schlechtesten Fall das „Weichenherz“. Das Herz der Weiche ist jener Bereich, wo sich die beiden Schienen kreuzen und im spitzen Winkel aufeinander zulaufen.
Der Messzug als Ausgangslage
Neben Checklisten dienen auch Daten aus Vormessungen als Basis für die Inspektion der Weichen. Dies geschieht durch Einsatz des Messzugs. Rund 20.000 Messkilometer legen unsere vier Messfahrzeuge jährlich zurück. Bis zu 50 unterschiedliche Aspekte werden theoretisch auf 25 cm erfasst – und das bei einer Fahrt mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. Aus diesen Daten werden dann passende Instandhaltungsstrategien abgeleitet und die nötigen Erhaltungsmaßnahmen eingeleitet.
Neben Weichen und gebrochene Weichenherzen kümmern sich die KollegInnen der ÖBB-Infrastruktur noch um andere Herzensangelegenheiten. So etwa die Instandhaltung aller Bestandteile des „Fahrwegs“:
- Gleisgestänge (Schiene, Schienenbefestigung, Schwelle)
- dem darunterliegenden „Unterbau“ (Tragschichten, Dämme und Einschnitte)
- Entwässerungsanlagen (Drainagen und Durchlässe) – ca. 14.400 Entwässerungsanlagen des Bahnkörpers
- Stützmauern – ca. 8.800 Mauern und Stückbauwerke
- Steinschlag- und Lawinenverbauung – ca. 8600 Schutzanlagen vor Naturgefahren
- Forst (Bahn- und Schutzwälder) – ca. 4.200 ha Wald
- Gleisbaumaschinen
- Digitalisierung des Anlagenmanagements- Fahrweg
- Messfahrzeuge
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