Franziska Marhold (17) und Felix Scheil (26), Studenten an der Universität Wien und Universität für Bodenkultur Wien und Klima-Aktivisten bei Fridays For Future waren für ein Gespräch mit unserer ÖBB Innovationsmanagerin Claudia Falkinger da. Lest selbst!
Liebe Franziska, lieber Felix, bei „Fridays For Future“ setzt ihr euch mit viel Leidenschaft und Begeisterung für eine klimagerechte Zukunft ein. Was motiviert euch jeden Tag erneut euch für mehr Klimaschutz zu engagieren?
Franziska: Motivierend sind vor allem die Interaktionen mit Leuten die sich zuvor überhaupt nicht für das Thema Klimaschutz interessiert haben. Wenn ich mich an meine ehemaligen Klassenkollegen und Kolleginnen erinnere, die mit dem Thema weniger am Hut hatten und jetzt immer wieder zu den Streiks kommen. Das ist sehr motivierend, weil man sieht was man bewegen kann.
Felix: Ich möchte eine vernünftige und lebenswerte Zukunft haben und dass auch meine Kinder einmal gut aufwachsen. Das zu unterstützen und zu gestalten motiviert mich sehr. Wenn ich an der Universität zwei Leute mehr überzeugen kann, weil ich zehn Minuten länger geblieben bin und die jetzt jeden Freitag zu den Streiks kommen, dann ist es die Zeit definitiv wert.
Was habt ihr bei Fridays for Future bisher schon erreicht auf das ihr stolz seid und was hat euch dorthin gebracht?
Franziska: Ich glaube das größte Ereignis der Bewegung war der Earth Strike am 27. September bei dem österreichweit 150.000 Leute gestreikt haben. Vor allem weil das nicht nur Fridays for Future organisiert hat, sondern auch weitere 80 Organisationen wie Amnesty International, Greenpeace sowie die katholische und kommunistische Jugend. Bei diesem Thema kommen alle zusammen.
Felix: Die Erfolgsschritte die wir erreichen, motivieren einfach weiterzumachen und lassen dann auch die Anstrengung die oft dahintersteckt vergessen.
Neben den wöchentlichen Klima-Streiks unternehmt ihr auch noch weitere Aktivitäten um auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen – welche sind das genau?
Felix: Wir engagieren uns vor allem in der Klimabildung. Das heißt wir gehen an Schulen für Workshops und Veranstaltungen wie Nachhaltigkeitstagen und liefern auch Inputs und Materialien. Mit Studierenden arbeiten wir zusammen an extra konzipierten Lehrveranstaltungen.
Franziska: Wir sind auch in ländlichen Regionen aktiv. Im September hatten wir zum Beispiel eine große Aktion namens „Dein Ort für die Zukunft“. An dieser nahmen in Österreich mehr als 700 Orte mit unterschiedliche Aktivitäten zum Klimaschutz teil. Österreichweit gibt es übrigens mehr als 20 Regionalgruppen wie in Kufstein, Gmunden oder im Waldviertel.
Welchen Rat gebt ihr anderen KlimaheldInnen mit auf den Weg?
Franziska: Jeder und jede kann jederzeit Teil von Fridays for Future werden und findet einen Platz in der Organisation. Wir sind ständig auf der Suche nach Leuten die uns helfen und deren Talente wie Fotografieren, Schreiben oder Organisieren einbringen wollen.
Felix: Ein Rat ist der eigenen Stimme Gewicht zu verleihen. Und deswegen jetzt anfangen und am besten nächsten Freitag zum Streit kommen.
Mit welcher Motivation startet ihr ins neue Jahr 2020?
Franziska: Wenn wir das 1,5° Ziel einhalten wollen, um drastische Konsequenzen zu vermeiden, dann müssen 2020 die Emissionen fallen. Unsere Motivation wird jeden Tag nur größer, weil die Zeit jeden Tag knapper wird.
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